Feldpost WWII- welche Qualität sammeln?

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  • heku
    Registrierter Benutzer
    • 05.08.2005
    • 364

    #1

    Feldpost WWII- welche Qualität sammeln?

    Hallo,

    ich beginne mich für Feldpost 2. Weltkrieg, die örtlichen Ausgaben, zu interessieren. Das Angebot an Stücken mit Befund oder Attest ist überschaubar. Mir fällt auf, dass viele der angebotenen Marken Mängel aufweisen.

    Dort, wo die Restbestände vernichtet wurden, stammen die im Handel befindlichen Marken wohl von Feldpostbriefen, die in die Heimat befördert worden waren. Entweder aufgeklebt als Zulassungsmarke, oder ungebraucht beigelegt für die Rückantwort. Unter solchen Umständen sind Marken mit Mängeln dann wohl die Regel.

    Meine Frage: Wie halten die Sammler dieses Gebietes es mit Marken mit leichten Mängeln? Angesichts der zeitgeschichtlichen Umstände voll sammelwürdig, oder kann ich mir da finanziell böse die Finger verbrennen, wenn ich an einen möglichen Widerverkauf irgendwann einmal denke?

    Im Voraus vielen Dank für Eure Antworten
    Hermann
    Ich ärgere mich nicht über das, was mir fehlt. Ich freue mich über die Marken, die ich besitze.
  • Lars Böttger
    www.arge-belux.de
    • 07.08.2003
    • 8417

    #2
    Hallo Hermann,

    m.W. werden bei ungebrauchte Marken produktionsbedingte Gummierungsmängel nicht als deutlich wertmindernd angesehen. Bei den durchstochenen Marken ist die Trennung immer problematisch. Ansonsten würde ich an Deiner Stelle den aktuellen Prüfer, Claus Petry in Hamburg, ansprechen.

    Beste Sammlergrüsse!

    Lars
    www.bdph.de und www.arge-belux.de

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    • heku
      Registrierter Benutzer
      • 05.08.2005
      • 364

      #3
      Hallo Lars,

      mich interessiert die Meinung der Sammler über Marken mit Mängeln, die nach der Herstellung entstanden sind.

      Von der Marke mit dem Vukovar-Aufdruck sind gerade mal 2000 Stück übriggeblieben, hier kann man durchaus von einer Rarität reden. Was halten die Sammler von einer echten Marke mit gefälschtem Stempel, zur Zeit angeboten für 400€. Ungebraucht und einwandfrei kostet sie bei einem anderen Anbieter fast 1900€.

      Oder die Rhodos-Weihnachtsmarke, 15000 Exemplare übriggeblieben. Mit fehlendem Zahn günstig kaufen und man besitzt ein Exemplar, oder sparen bis man sich die einwandfreie Qualität leisten kann?

      Die Frage kann man auch auf andere Sammelgebiete übertragen. Bayern-1er mit Falschstempel: sammelwürdig oder schade um das Stück?

      Die Meinungen dürften auseinandergehen und genau das interessiert mich. Wer akzeptiert bei seltenen Marken welche Qualität und warum?

      Kaufen oder nicht kaufen, das muss der Sammler letztendlich selbst entscheiden.

      Viele Grüße
      Hermann
      Ich ärgere mich nicht über das, was mir fehlt. Ich freue mich über die Marken, die ich besitze.

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      • Harald Krieg
        Ostafrikasammler
        • 27.06.2003
        • 4789

        #4
        Meine persönliche Einschätzung:

        Von der Marke mit dem Vukovar-Aufdruck sind gerade mal 2000 Stück übriggeblieben, hier kann man durchaus von einer Rarität reden. Was halten die Sammler von einer echten Marke mit gefälschtem Stempel, zur Zeit angeboten für 400€. Ungebraucht und einwandfrei kostet sie bei einem anderen Anbieter fast 1900€.
        Würde ich persönlich nicht kaufen. Lieber ein echtes Stück mit Mängeln, als eine Fälschung. Die Stempelfälschung als solche markiert würde ich grundsätzlich als Lückenfüller und als Vergleichstück nehmen - ist ja immerhin eine echte Marke - aber bestimmt nicht für €500.-! So etwas wäre mir allenfalls einen unteren zweistelligen Betrag wert.

