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tja mir liegt das theoretische diskutieren eben besser, als das mit fäusten
aber im ernst: das mit ebay kann es wirklich nicht sein. der elementarste grund ist folgender:
99% der ware geht in losen weg. da kann man absolut keine preisrelation zur einzelnen marke im los setzten. nur hohe werte werden einzeln eingestellt und nur für diese könnte man nach der "ebay-methode" preise festsetzen.
Kataloge dürfen nicht einseitig auf bestimmte Anbieter ausgerichtet sein, sondern haben Relationen zu spiegeln.
In Deutschland werden pro Jahr im Briefmarkenmarkt ca. 1 Mrd. Euro p.a. umgesetzt. Nach wie vor gibt es hier drei Säulen: Ladenhandel - Versandhandel - Auktionen. Internet-Auktionen a la eBay sind davon nur ein Teil. Wenn ich diese gesondert einbeziehe (und vielleicht danach gar die Preise ausrichte), dann sollte man auch noch die Flohmärkte in offener Landschaft, die Tauschtage etc. einbeziehen. Wo bekommt man aber die Preise her? Auf die Probleme haben Vorredner ja schon bei eBay aufmerksam gemacht.
Es gibt weitere Relationen: z.B. das Interesse des Einkäufers, möglichst niedrige Preise zu haben, das des Verkäufers, alles katalogisiert zu bekommen, und dies möglichst hoch.
Eine dritte und sicherlich nicht letzte Relation: Es ist ein Unterschied, ob ein Verasandhändler einen Posthornsatz zum Schnäppchenpreis abgibt, weil er mal unbedingt Umsatz braucht oder ob ein großes Versandhaus in der Regel pro Jahr 500 solcher Sätze für 70-80% derzeitigen mICHEL verkauft. Auch 50 Schnäppchen machen das nicht wett.
Last but not least: Erhaltung. Tangiert nachhaltig die Preise. Schon ein kurzer Zahn ... und aus ist der Traum vom hohen Preis!
All das und vieles mehr hat Eingang in einen MITTELpreis zu finden. Auch sicherlich die Tatsache, dass der Handel eine Spanne braucht. Insofern sind Auktionspreise zwar eine exakt prüfbare Basis, aber auch diese sind unterschiedlich. Hinzu kommt der Aufwand, der zu berechnen ist. Es ist eine Milchmädchenrechnung für einen Investor, nur den nackten Preis zu berechnen, er hat Zeit- und damit Kostenaufwand, gerade, wenn er dies en gros macht.
Es mag sein, dass das MICHEL-Niveau generell noch zu hoch ist. Ich kann das gar nicht einmal beurteilen. Aber eines weiß ich: das eBay-Niveau ist bei den Sachen, die ich kaufe, generell zu niedrig. Ich freue mich zwar über die kleinen "Schätzchen", die ich in geraumer Zeit zu ein paar Euro jeweils erworben habe, ich kann michauch freuen, eine Karte für fünf Euro einzukaufen, für die ich bei einer süddeutschen Spezial-Ganzsachenfirma das hundertfache zahle, aber dies zeigt nur, dass nicht das richtige Publikum zur richtigen Zeit da war. Was eben dann jedem so gehen kann, wenn er einmal verkauft. Und die Gesichter möchte ichdann sehen.
Nichts für ungut, aber Internetauktionen scheinen mir - derzeit noch - die völlig falsche Basis zur Katalogpreisorientierung zu sein.
Übrigens frage ich mich, was Standardware betrifft, immer: warum kann man nicht mit prozentualen Schlüsseln leben? Derzeit also bei gängiger Standardware: MICHEL abzüglich 50% = reeller Verkaufspreis abzüglich ca. 50% = reeller Handelseinkaufspreis für Wiederverkäufer.
Beispiel Posthornsatz: ca. 2.500 Katalog = ca. 1.250 Euro durchschnittlicher VP = ca. 600 Euro Handels-Ankaufspreis (=VP an den Handel). Als Orientierung ist dies dienlich.
