unbekannter Aufdruck

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  • zackigerPitter
    • Heute

    #1

    unbekannter Aufdruck

    Ich habe hier auf einer Infla-Briefmarke (500 Millionen; MiNr. 324) einen Aufruck "Front-Heil!" mit Stahlhelm, den ich schon einmal gesehen habe, aber nicht mehr weiß, wo ...

    a) Die Frage ist (vorab), wie und wo die einzusortieren ist.
    b) Ist es eine nachträgliche Verwendung?
    b.1) Wenn ja, was schadet es dem Wert der Marke?

    (ich sehe hier die Angelegenheit als Sammler - ohne politische Einstellung)

    Die Briefmarke ist zudem auf einer Ganzsache im BUND (16.7.1955) gelaufen;
    Heuß 8 Pfg. grau, unter den beiden Marken eine Notopfer.
    Der Poststempel - (21b) BOCHUM 1 bg 16.7.55.-22 - ist sauber und saftig.
    Dann gibt es noch einen "Stadtstempel":
    BOCHUM / SCHAUFENSTER DES REVIERS
    mittig ein Kreis mit dem Revier als Fläche, Rhein, Ruhr (namentlich) und Bochum als Kreis eingetragen.

    Die Ganzsache ging nach Bochum, ist (außer der Adresse) nicht beschrieben, wobei ich den Stadtstempel als gelaufen erachte, der Poststempel entweder falsch oder am Schalter abgeschlagen wurde.
  • intellisammler
    Entdecker
    • 27.10.2003
    • 853

    #2
    Maschinenstempel

    Hallo
    zackigerPitter,

    zum Stempel aus Bochum: er zeigt als Masch-Stempel eine Darstellung des
    Reviers mit Rhein, Ruhr und Lippe und Kreis angedeutet für Bochum. Er wurde
    in dieser Zeit verwandt, ist also wohl als echt anzusehen. (War kein Handst.)
    Das eine Person mit einer Infla-Marke mit Stahlhelm und Schriftzug seine
    Meinung kundtat.......??? Infla bzw. DR war ja längst nicht mehr gültig....
    Kurios - allerdings ohne Wert für die aufgeklebte Marke, da sie verfremdet
    worden ist. Vielleicht wissen Heimatforscher hierzu mehr...

    Intellisammler

    Kommentar

    • zackigerPitter

      #3
      Der Masch-Stempel hat hier - wg. DR - nichts zu suchen; meine ich.
      Aber der Vollständigkeit halber.

      Mir gibt es um den Aufdruck auf der Infla-Marke,
      wann der eingesetzt wurde; was schon vor Infla auf anderen Marken passiert sein könnte, da es den zugehörigen Verein schon länger gab.

      Das die 1955 draufgeklebt und öffentlich benutzt wurde, finde ich mehr als dreist.

      Trotzdem die Frage, was dies dann ausmacht.

      Ich meine, wenn ich eine 118 nachträglich verwenden würde,
      dann wäre ich blöd; meine, daß die Marke dann Müll ist,
      also eine massive Wertminderung gegenüber der ungestempelten bzw. postfrischen hat.

      Bei der hier angesprochenen Marke müßte ja erstmal geklärt werden, wann dieser Aufdruck eingesetzt wurde (und ob der echt ist).
      Ich denke, daß es keine Frage ist, wann die Marke gelaufen ist, wenn die nicht regulär ist; vielmehr schien es eine Frage der Einstellung gewesen zu sein.

      Dieser Aufruf ist auch nach dem 1. WK zu finden, ...

      Kommentar

      • petzlaff
        Lieber Exoten als Bund
        • 15.02.2008
        • 2068

        #4
        Zitat von zackigerPitter
        a) Die Frage ist (vorab), wie und wo die einzusortieren ist.
        b) Ist es eine nachträgliche Verwendung?
        b.1) Wenn ja, was schadet es dem Wert der Marke?
        Um auf die eigentliche Frage zurück zu kommen:

        a) privater Propagandaaufdruck
        b) nein
        b.1) erübrigt sich mit dem "nein" auf b) - die Marke ist ausserdem eh nichts Wert.
        LG
        Stefan
        _________________________
        http://www.stjo66.de

        Kommentar

        • zackigerPitter

          #5
          Zitat von petzlaff
          a) privater Propagandaaufdruck
          b) nein
          b.1) erübrigt sich mit dem "nein" auf b) - die Marke ist ausserdem eh nichts Wert.
          Danke, ...

          zu a) Ist da ein Aufkommen gelistet?
          zu b) Das würde ja schon einmal die Kataloge (der Auktionshäuser) ausschließen.
          Dann muß ich die in der "philathelie" oder auf einer InterNet-Seite eines Händlers gesehen haben.
          zu b.1) Das macht doch nichts, wenn die nichts wert ist.

