Klassische Manipulationen

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  • Juergen Kraft
    Registrierter Benutzer
    • 30.11.2005
    • 1747

    #16
    Zitat von Cophila
    Die vorgefundenen Druckutensilien werden dem Reichs-Postmuseum zur Verfügung gestellt, die Falsifikate aber, soweit sie nicht an die Vereine zur Verteilung gelangen, vernichtet werden. (gez. Deutscher Philat.-Verband).
    Hallo nochmals zu diesem Thema "Klassische Manipulationen",

    dieser Ausflug in die Geschichte lehrt uns, dass früher Fälschungen primitiver waren und das schon früher allerlei Mutmaßungen in Fachzeitschriften als Wahrheit verkauft wurden.

    Im ersten Beitrag dieses Themas zeigt und Cophila völlig depperte Fälschungen (Federn weiß), die keine Ähnlichkeit mit den Originalen (Federn schwarz) haben und zitiert lustige, historische Beiträge dazu. Ich will nicht ausschließen, dass im Jahre 1900 ein Trabant als Ferrariälschung durchgegangen wäre, aber die Adler auf der Fälschung sehen einfach völlig anders aus. Es gibt im übrigen viel bessere Fälschungen dieser Marken. Wichtiger ist zu wissen, wie Originale aussehen. Dafür habe ich einen Ratgeber geschrieben. Nachfolgend ein Bild dieser Fälschung aus meinem Bestand. Ich habe ein Einsteckbuch voll mit dieser Fälschung. Mit und ohne den "Aufdruck". Das spricht dagegen, dass damals die meisten Stücke vernichtet wurden. Ober hat jemand die Fälschung gefälscht? Der Aufdruck "Falsch" belegt auch nicht die Gefährlichkeit der Fälschung, sondern sollte einfach blutige Laien davon abhalten, die Druckerzeugnisse für Briefmarken zu halten.



    Was man aus diesem Thema gewinnen kann, ist die Einsicht, dass man nun genauer hinschauen muss. im Jahre 1900 konnte man viele Fälschungen aus einem Meter Abstand gut erkennen. 1925 musste man schon die Marke vor sich haben und 1935 brauchte man schon eine Lupe. Heute braucht man für einige Fälschungen/Verfälschungen ein Mikroskop oder ähnliche Hilfsmittel.

    E gab zu allen Zeiten Fehlprüfungen und es gibt Ausgaben, da muss man ab und zu eine Prüfung ablehnen, weil der Prüfgegenstand zu wenig Merkmale bietet.

    Altax nennt einige schwierige Ausgaben. Man könnte seinen Zeilen oben entnehmen, dass es für diese Ausgaben keine korrekte Prüfung gäbe. Das ist falsch.

    Gerade der zitierte Brief bei dem die "Frankatur ausgetauscht" sein soll, ist doch sicher ohne Probleme zu 100% sicher prüfbar. Ob eine Fehlprüfung vorliegt könne man durch grob geschätzt fünf BPP Prüfer für Infla überprüfen lassen.

    Ich halte es auch für prinzipiell schädlich, in einem Forum wie diesem, den falschen Eindruck zu erwecken, es gäbe Probleme bei der Prüfung von Briefmarken oder Stempeln. Ich wiederhole es gerne, ja, es gibt Fehlprüfungen. Die sind aber nicht die Regel und die haben keinen ewigen Bestand.
    Jürgen Kraft, Apt. 17, 38612 El Medano, Tenerife-Sur - Spanien
    Projekt Stempeldatenbank, Stampswiki, Linkdatenbank
    Mitglied BDPH, AIJP (Association Internationale des Journalistes Philatéliques)

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    • Altsax
      Registrierter Benutzer
      • 22.02.2008
      • 1497

      #17
      Zitat von erstlesen
      Ich halte es auch für prinzipiell schädlich, in einem Forum wie diesem, den falschen Eindruck zu erwecken, es gäbe Probleme bei der Prüfung von Briefmarken oder Stempeln. Ich wiederhole es gerne, ja, es gibt Fehlprüfungen. Die sind aber nicht die Regel und die haben keinen ewigen Bestand.
      Mir geht es nicht um einzelne Fehlprüfungen, die auf Inkompetenz oder schlechter "Tagesform" eines Prüfers beruhen. So etwas läßt sich nicht vermeiden, wo Menschen am Werke sind.

      Man muß sich bewußt sein, daß bei einzelnen Gebieten die Prüfmöglichkeiten mit herkömmlichen Mitteln an Grenzen gestoßen sind. Um diese Grenzen zu überwinden, müssen physikalisch/chemische Untersuchungsmethoden eingesetzt werden, die sowohl die meisten Prüfer überfordern, als auch einen apparativen Aufwand bedingen, der in keinem vernünftigen Verhältnis mehr steht zum Wert des zu prüfenden Objektes.

      Der von einigen (ganz sicher nicht von allen!) Prüfern erhobene Anspruch, allenfalls in Einzelfällen irren zu können, in der Rgel aber zu einem zutreffenden Urteil in der Lage zu sein, ist bei zunehmend mehr Gebieten nicht erfüllt bzw. möglicherweise nicht erfüllbar. Dieser Zustand ist bei Kunstobjekten seit langer Zeit bekannt und mehr oder weniger akzeptiert. Man sollte auch in der Philatelie seine Existenz nicht leugnen.

      Der Sammler muß sich bewußt sein, daß auch das schönste Attest keine absolute Sicherheit bietet. Wer dieses Risiko kennt und bewußt in Kauf nimmt, wird in dieser Hinsicht keine Enttäuschung erleben und der Philatelie möglicherweise länger erhalten bleiben als der zu vertrauensselige.

      Dies Erkenntnis zu vermitteln halte ich für sinnvoller als das stete Predigen der Illusion der Erfüllbarkeit eines Vollkaskoanspruchs.

      Altsax

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