Eine Frage der Farbe - Teil 8

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  • Ben 11
    Registrierter Benutzer
    • 22.06.2013
    • 572

    #1

    Eine Frage der Farbe - Teil 8

    Guten Abend Zusammen,

    Im Zusammenhang der Farbwahrnehmung gab es immer mal wieder die Frage, ob sich bei der 12 Pfg. W. Pieck in blau unterschiedliche Farben definieren lassen. Mit den gemessen Kurvenscharen und der "Kurvenstatistik" nach W. Podien / C. Burkhardt war eine Trennung in zwei oder mehr Farben offensichtlich nicht möglich. Jurek hingegen konnte mit rein visuell gesteckten Marken zwei Farben zeigen. Was ist nun richtig?

    Auf meine Bitte hat mir C. Burkhardt seinen Datensatz zu diesen Marken zur Verfügung gestellt und ich darf mich an dieser Stelle für die uneingeschränkte Unterstützung bei ihm herzlich bedanken.
    Ich habe die Daten jetzt in mein Mathematik Programm eingelesen und möchte Euch einen ersten Eindruck schildern.
    Insgesamt verwende ich Daten aus 1680 Messungen. Im linken Bild räumlich dargestellt, bilden die Farbwerte L*a*b* eine sehr kompakte Anordnung. Im Vergleich zu der kürzlich besprochenen Marke der "Köpfe-Serie" ist die Anordnung auch deutlich kleiner und viel konzentrierter. Es erscheint schwierig, hier eine plausible Trennung in mehrere Farben vorzunehmen.

    Mit Blick auf die a*L* Ebene könnte sich aber ein mögliche Ansatz bieten, denn die Darstellung zeigt ein Lücke, die ich mit Pfeilen rot gekennzeichnet habe. Mal sehen, ob sich dieser Ansatz mit der Clusteranalyse bestätigen lässt. Wenn ja, wäre eine Unterscheidung von zwei Gruppen nicht nur nach der Helligkeit "L", sondern auch nach dem Rotanteil "a" möglich. Das ist schon recht interessant.

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Name: Pieck12Pf blau 3D-Bild.png
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Name: 12Pfg Pieck 2D.PNG
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ID: 280694

    Ich wünsche Euch ein Frohes Fest sowie ein gesundes und gutes kommendes Jahr.
    Viele Grüße
    Ben.
    stay curious.
  • Jurek
    DDR Spezial, bis MiNr.745
    • 28.09.2005
    • 2834

    #2
    Vielen herzlichen Dank Ben für die unabhängige Analyse dann auch der DDR-MiNr. 251, die du dann noch fortführen willst. Bin darauf noch sehr gespannt.
    Ich bin natürlich nur vor rein visuellen Voraussetzungen her vorgegangen und völlig unvoreingenommen dazu geblieben, weil keiner der Prüfer in BPP tut diese Briefmarken elektronisch vermessen und so prüfen. Und mich hat bei den Differenzen dazu interessiert, ob ich selber da welche Farben objektiv rein visuell trennen könnte. Nur mal ein Versuch.
    Ich bin dabei gar auf drei visuelle Farbunterschiede gekommen, dabei ohne dass mir davor bewusst war, dass diese Ausgabe in drei Auflagen erschien ist. Das habe ich erst später nachgeschaut.

    Das ist also nur das, ohne dass ich was hier endgültig behaupten will. Denn ich habe dazu nur ca. 100 Briefmarken zur Verfügung und keine 1680. Daher ist meine Aussage als Frage und Gedanken dazu zu verstehen, auf der Suche nach GRENZBEREICHEN zu meiner Untersuchung (ausgesuchtem Vergleichsmaterial aus den „100“), welche ich aber vom Herrn Dr. Burkhard leihweise nicht bekomme, zumal für ihn steht es ja fest, dass es diese gar nicht gibt!
    Allerdings in nur den ca. (viel zu wenigen um wirklich hier mitzureden) 100 Stücken habe ich keine einzige finden können (und darum geht es mir dabei), welche ich nicht doch eindeutig den drei Gruppen zuordnen konnte. Und das hatte mich neugierig gemacht um da auch noch damit zu kommen.