        Oder die Rhodos-Weihnachtsmarke, 15000 Exemplare übriggeblieben. Mit fehlendem Zahn günstig kaufen und man besitzt ein Exemplar, oder sparen bis man sich die einwandfreie Qualität leisten kann?
        Das ist natürlich Geschmacksache, aber ich würde ein mangelhaftes Exemplar einer Marke, die ich mir einwandfrei nicht leisten kann, oder einfach nicht erhältlich ist durchaus billig kaufen und sollte sich doch mal eine Gelegenheit bieten halt austauschen. Hier liegt die Betonung aber auf billig. Mehr als ein paar % vom Katalogwert würde ich nicht ausgeben, da ein fehlerhaftes Exemplar auch nur schwer wieder zu verkaufen ist.

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        • Jörg
          Registrierter Benutzer
          • 11.08.2005
          • 484

          #5
          Feldpost ist absolut nicht mein Fach.

          Aber bei Stücken mit Mängeln unterscheide ich drei Kategorien, die sich wohl auch auf Feldpost übertragen lassen:
          1. billige, zahlreich am Markt vorhandene Stücke: Hier nehme ich keine Qualitätsmängel in Kauf - es lohnt sich finanziell ja auch kaum.
          2. teure Stücke: Hier nehme ich leichte Mängel, die entweder herstellungsbedingt sind (Kriegs- oder andere Notzeiten) oder bedarfsmäßig entstanden sind (Beförderungsspuren) oder auch mal einen Bug oder kleinen Zahnfehler/Einriß ggf. in Kauf - weil entweder keine einwandfreien Stücke am Markt sind oder weil ich erheblich Geld sparen kann. Beides dürfte sich bei einem evtl. Verkauf voraussichtlich nicht katastrophal auswirken - wobei natürlich klar ist: wenn ich wenig investiere, kriege ich auch nur wenig raus.
          3. ge/verfälschte Stücke: das sind zum Beispiel die von Dir genannten nachgestempelten Marken. (Ver)fälschungen haben in meiner Sammlung nichts zu suchen. Wobei: wenn man die Preise für selbst schlechte Fälschungen auf ebay und anderswo sieht, scheint sich das auf die Preise beim Verkauf nicht so unbedingt auszuwirken - es sei denn, man hätte die Fälschung selber mal als "echt" gekauft.


          Mit Sammlergruß
          Jörg

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          • Kontrollratjunkie
            Deutschland 1933 - 1949
            • 02.01.2007
            • 1267

            #6
            Zitat von Jörg
            Aber bei Stücken mit Mängeln unterscheide ich drei Kategorien, die sich wohl auch auf Feldpost übertragen lassen:[LIST=1][*]teure Stücke: Hier nehme ich leichte Mängel, die entweder herstellungsbedingt sind (Kriegs- oder andere Notzeiten) oder bedarfsmäßig entstanden sind (Beförderungsspuren) oder auch mal einen Bug oder kleinen Zahnfehler/Einriß ggf. in Kauf - ........Jörg
            Ausgaben, die aufgrund der Zeitumstände bereits mangelhaft hergestellt worden sind, sind keine Marken zweiter Wahl,
            sondern stellen die normale Erhaltung dar. Zum Beispiel ist der Durchstich bei manchen
            Feldpostmarken immer sehr problematisch. Da "Versandstellenqualität" erwarten zu wollen
            wäre anachronistisch und geht an der posthistorischen Realität vorbei.

            Gruß
            KJ, seines Zeichens Qualitätsfanatiker

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            • brfmhby
              Armenien, Batum
              • 16.09.2005
              • 1516

              #7
              Zu deinem Beispiel: Lieber die 1600 Euro später ausgeben und dafür die 400 Euro sparen. Es besteht sonst die Gefahr, dass du eh später die 1600 ausgibst und dann hättest du insgesamt 2000 verbraucht. Du brauchst auch Glück, um das 400 Euro Stück passabel zu verkaufen.

              Ist wie beim Immobilienmarkt! Die einzig sichere (ehrliche) Anlage sind Toplagen.
              "Wir beide, wir haben Humor: Sie in der Praxis, ich in der Theorie."

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              • heku
                Registrierter Benutzer
                • 05.08.2005
                • 364

                #8
                Hallo,

                Eure Antworten sind hilfreich. danke.

                Von verfälschten Stücken werde ich wohl wegbleiben. Nach langem Überlegen hab ich nun eine Tunis-Päckchenmarke erworben, ohne Gummi, ansonsten einwandfrei. Damit hab ich wohl mehr Spass als mit einer falschgestempelten Vukovar-Marke.

                Viele Grüße
                Hermann
                Angehängte Dateien
                Ich ärgere mich nicht über das, was mir fehlt. Ich freue mich über die Marken, die ich besitze.

