Neuling braucht Hilfe bei Nachlass von Großvater

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  • JungerSammler
    Registrierter Benutzer
    • 21.01.2014
    • 2

    #1

    Neuling braucht Hilfe bei Nachlass von Großvater

    Liebe Forum-Gemeinde,

    ich bin absolut neu hier und genauso neu im Bereich Briefmarken.

    Kurze Hintergrundgeschichte:
    Mein Vater hat laut eigner Aussage nur einen biologischen Erzeuger, er hat Ihn quasi nie als richtigen Vater angesehen (verständlich, hat aber nichts mit dem Problem hier zu tun, darum gehe ich nicht weiter drauf ein).
    Dieser Vater ist nun vorletzte Woche von uns Gegangen und hat mir seinen ältesten Enkel seine gesamte Briefmarken Sammlung hinterlassen.

    Am Anfang dachte ich "Ohje was machst du den jetzt damit?" und ich hab überlegt Sie an ein Behörde für Briefmarken zu geben, aber dann als Ich Sie mir durschaute gefiel es mir sofort mit Ihnen zu arbeiten und zu betrachten.
    Ich entwickelte also Interesse für die Marken, leider waren Sie alle quer durcheinander und durch die Lagerung im Karton total lose überall verteilt.

    Was ich bisher rausfinden konnte:

    -> Es handelt sich nur um Briefmarken des Deutschen Reichs und auschließlich um postfrische Marken.
    -> Die Briefmarken stammen aus einer kleinen Epoche des Deutschen Reiches, der sogenannten Inflationszeit (das war auch das was mich so fasziniert hat, Werte von mehren Millionen auf einer kleinen Marke).
    -> Die Marken sind wie oben bereits in postfrischen Zustand, aber über genaueren Zustand kann ich leider nicht einschätzen.
    -> Es gibt sehr viele Viererblöcke, Bogenteile und halbe bis 3/4 Bögen.

    Nun zu meiner Fragen:

    1. Was ist ein gutes Nachschlagwerk für die Inflationsmarken?
    Ich habe nämlich festgestellt das die selben Marken unterschiedliche Farben haben, ist das normal?

    2. Gibt es diese sogenannten Vordruck Alben (laut Wikipedia gibt es die für fast jedes Sammelgebiet) für die Inflationszeit zu kaufen?

    3. Ich würde gerne die Sammlung behalten und pflegen, was würdet ihr mir raten wie ich am besten vorzugehen habe?

    Vielen Dank für eure Zeit
  • drmoeller_neuss
    Registrierter Benutzer
    • 19.01.2008
    • 999

    #2
    Nur auf die Schnelle eine Antwort:

    1. Als erstes Nachschlagewerk dient ein Briefmarken-Katalog. Da die Preise und der Inhalt sich von Jahr zu Jahr nur wenig ändert, brauchst Du nicht die neuste Auflage. Ein vielleicht 5 Jahre alter Michel-Deutschland-Katalog kannst Du auf ebay mit ein wenig Glück schon für 1 EUR bekommen. Etwas ausführlicher ist der Michel-Deutschland-Spezial Band 1, den Du für den Anfang aber nicht brauchst. Neue Kataloge bekommst Du im Fachhandel bzw. lassen sich im Buchhandel bestellen.
    Wenn Du im Sammelgebiet tiefer eingestiegen bist, gibt es zahlreiche Fachliteratur zu allen Facetten der Inflazeit.

    2. Für Vordruckalben gilt sinngemäss das in 1) gesagte. Neu sind sie teuer, gebraucht recht preiswert. Hier kommt es auch auf die Erhaltung an, es macht keinen Spass, mit der vergilbten Schwarte eines verblichenen Kettenrauchers zu arbeiten. Wenn Du bei ebay so etwas kaufen möchstest, lasse Dir vorher den Erhaltungszustand zusichern. Zum Sammeln von Briefmarken reicht aber auch ein einfaches Steckalbum. Gebraucht ab 1 EUR und neu etwa 10 EUR. Ein Steckalbum gibt Dir auch mehr Freiheit, wenn Du z.B. von einer Marke noch weitere Unterarten unterbringen möchtest.