Soweit ich mich erinnern kann, gab es immer PROZENTSÄTZE zum Michel im Ankauf bei Händlern, im An- und Verkauf unter Sammler/innen. Auch gibt und gab es immer "teilweise" sogar auch Prozentsätze im Tausch von verschiedenen Ländern untereinander. Damit leben wir auch heute noch sehr gut.
Wer natürlich wie ich auch mal AUSSERGEWÖHNLICHE Stücke und Briefe sucht, der muss halt das bezahlen, was der Markt hergibt. Da ist der MICHEL sowieso nur ein etwaiger Anhaltspunkt.
Bodo
PS: Ich würde mich manchmal sehr freuen, wenn ich auch mal ein sehr schönes Stück für meine Thurn und Taxis Sammlung für "NUR" 100% MICHEL bekommen wurde. Oft sind da die Preise 500% oder 1000% MICHEL. Ich kann mit dem Michel leben , denn ich benutze ihn fast nicht.
Zitat: Ich höre häufig diese Forderung nach Konkurrenzprodukten. Ja, bitte, warum macht es keiner?
Für deutsche Sammelgebiete vor 1900 (Altdeutschland) gibt es Alternativen oder Spezialwerke. Das sind oft Handbücher, wo eine Bewertung nur ein Anhaltspunkt ist. Wie Herr v. Kutzleben sagt, manche Stücke zu 100% Michel wäre ein Traum. Benutzen Sie die Handbücher von z.B. SEM?
All die berechtigten Kommentare in diesem Forum sind für sich Argumente. Wenn ich als Katalogleser mässiger Art den "Wert" einer Marke oder einer Sammlung zu beurteilen habe oder hätte, wüsste ich schon, wonach ich mich richten muss. Nach Jahrzehnten der Sammlung und Forschung weiss man in "seinem" Spezialgebiet, was gut und selten ist.
Wenn ich mir beispielhaft die Auktionen bei Ebay ansehe (ich kaufe auch dort immer mal wieder), so habe ich nicht das Gefühl, dass hier der Markt unbedingt neu gemacht wird. Einen Vorteil hat diese Handelsplattform:
Jeder kann die Preise und die gebotene Leistung noch längere Zeit einwandfrei überprüfen. Qualität und diese in geprüfter Form kostet auch hier seine Prozentpunkte vom Katalog. Ganz offensichtlich ist der Trend zu geprüfter Ware, die dann auch entsprechende Preise bringt. Das liegt aber auch daran, dass es sich im Einzelfall wegen der hohen Pauschal-Prügfgebühren nicht lohnt, einzelne mittelpreisige Marken zu Schlegel beispielsweise zu schicken.
Ebay kann aber alleine nicht dazu führen, dass Katalogpreise neu "gemacht" werden müssen, obschon ich doch den Eindruck habe, dass der "Michel" nicht ,wie er behauptet ,jedes Jahr die einzelnen Preise "überprüft". Da finde ich, geht manches in "Bausch und Bogen".
Von einer Durchschbnittserhaltung im Katalog zu sprechen halte ich für gefährlich. Nach meinen Beobachtungen bei Ebay ist zwar die dort gebotene Ware fast immer durchschnittlich oder eher darunter, trotzdem finde ich es nicht sinnvoll als Katalogmacher, sich an minderer Qualität zu orientieren. Es gibt wie immer im Handelsleben 2 Personen, die etwas wollen. Der eine bietet etwas an und der andere nickt mit dem Kopf....Wenn beide zufrieden sind, kann man den Katalog vergessen.
Die Zeiten haben sich geändert. Jeder für sich ist sein eigener Fachmann/frau und bereit sich dafür auch "weiterzubilden". Da kann das beste nur genug sein. So zahle ich dann auch mal ,wie Sammlerfreund Bodo, meine 15o Prozent aber ich bin mir dann sicher wirklich etwas einmaliges in Händen zu halten...den Spass gibts gratis hinzu...
Original geschrieben von katze52 Ganz offensichtlich ist der Trend zu geprüfter Ware, die dann auch entsprechende Preise bringt. Das liegt aber auch daran, dass es sich im Einzelfall wegen der hohen Pauschal-Prügfgebühren nicht lohnt, einzelne mittelpreisige Marken zu Schlegel beispielsweise zu schicken.
