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  • Lars Böttger
    www.arge-belux.de
    • 07.08.2003
    • 8417

    #16
    Hallo Stefan,

    in Luxemburg wurden die gleichen Klischees für die Ausgabe der geschnittenen Wappenmarken (ab 1859) bis hin zu den von der Druckerei Enschedé in Haarlem gedruckten gezähnten Wappenmarken (ab 1880) gebraucht. Trotzdem sind das unterschiedliche Ausgaben, da sie sich in Trennungsart, Farbe und Papier unterscheiden. In Deinem Beispiel der Penny Blacks/Penny Reds wurde bewusst von Postseite ein Farbwechsel vorgenommen. Darum die unterschiedlichen Katalognummern.

    Ein viel besseres Beispiel findest Du in der US-Klassik. Die Scott-Nummerierung der Ausgabe von 1851 bereitet selbst weit fortgeschrittenen Sammlern Kopfschmerzen. Ist schon faszinierend, dass die gleiche Platte unterschiedliche Hauptnummern erzeugen kann.

    Ein Teil der "Problematik" ist die gewachsene Sammlertradition. Auch wenn einige Sachen uns nicht "logisch" erscheinen, werden sie trotzdem beibehalten. Und m.E. in den meisten Fällen zurecht.

    Beste Sammlergrüsse!

    Lars
    www.bdph.de und www.arge-belux.de

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    • 1867
      Registrierter Benutzer
      • 19.03.2004
      • 2054

      #17
      Kleine Ergänzung zu Beitrag 14:

      Helgoland-Neudruck: Nr. 17 neugedruckt 06.06.1880, förmlich ausser Kurs gesetzt 12.06.1880.
      Theoretisch möglich.
      ... Literatur spricht viele Bände ...

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      • fricke
        Registrierter Benutzer
        • 30.10.2006
        • 1538

        #18
        Wer kümmert sich eigentlich um solche Widersprüche in den Begriffsbestimmungen der Kataloge?
        Ich habe mich in der Vergangenheit bemüht, beim Schwaneberger Verlag die falschen Erläuterungen bei den Druckverfahren z.B. zu Abklatsch, Rückseitendruck, Doppeldruck und Doppelbilddruck zu ändern, was mir teilweise auch gelungen ist. Hier scheint ja ebenfalls massiver Handlungsbedarf gegeben zu sein.

        Beim BPP steht der ganze Blödsinn zum Beispiel zum Doppelbildruck noch drin, obwohl ich Herrn Oechsner und andere BPP-Prüfer schon mehrfach auf die falschen Darstellungen hingewiesen habe.

        Zitat aus den Begriffsbestimmungen des BPP:

        "Der Doppelbilddruck ist kein Doppeldruck, sondern eine Erscheinung, die ausschließlich bei Offsetdruck vorkommt. Er entsteht nicht durch ein zweimaliges Einlegen des Bogens, sondern durch doppelten Auftrag des Druckbildes auf den Gummituchzylinder, wenn die Maschine kurz angehalten worden war, beispielsweise um einen beschädigten Bogen herauszunehmen. Doppelbilddrucke sind Druckzufälligkeiten."

        Genau genommen kommt der Doppelbilddruck bei allen indirekten Druckverfahren mit Gummituch vor, also auch beim Letterset. Aber das stört mich weniger. Doppelbilddrucke kenne ich auschließlich aus dem Rollenoffset und (Rollen)-Letterset wo Papierbahnen bedruckt werden und nicht Bogen. Hier entstehen Bogen am Ende der Maschine (nach dem Druck) im Querschneider wo die bedruckte Papierbahn in Bogen geschnitten wird.
        Wie man aus dieser Maschine (aus der Papierbahn) einen Bogen herausnehmen will (oder wieder einlegen) wird wohl das Geheimnis des Verfassers dieser Behauptung bleiben. Vielleicht hatte er noch nie eine Druckmaschine gesehen?
        Genauso bleibt sicher sein Geheimnis, wie dann der Gummituchzylinder nochmals Farbe bekommen soll. Da müsste ja die die Papierbahn gerissen sein - oder die Maschine rückwärts gelaufen sein - dann wäre es aber ein echter Doppeldruck, den es entgegen anderslauternder Behauptungen in diesen Begriffsbestimmungen zumindest auch im Letterset gibt. Der gezeigte Doppeldruck der Notopfer Nummer 6 (hergestellt im Letterset) ist geprüft als Doppeldruck von Harlos BPP. Wahrscheinlich entstand dieser Doppeldruck bei einer Maschinenreparatur.

        Auch bei der Erklärung des Rückseitendrucks kann man sich hier nur die Haare raufen - und es gibt noch weiteren Korrekturbedarf. Aber was schon 50 jahre richtig war bleibt richtig. Basta!
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        Zuletzt geändert von fricke; 19.02.2011, 13:00. Grund: Schreibfehler, Bildergänzung

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        • Lars Böttger
          www.arge-belux.de
          • 07.08.2003
          • 8417

          #19
          In der Reihe "Kennwort Falsch" von Wilhelm van Loo kann man auch die Definitionen nachlesen: http://www.phila-kompass.de/fileadmi...eien/repro.pdf

          @fricke:

          Die Schwierigkeit besteht in der Änderung von althergebrachtem Wissen. Gerade in Katalogen ist das z.T. sehr schwierig. Da hilft nur grosse Hartnäckigkeit. Auf den Messen gibt es ja entsprechende Fragerunden, da würde ich diese Themen ansprechen und mir dann erklären lassen, wie die Richtigstellung bewirkt werden kann. Im Zweifelsfall mehrmals wiederholen...

          Beste Sammlergrüsse!

          Lars
          www.bdph.de und www.arge-belux.de

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          • jörgensen
            Registrierter Benutzer
            • 19.05.2006
            • 66

            #20
            ... zum Beispiel, wenn die Postverwaltung "in alten Zeiten" vergessen hatte originale Briefmarken/Ganzsachen rechtzeitig als Belegstücke an die UPU zu senden.

            Vielleicht steht darüber auch was im Philatelie-Lexikon. Bitte selbst mal lesen.

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