    3. Die Infla-Zeit vor knapp hundert Jahren ist ein unheimlich spannendes Gebiet aus der deutschen Geschichte, dass Dir auch viel Spass machen wird. In wenigen Worten kann man das nicht beschreiben. Interessant ist das Sammeln von Briefe und Postkarten, die oft mit ettlichen Briefmarken im wahrsten Sinne des Wortes zugepflastert sind. Die Portostufen haben sich fast wöchentlich geändert. Vieles aus diesem Sammelgebiet ist nicht teuer und weckt die Entdeckerfreude. Am besten schaust Du einmal auf die Philaseiten (Anmeldung und Mitgliedschaft kostenlos und unverbindlich), dort gibt es mehrere Diskussionen zum Thema Infla und eine Datenbank mit Infla-Belegen.)
    Alternativ kannst Du Dich auch vor Ort nach einem Briefmarkensammler-Verein erkundigen. Allerdings kann ich Dir nicht sagen, ob es dort Sammler und Experten für Infla gibt. Da musst Du selbst nachfragen.
    Zuletzt geändert von drmoeller_neuss; 21.01.2014, 13:40.

    Kommentar

    • JungerSammler
      Registrierter Benutzer
      • 21.01.2014
      • 2

      #3
      Hallo drmoelle_neuss,

      Vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort, ich werde gerne Ihren Rat befolgen.
      Besonders Punkt 3 hat mir sehr zugesagt.

      Gerne lass ich mir auch noch weitere Tips von anderen geben, falls jemand etwas zusagen hat.

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      • Skatbernd
        Registrierter Benutzer
        • 12.10.2011
        • 535

        #4
        Hallo Junger Sammler,
        wenn Du die ehrliche Absicht hast, die Sammlung Deines Opas fortzuführen, so ist das für uns Philatelisten sehr erfreulich.
        Insbesondere jungen Sammlern wird hier auch gerne geholfen, also stelle einfach konkrete Fragen.
        Diese werden Dir dann von Spezialisten gerne beantwortet.
        Da ich seit gut 20 Jahren mich nicht mehr mit dieser Thematk speziell beschäftige, hier nur allgemeine Tips von mir.

        1. besorge Dir einen Deutschland-Katalog- kann auch gut ein Älterer sein- kommt günstiger
        2. danach zum Grundkenntnisse vertiefen- einen Deutschland_Spezial Band I- kann auch wieder etwas älter sein.
        3. bei weiterem Interesse Deinerseits tritt mit einer Infla-ARGE in Verbindung.

        Insbesonders die Infla-Zeit Deutschlands 1920-1923 sind philatel. ein "hartes Brot".
        Hier kommt es nämlich nur auf die Stempel an, denn ungebraucht bekommt man diese Marken förmlich "nachgeworfen"

        Am besten sind natürlich echtgelaufe Belege (Briefe; Karten...), die die verschieden Portoperioden belegen.

        Sammlergruß SB

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        • elmue
          Registrierter Benutzer
          • 08.07.2010
          • 560

          #5
          Hallo Junger Sammler,

          noch eine kleine Anmerkung zu meinen Vorschreibern, die Einheiten (Viererblöcke, Bogenteile, ...), sowie die Randstücke, bitte nicht zerteilen. Manchmal die Einheit oder das Randstück eine Briefmarke erheblich auf. Zur Inflationszeit, dadurch, dass sich in sehr kurzen Zeiträumen die Portostufen erheblich verteuerten kam es dazu, dass man einige Marken nicht mehr verwenden konnte, da diese nur einen kleinsten Bruchteil des Portos abdeckten. Hatte man sehr viel dieser Marken, klebte man sie in sogenannter Dachziegelfrankatur auf die Briefe. Echt gelaufene Briefe, bzw. die Marken davon sind durch deren kurze Einsatzzeit eher selten und werden deswegen meist höher bewertet. Einige Leute sind dann auf die Idee gekommen, ihre postfrischen Marken nach zu stempeln oder mit eigenen Geräten zu verfälschen, damit sie als gestempelt gelten. Deswegen ist das Gebiet der Infla-Zeit so spannend aber auch schwierig. Wenn Du erst einmal mit den postfrischen Marken beginnst, fällt diese Problematik weg. Ideal ist es, wenn Du einen Mentor in Deiner Nähe findest, der Dich bei dem Thema anleitet. Solche Leute trifft man meist in Briefmarkenvereinen oder auf entsprechenden Tauschtagen. Schau einfach mal im Internet, ob nicht in Deiner Nähe ein Verein ist oder ein Großtauschtag stattfindet.

          Beste Sammlergrüße


          El Mü

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