Das liegt vor allem daran, dass die "dumme Masse" sich von den zunehmend im Katalog auftauchenden "Preise gelten nur fuer BPP-gepruefte Stuecke" verarschen laesst. Was bei gestempelten Infla- oder SBZ-Marken oder teuren Germania-Farben noch seinen Sinn haben mag, ist doch inzwischen zur Laecherlichkeit verkommen: da soll eine Besetzung 14/18 Belgien Nummer 9 in ungebrauchter Erhaltung nur noch geprueft handelsfaehig sein, eine Marke von der es keine Faelschungen gibt!
Die Versuche des BPP in Ehren, auf Faelschungen hinzuweisen, aber wer auch immer diese Pauschaltexte im Michel hierzu verbrochen hat, moege sich mal bitte fragen, was das soll. Abgesehen davon, dass so etwas auch dazu fuehrt, dass kleine Werte vermehrt zum Pruefer geschickt werden (ich unterstelle den Pruefern mal, dass sie keinen Spass daran haben, Kleinware abzusignieren, auch wenns Geld einbringt), und der Kunde nach seiner ersten Pruefrechnung den BPP verflucht...
Peter Sem ist BPP-Pruefer fuer Bayern (Kreuzerzeit) und Thurn und Taxis. Nebenbei schreibt er Spezialkataloge fuer einige Altdeutsche Staaten (Bayern, Baden, T+T). Fuer T+T-Sammler ist das Sem-Handbuch meiner Meinung nach unentbehrlich.
ich möchte mich jetzt auch eimal in das Thema einklinken.
Der Schwaneberger Verlag hat mittlerweile einige Dutzend verschiedener Kataloge aller möglichen Sammelgebiete im Angebot. Wenn der Verlag pleite geht, haben die Philatelisten in Deutschland keine (von Spezialgebieten abgesehen) große Auswahl mehr zur Verfügung.
Andererseits muß man sich fragen, warum der Michel so viele Spezialkataloge macht (eine neuer für Russland/UdSSR für stolze 98€ wurde hier schon angesprochen).
Der Michel sollte sich auf die Hauptgebiete konzentrieren und die Spezialgebiete, in denen kein Nennenswerter Absatz zu erwarten ist, den AG o.ä. überlassen.
Ich denke auch, das der Michel Deutschland und Deutschland Spezial andere Kataloge subventioniert.
Lieber die Preise für diese Kataloge niedrig halten und die anderen erhöhen. Dann zeigt der Markt, wie groß das Interesse an den Spezialkatalogen wirklich ist.
An anderer Stelle im Forum wurde bereits über den Preis der Michel-Kataloge (hier des D-Spezial) diskutiert. Ich würde diese Diskussion wie folgt zusammenfassen: Katalog wird als zu teuer empfunden - Kauf nur noch alle paar Jahre oder gebraucht - Auflage sinkt - Preis steigt, da Fixkosten umzulegen sind - Katalog wird als zu teuer empfunden ....
Hier hat Michel also eine klassische Abwärtsspirale, die sich selbsttätig am Leben erhält.
Wie seht Ihr die Lösung:
- Nur noch wenige allumfassende Kataloge, die dann jedoch aufgrund der höheren Auflage "relativ je Seite" billig sind, absolut jedoch wegen ihres Umfang viel Geld kosten.
- Spezialisierte Detailkataloge (je Land?), die dann wegen der geringen Auflage "relativ je Seite" teuer sind, absolut jedoch weniger kosten, da dünner.
Beides gleichzeitig dürfte zwar die Idealwunschvorstellung sein, dürfte sich jedoch nicht realisieren lassen (wer nur Island sammelt, kauf eben entweder den Europa oder den Island-Katalog, nicht beide).
Warum hat wohl das Haus ZUMSTEIN vor einigen Jahren die Ausgabe der Kataloge Europa-West und Europa-Ost eingestellt? Doch sicherlich nicht, weil diese zuviel Gewinn gebracht haben.
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