    In der Regel (so offiziell vom Vorstand des BPP eingesetzt) bei dem BPP der DDR hätte der Langerfahrener auf dem Gebiet der Farbausmessung Herr J. Bernhöft das Sagen im Ausmessen von Farben, damit auch dieser Ausgabe. (Zumal sich bis dato soweit alle BPP Prüfer auf ihn verlassen hatten als sie ihr Material mal zu Kontrolle dem und keinen anderen sandten).
    Der Hr. Bernhöft (die Geschichte ist doch m. E. unabhängig vom Herrn BPP S. Paul und der ursprünglicher Meinungsverschiedenheit dazu mit Herrn BPP J. Schönherr, die doch auch Gründe hatte…) hatte damals zu dieser Ausgabe - nach seinen spektralen Vermessungen - geschrieben:

    Bei dieser Ausgabe hat sich eine Überraschung ergeben: Üblicherweise zeigen sich bei blauen Marken mit gleicher Farbsubstanz Übergänge, die eine Trennung der einzelnen Farbnuancen fast unmöglich machen. Bei dieser Ausgabe geht aber die Zunahme der Helligkeit konform mit einer Abnahme des Rotanteils, was zu einer deutlichen Trennung in der dritten Dimension (Sättigung zur Helligkeit) führt.
    Der Grenzbereich wurde genau untersucht (2 grün, 2a rot, siehe Diagramm C/h, wobei die benachbart liegenden Marken der Farben 1 und 2 keine Übergänge aufweisen, in der Farbe nächstkommende Marken sind zum Vergleich auch so gesteckt. Anders sieht es bei den Farben 2 und 2a aus. Hier dürfte eine Trennung mehr als problematisch sein (vergl. letzte Marke bei 2 mit 2a). Eine Farbe ‚b’ aus den Farben 2 und 2a dürfte hier sicher auch auf Dauer haltbar sein.
    “ …

    Also zumindest eine Trennung erkennt Hr. Bernhöft auf Dauer bei dieser Ausgabe als möglich und gegeben, aufgrund seiner Untersuchung der dritten Dimension (Sättigung zur Helligkeit).

    Ich als Laie finde schon bedenklich, wenn sich welche Fronten durch unabhängig entstandene neue Fronten mit konträrer Meinungen auf einem Schlachtfeld begegnen … Was ist dann die Jahrelange Vermessung des von BPP Vorstand eingesetzten Vermesser? Ist auch alles noch gültig oder aufgrund neuerer Analysesoftware etc. anzuzweifeln und neu zu bewerten?
    Da ist man als der kleine Sammler, welcher viel Geld in BPP geprüfte „Farben“ gesteckt hat, doch recht verunsichert…

    Mir ist aber (nach wie vor) voll bewusst, dass ich hier nicht wirklich mitreden kann mit meinen 100 Briefmarken. Aber Unterstützung in meiner Forschung wird mir aus Überzeugung von dessen Nonsens auch nicht gewährt. Also darf ich trotzdem mal fragen! Oder?
    Daher bin ich auch noch an einer anderen Meinung durchaus interessiert, zumal die ersten Unterschiede in der Analyse haben sich schon gezeigt…!

    Vielen herzlichen Dank und beste Grüße!
    Jurek

    Kommentar

    • Jurek
      DDR Spezial, bis MiNr.745
      • 28.09.2005
      • 2834

      #3
      Übrigens noch eine kleine Spielerei von mir am Computer, á la W. v. Loo:

      Also zumindest 2 Farben wären hier so quasi auszumachen.
      (Die erste in zweiter Reihe tanzt etwas mal aus der Reihe).
      Das wird wohl als Argument nicht besonders viel von Bedeutung haben, aber trotzdem sagt das etwas aus in Bezug auf Trennung ...
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      • Ben 11
        Registrierter Benutzer
        • 22.06.2013
        • 572

        #4
        Guten Morgen Zusammen,
        ich möchte Euch heute kurz die Ergebnisse der Clusteranalyse aus dem Datensatz der 12 Pfg. W.Pieck vorstellen.

