Der Verfasser dieses Berichtes hatte sich vor längerer Zeit schon einmal resignierend in diesem Forum über den Preisverfall bei Briefmarken-Standardware geäussert.
Gerne möchte ich nun, nach etwas grösserem zeitlichen Abstand, das Thema erneut zur Diskussion stellen und um Informationen über zwischenzeitliche eigene Erfahrungen bitten.
Wie ich schon seinerzeit bemerkte, hat sich ein weiterer Preisverfall bei einwandfreier postfrischer Standardware als auch tadelfreien sauberer gestempelten Marken der deutschen Gebiete und der meisten europäischen Länder fortgesetzt. Galt vor ein paar Monaten schon, dass Bund/Berlin/DDR der ersten Jahre gut unter 10 Prozent Michel zu haben ist (Ebay ist einfach das grösste Preisbarometer), so hat sich dieser Trend teilweise noch nach unten fortgesetzt. Im Grunde sind Kataloge nicht einmal mehr ein hilfreicher Ratgeber um die „Wert“-Verhältnisse der Marken unter einander objektiv dar zu stellen. Michel hat beispielsweise vor längerer Zeit die gestempelten DDR-Marken in Kategorien „postalisch echt gelaufen“ und „Gefälligkeit“ bzw. „Klischee“ geordnet. Davon ist beim Verkauf sauberer bedarfs gestempelter Ware nichts zu merken. Das Gebiet DDR scheint nicht nur tot zu sein, es ist „mausetot“, auch wenn mich engagierte Sammler des Gebietes jetzt sicher ganz anderer Meinung sind.
Bund und Berlin dümpeln in einer Weise vor sich hin (ich spreche nur von bester Ware!), dass man schon Angst bekommen muss, nicht nur mehr Altpapier verwalten zu müssen.
Als Mitarbeiter eines Fachgeschäftes sehe ich die Sache natürlich auch von der ausschliesslich kommerziellen Seite. Die sagt mir dann, dass man fast nur noch für den Erhalt des Geschäftes und Finanzamtes arbeitet, aber keinesfalls mehr auch für eigenes bescheidenes Gehalt. Wenn Ware angeboten wird, so ist die Ware der Generation, die in den glorreichen 1960-er-Jahren sammelte. Was dabei dann herauskommt – jeder mag es erahnen.
Ist es nun die amtlicherseits ausgerufene „Krise“, die uns so verzweifeln lässt oder gibt es noch einen, vielleicht winzigen Schimmer Glück am Horizont herauf ziehen. Ich fürchte, die Situation wird nicht besser. Es gibt denn auch keine neuen Sammler mehr. Diese potentielle Gruppe der „Nachfolger“ hat sich auf Elektronik und „Spass“ spezialisiert.
Wen mag es trösten, dass man mit „exotischen“ Sammelgebieten seine grosse Freude haben kann. Briefmarken sind das wert, was jemand bereit ist auszugeben. Kataloge sind schöne Bilderbücher, deren Nutzen darin besteht fest zu stellen, welche Nummer man der jeweiligen Marke zuordnen muss um als „Fachkraft“ zu bestehen.
Vielleicht hat der eine oder andere eine Meinung – ich finde dieses Thema immer interessant!
Beste Grüsse
Karl
Gerne möchte ich nun, nach etwas grösserem zeitlichen Abstand, das Thema erneut zur Diskussion stellen und um Informationen über zwischenzeitliche eigene Erfahrungen bitten.
Wie ich schon seinerzeit bemerkte, hat sich ein weiterer Preisverfall bei einwandfreier postfrischer Standardware als auch tadelfreien sauberer gestempelten Marken der deutschen Gebiete und der meisten europäischen Länder fortgesetzt. Galt vor ein paar Monaten schon, dass Bund/Berlin/DDR der ersten Jahre gut unter 10 Prozent Michel zu haben ist (Ebay ist einfach das grösste Preisbarometer), so hat sich dieser Trend teilweise noch nach unten fortgesetzt. Im Grunde sind Kataloge nicht einmal mehr ein hilfreicher Ratgeber um die „Wert“-Verhältnisse der Marken unter einander objektiv dar zu stellen. Michel hat beispielsweise vor längerer Zeit die gestempelten DDR-Marken in Kategorien „postalisch echt gelaufen“ und „Gefälligkeit“ bzw. „Klischee“ geordnet. Davon ist beim Verkauf sauberer bedarfs gestempelter Ware nichts zu merken. Das Gebiet DDR scheint nicht nur tot zu sein, es ist „mausetot“, auch wenn mich engagierte Sammler des Gebietes jetzt sicher ganz anderer Meinung sind.
Bund und Berlin dümpeln in einer Weise vor sich hin (ich spreche nur von bester Ware!), dass man schon Angst bekommen muss, nicht nur mehr Altpapier verwalten zu müssen.
Als Mitarbeiter eines Fachgeschäftes sehe ich die Sache natürlich auch von der ausschliesslich kommerziellen Seite. Die sagt mir dann, dass man fast nur noch für den Erhalt des Geschäftes und Finanzamtes arbeitet, aber keinesfalls mehr auch für eigenes bescheidenes Gehalt. Wenn Ware angeboten wird, so ist die Ware der Generation, die in den glorreichen 1960-er-Jahren sammelte. Was dabei dann herauskommt – jeder mag es erahnen.
Ist es nun die amtlicherseits ausgerufene „Krise“, die uns so verzweifeln lässt oder gibt es noch einen, vielleicht winzigen Schimmer Glück am Horizont herauf ziehen. Ich fürchte, die Situation wird nicht besser. Es gibt denn auch keine neuen Sammler mehr. Diese potentielle Gruppe der „Nachfolger“ hat sich auf Elektronik und „Spass“ spezialisiert.
Wen mag es trösten, dass man mit „exotischen“ Sammelgebieten seine grosse Freude haben kann. Briefmarken sind das wert, was jemand bereit ist auszugeben. Kataloge sind schöne Bilderbücher, deren Nutzen darin besteht fest zu stellen, welche Nummer man der jeweiligen Marke zuordnen muss um als „Fachkraft“ zu bestehen.
Vielleicht hat der eine oder andere eine Meinung – ich finde dieses Thema immer interessant!
Beste Grüsse
Karl
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