          Was stört es das Sammler-Herz?
          Mir macht es Spaß mich mit solchen Sachen aufzuhalten;
          also die Belege zu verstehen UND dies ist mir mehr wert,
          als eine teure Marke.
          Am liebsten lese ich die Texte von alten AKs, Briefsendungen und erfreue mich an den Stempeln; so bis Infla.
          Und, ... dann und wann entdecke ich wirklich einmal ein Schätzchen;
          also daß der Schreiber eine Persönlichkeit war, bzw. Auskunft ins Privatleben gegebn wird.

          Ist schon interessant, warum Menschen sowas gemacht haben - finde ich.
          Der Aufdruck ist m.M.n. auch kein Einzeldruck, sondern bogenweise bedruckt worden.

          "historische Philatelie", ... neben der "physikalischen Philatelie" ein Fundament über das wie und warum mit der Post.

          Nachtrag 01: Die Notopfermarke ist mir gegenüber dem vergilbten Karton der Ganssache zu frisch.

          Nachtrag 02: der linke Masch-Stempel hat einen anderen Winkel als der rechte.
          Entweder ist die Ganzsache verrutscht oder auch der ist nachträglich gesetzt worden.
          Für mich sieht es so aus, daß die Ganzsache nicht gelaufen, aber adressiert war; sowas habe ich schon oft gesehen, ... auch die Mühe gemacht zu schreiben, aber nicht abgeschickt. D.h, daß das Schreiben zeitgerecht ist und dann - hier eher als Scherz - als gelaufen aufzuwerten.

          Kommentar

          • Lacplesis
            Russland bis 1923
            • 17.11.2006
            • 495

            #6
            Der Aufdruck wird schon eines Tages in einem Katalog auftauchen! Bloss halt nicht in einem für Briefmarken.

            Kommentar

            • zackigerPitter

              #7
              ... wenn wir die gleichen meinen, dann werde ich die wohl nicht entdecken.

              Kommentar

              • gerhard.heinrich
                Registrierter Benutzer
                • 30.09.2006
                • 402

                #8
                Unbekannter Aufdruck

                Der "Stahlhelm - Bund der Frontsoldaten" benutzte in der Endzeit der Weimarer Republik (ca. ab 1930) überdruckte Inflationsmarken als Beitragsmarken, die in die Mitgliedsbücher geklebt und mit Stempeln der "Stahlhelm-Ortsgruppenj" entwertet wurden. In der Zeit der Reichspräsidentenwahl, in der neben Hindenburg (unterstützt von der SPD !) ein gewisser A.H. neben Thälmann und dem Stahlhelmführer Düsterberg als Kandidat antrat, wurden diese Inflationsüberdrucke wie auch braune Hitler-Spendenmarken unzulässigerweise auf Briefvorderseiten als Propagandamittel aufgeklebt. Es gab eine interne Anweisung des Reichspostministeriums, derzufolge so "verzierte" Sendungen nicht befördert werden durften. Zeitgeschichtlich sind Briefe und Postkarten mit solchen Marken, unabhängig davon, ob sie durchschlüpften oder zurückgewiesen wurden, durchaus interessant und sammelwürdig.

                Die Hitler-Spendenmarken durften übrigens ab März 1933 auf der Anschriftseite von Sendungen in der linken Hälfte aufgeklebt aber nicht postamtlich abgestempelt werden. Dies verfügte derselbe RPM Eltz v. Rübenach, der vorher noch anders entschieden hatte.

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                • zackigerPitter

                  #9
                  In meiner Familie sind solche Belege - aus guten Grund - alle vernichtet worden; auch über meine Familie hinaus, dort wo sowas noch hätte liegen können.
                  Deswegen sind einige gänzlich durchgeschlüpft und andere haben irgendwann einen Persilschein bekommen.

                  Wenn mir jemand sowas zeigt, dann sehe ich mir das an, aber ich kann die Euphorie nicht teilen, weil ich eher an die Opfer denke, welche auch schon im kleinen Rahmen, bzw. auf niedriger Ebene zu verzeichnen waren.

                  Ich sehe den Beitrag (nun) als einen Hinweis zur (nachträglichen) Verwendung von Postwertzeichen (in anderen Bereichen); eine andere Form der Entwertung, wie sie auch die Firmenlochungen darstellen - beide sind für einige nicht sammelwürdig, für andere gerade ihr Gebiet.

                  Mmmmh!? Werde ich die Ganzsache wohl unter BUND ablegen.

                  Vielen Dank für die ausführlichen Informationen.

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