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                • myself
                  Registrierter Benutzer
                  • 01.08.2007
                  • 31

                  #9
                  Hallo Hermann,

                  als Sammler von gestempelten Feldpostmarken kann ich Dir folgendes sagen:
                  Bei gestempelten Marken ist große Kompromissbereitschaft gefragt. Wer sich etwas mit echten Bedarfsstücken beschäftigt, weis was ich meine. Echter Bedarf und Luxusqualität lassen sich kaum vereinbaren. Sammler moderner Marken würden in diesem Feld der Philatelie wohl verzweifeln. Qualität-Echtheit-seltene Ortsstempel-Transportstrecken...

                  Gefälligkeitsgestempelte Marken oder noch schlimmer Marken mit Falschstempeln haben meiner Meinung nach nichts mit echter Feldpost zu tun und sollten nur in extremen Ausnahmefällen erworben werden.

                  Wie es sich aber anhört, willst Du eher postfrische Marken sammeln. Hier wäre mir die Qualität schon wichtig, da ich davon ausgehen würde, dass Marken existieren, die nach Ihrer Herstellung keinen schädlichen Einflüssen ausgesetzt wurden. Ich würde auf eine saubere Qualität achten, also keine Abstriche an die Qualität machen. Gute Stücke sollten sich nach und nach finden lassen.

                  Bei Feldpostmarken solltest Du auch weniger nach dem späteren Rückkaufswert gucken. Feldpost ist recht speziell und treibt manchmal seltsame Blüten bei der Preisfindung, nach oben und nach unten. Und stell Dich auf Wartezeiten ein. Was Du speziell suchst kann schon mal mehrere Jahre auf sich warten lassen.

                  MfG myself
                  Zuletzt geändert von myself; 06.01.2010, 18:26. Grund: Verschrieben

                  Kommentar

                  • brfmhby
                    Armenien, Batum
                    • 16.09.2005
                    • 1516

                    #10
                    hier ein beispiel für eine beschädigte marke, die ich sammelwürdig finde. es gibt höchstens eine handvoll dieser marken. ceresa hat in 50 jahren die marke (mit dem aufdruck "dicke 50") nur 2 mal gesehen.
                    Angehängte Dateien
                    Zuletzt geändert von brfmhby; 07.01.2010, 15:11.
                    "Wir beide, wir haben Humor: Sie in der Praxis, ich in der Theorie."

                    Kommentar

                    • heku
                      Registrierter Benutzer
                      • 05.08.2005
                      • 364

                      #11
                      Hallo myself,

                      dieses Gebiet ist großteils alles Andere als preiswert. Die Sammlung wird wohl nur langsam wachsen und ich werde mir sehr reiflich überlegen, wofür ich mein Geld ausgebe.

                      Bei postfrisch ist die gezeigte Marke das, was mir qualitätsmäßig vorschwebt.

                      Bei den Gestempelten ist klar, dass Luxusqualität wohl die grosse Ausnahme ist.

                      Bei anderen Gebieten wie Bund scheint mir gestempelt sammeln ein Trend zu sein. Ist es hier auch so?


                      Hall brfmhby,

                      bei der Seltenheit herzlichen Glückwunsch. Da dürfen ruhig ein paar Zähne fehlen, geht uns mit zunehmendem Alter ja auch so.

                      Viele Grüße
                      Hermann
                      Angehängte Dateien
                      Ich ärgere mich nicht über das, was mir fehlt. Ich freue mich über die Marken, die ich besitze.

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                      • heku
                        Registrierter Benutzer
                        • 05.08.2005
                        • 364

                        #12
                        Das Briefstück hier dürfte wohl die normale sammelwürdige Qualität sein. Wie ist Eure Einschätzung?
                        Angehängte Dateien
                        Ich ärgere mich nicht über das, was mir fehlt. Ich freue mich über die Marken, die ich besitze.

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                        • brfmhby
                          Armenien, Batum
                          • 16.09.2005
                          • 1516

                          #13
                          der beleg ist schon etwas mitgenommen, aber die marke ist auf jeden fall in ordentlicher erhaltung - wie beschrieben. man kann also den beleg bereits als "add on" betrachten. interessanter als die marke allein ist er allemal. es gibt eine menge zusätzlicher informationen (empfänger, absender etc.)

                          für mich ganz klar sammelwürdig. ob das bei einer ausstellung ohne abzüge durchgeht ist sicher eine andere frage, da bin ich nicht firm.


                          PS:

                          hier gibt es ein paar angebote:



                          das ist zumindest ein kleiner anhaltspunkt dafür, was es gibt...
                          Zuletzt geändert von brfmhby; 07.01.2010, 15:16.
                          "Wir beide, wir haben Humor: Sie in der Praxis, ich in der Theorie."

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