        Einleitend ein paar Anmerkungen:
        Mit den Messwerten bewegen wir uns im 3-dimensionalen Farbraum L*a*b*, der die Merkmale wahrnehmungsorientiert und gleichabständig aufweist. Wahrnehmungsorientiert bedeutet, dass für die Beurteilung der Farben (und ihrer Unterschiede) allein der Betrachter maßgeblich ist. Gleichabständig bedeutet hier, dass die Größe eines Farbunterschiedes immer gleich bewertet wird, egal, ob man sich grüne oder blaue Farben betrachtet.
        Mit der Gleichabständigkeit ist das jedoch nicht ganz so einfach. Bereits Mc. Adam hat mit seiner Darstellung der Farbellipsen gezeigt, dass Farbabstände unterschiedlich groß wahrgenommen werden (ich hatte das Bild der Ellipsen im Teil 4 der Serie schon gezeigt und möchte jetzt nur darauf verweisen. Es ist auch sehr plausibel, dass die Abstände immer kleiner werden, je näher man an das Zentrum des Farbraumes gelangt (auch hierzu hatte ich im Teil 5 der Serie bereits geschrieben). Gerade im Bereich der blauen Farben wird die Empfindlichkeit sehr deutlich und die Betrachtung der blauen 12 Pfg. W.Pieck sehr spannend.

        Das Problem ist also bekannt und es wird mit diversen Korrekturfaktoren versucht, die Gleichabständigkeit herzustellen.
        Ich verwende für die Berechnung den Ansatz der DIN99 Farbabstandformel, nach der nicht die einzelnen Messwerte korrigiert werden, sondern mit neuen Achsen ein geänderter Farbraum erzeugt wird. Hier werden folgende Details berücksichtigt [siehe auch: E.Lübbe, Farbempfindung, Farbbeschreibung und Farbmessung, Springer Verlag 2013]:
        • Korrektur der Helligkeit: Kompression im hellen, Streckung im dunklen Bereich
        • Drehung der Buntheitsebene um 26°
        • Stauchung der Blau-Gelb-Achse mit dem Faktor 0,83
        • Logarithmische Kompression des Chroma

        Nach DIN 53218 erfolgt die Bewertung des Farbabstandes zweier Farborte in sechs Stufen:
        ...
        4 = großer („wesentlicher“) Farbunterschied: ∆E=4-5
        5 = sehr großer („als andere Farbe wahrgenommener“) Farbunterschied: ∆E>5


        Zu den Ergebnissen:
        In die Berechnung gehen 1680 Messwerte ein, die mir C. Burkhardt freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. In einem Berechnungsschritt werden immer die beiden Werte zusammengefasst, deren Abstand zueinander am geringsten ist (das Prinzip hatte ich schon beschrieben). Die Ergebnisse kann man in Form einer Baumstruktur (Dendogramm) darstellen. Ich zeige hier mal die letzten Schritte im Bild. Der letzte Berechnungsschritt fügt der großen Gruppe von Werten (1678 gelb) zwei weitere, sehr weit aussen liegende Werte (1655 gelb) hinzu. Für das Ergebnis ist dieser nicht von Bedeutung. Es bleiben also die zwei Hauptgruppen 1676 und 1677 mit einem Abstand von 6.09, die sich weiter unterteilen. Auffallend ist hier die Gruppe 1673 (Magenta) mit nur 5 Werten, die wieder sehr weit ausserhalb liegen. Für das Ergebnis sind 3 große Gruppen wichtig: 1671 (orange), 1674 (grün) und 1675 (blau) mit Abständen größer 4.

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Name: Dendogramm.png
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ID: 260072

        Im räumlichen Bild werden die Gruppierungen sehr deutlich dargestellt. Gut zu sehen sind auch die beiden kleinen, weit aussen liegenden magentafarbenen Punkte.

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Name: Pieck 3D 2.jpg
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ID: 260073

        Der Blick auf die L*a* Ebene zeigt die Trennung der Gruppen ebenfalls sehr deutlich. Werden die Cluster 1671 (orange) und 1675 (blau) wegen ihres Abstandes <5 noch zusammengefasst, entstehen zwei große Gruppierungen, die sich nur in der Helligkeit der Farbe unterscheiden.

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Name: Pieck 2D.jpg
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ID: 260074

        Interessant ist hier der Umstand, dass die Trennung der Gruppen nahezu horizontal verläuft, also nur von einem Parameter (hier die Helligkeit L) abhängt. Ob das so plausibel ist, und einer Kontrolle standhält, werde ich mal überprüfen. Nachdem jetzt die Zentren der einzelnen Gruppen bekannt sind, werde ich in einem zweiten Berechnungsdurchlauf die Abstände der einzelnen Punkte auf diese Zentren prüfen. In den Zugehörigkeiten ergeben sich dann sicher noch Veränderungen.

        Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich schon feststellen, dass eine Trennung der Farbe der 12 Pfg. W.Pieck in mindestens zwei deutlich trennbare (also wahrgenommene) Gruppen möglich ist.
        Somit lassen sich die nachstehenden Schlussfolgerungen von Dr. C. Burkhardt nicht halten.

        Zitat C. Burkhardt Web-Seite Köpfe1.de Pieck:
        Eine saubere Trennung unterschiedlicher Varianten von FF1 (1a, 1b und 1c) erscheint angesichts des diagonalen Verlaufs der Maxima und daraus resultierend auch der Wolken in den Punktdiagrammen unmöglich. Eine auf Farbunterschieden basierende Katalogisierung bei MiNr. 251 erscheint sehr problematisch.
        Zitat C. Burkhardt Beitrag #28 vom 28.09.2013 aus Diskussion um die Farbbestimmung / Farbprüfung:
        Man erkennt, dass die Maxima bei 460 nm schräg diagonal verlaufen und es einen kontinuierlichen Übergang von Marken mit geringem Rotanteil zu Marken mit höherem Rotanteil gibt, es bilden sich also keine 2 trennbaren Gruppen, die eine Trennung in 2 Farben wie bei DDR251 in a und b rechtfertigen. Die Aufteilung ist künstlich gemacht und die Übergänge sind fließend, subjektiv und fehlerbehaftet, wie die Prüfpraxis ja auch gezeigt hat. Jeder Prüfer hat sich irgendwo eine Grenzmarke gesucht und behauptet vom anderen, er hätte die Grenze manipuliert und seine seien richtig, weil sie schon von einem Vorgänger stammen und die seien über 40 Jahre bewährt. Aber mit der Kurvenstatistik kann man nachweisen, dass alle Grenzen künstlich sind.
        Viele Grüße und einen schönen Sonntag.
        Ben.
        Zuletzt geändert von Ben 11; 14.02.2016, 09:58.
        stay curious.

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        • Jurek
          DDR Spezial, bis MiNr.745
          • 28.09.2005
          • 2834

          #5
          Wie immer – von Ben mit seinem großen Aufwand – eine wuchtige Darstellung!
          D a n k e !

          Von mir noch eine kleine Bemerkung am Rande: Zu erwähnen ist m. E. unbedingt (wegen möglicher Missverständnisse, weil Hr. Dr. Burkhardt auch mal die Köpfe I+II im Grunde auch bei seinen sehr aufwendigen Untersuchungen (m. E. leider) zusammenlegte, was auch Hr. Schönherr nicht für sehr Sinnvoll ansieht..), dass sich hier AUSSCHLIESSLICH nur um die DDR-MiNr. 251 handelt!
          Denn es gibt noch die blaue Pieck 12 (Pfg) mit der MiNr. 323.

          Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich schon feststellen, dass eine Trennung der Farbe der 12 Pfg. W.Pieck in mindestens zwei deutlich trennbare (also wahrgenommene) Gruppen möglich ist.
          Somit lassen sich die nachstehenden Schlussfolgerungen von Dr. C. Burkhardt nicht halten.
          Interessante Aussage (die zwar bei den gespaltenen Lagern nicht neu wäre, aber immer hin auch hier zur Diskussion kommt), die ich auch aus dem mir zur Verfügung stehenden Mitteln, auch nur rein visuell (selbst auch unter unterschiedlichen Lichtquellen etc.) sehen kann = zumal (davon bin ich ausgegangen, auch wenn ich selber auch Spektralphotometer habe) die BBP Prüfer das bei den vielen Prüfungen auch nur so machen, und nichts extra elektronisch vermessen. (Die kommen ohnehin mit ihren Aufträgen kaum nach)…

          Beste Sonntagsgrüße!

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          • Ben 11
            Registrierter Benutzer
            • 22.06.2013
            • 572

            #6
            Zu erwähnen ist m. E. unbedingt ... dass sich hier AUSSCHLIESSLICH nur um die DDR-MiNr. 251 handelt!
            Jurek, DDR-MiNr. 251 oder 323 werden in dem mir vorliegenden Datensatz nicht genannt. Unvollständig vorhanden ist eine Unterscheidung nach Typ I oder Typ II, wobei das aber geometrische Merkmale sind.

            Du kannst ja mal Deine Marken ausmessen. Am Messgerät müsste die Lichtart D65 und ein Beobachterwinkel von 10° eingestellt und ein Weißabgleich durchgeführt werden. Ich könnte Deine Messergebnisse in meine Berechnung aufnehmen und Dir die Zuordnung zu den (dann entstehenden) Clustern mitteilen.
            Da ich selbst keine dieser Marken gesehen habe, wäre es für die von mir angewandte Methode hilfreich, wenn sich die theoretischen Ergebnisse auch in der Praxis bestätigen lassen.

            Viele Grüße.
            Ben.
            Zuletzt geändert von Ben 11; 14.02.2016, 15:08.
            stay curious.

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            • Jurek
              DDR Spezial, bis MiNr.745
              • 28.09.2005
              • 2834

              #7
              Nicht genannt? ... Da der Hr. Dr. Burkhardt bei Köpfe I+II das nicht trennte, hoffe ich doch, dass er das hier durchaus getan hat.
              Bitte vielleicht aber dennoch zur Sicherheit das bei ihn nachfragen, auch wenn ich davon ausgehe dass das nur die Daten für Nr.251 sind.
              Mein obiges Bild aus dem Beitrag #3 bezieht sich auch nur auf die DDR-MiNr. 251, - um nur die es eigentlich hier gehen soll.

              Dank und Gruß!

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              • Ben 11
                Registrierter Benutzer
                • 22.06.2013
                • 572

                #8
                Jurek, die Messwerte stammen ausschließlich von der Mi-Nr. 251.
                VG, Ben.
                stay curious.

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                • Jurek
                  DDR Spezial, bis MiNr.745
                  • 28.09.2005
                  • 2834

                  #9
                  Danke. Sehr gut.
                  Dann wäre es wichtig bei den Darlegungen sich immer darauf zu beziehen, damit da ggf. keine Missverständnisse entstehen...

                  Beste Philagrüße!

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                  • Markus Pichl

                    #10
                    Zitat von Ben 11
                    Da ich selbst keine dieser Marken gesehen habe, wäre es für die von mir angewandte Methode hilfreich, wenn sich die theoretischen Ergebnisse auch in der Praxis bestätigen lassen.
                    Hallo Ben,

                    das Problem ist tatsächlich, dass sich Theorie und Praxis nicht immer vereinen lassen. Wir kennen die Marken nicht bzw. können ihre Farbwirkung nicht beurteilen. Ob sie tatsächlich bei Tageslicht trennbar sind oder die Übergänge zu sehr fließend, dass eine Beurteilung nicht möglich wird, wissen wir nicht.

                    Auch Herr Bernhöft nimmt grundsätzlich eine visuelle Prüfung, im Abgleich mit seinem Vergleichsmaterial, vor. Er kann schließlich nicht jede zur Prüfung eingesendete Marke einmessen, wie er mir selbst sagte.

                    Manche "Grenzen" scheinen so eng gesteckt, auch bei Kontrollrat, dass es durchaus vorkommen kann, dass ein Prüfer Jahre später bei selbiger Marke, die zuvor im Bogen als eine seltene Farbe geprüft wurde, zu einem anderen Ergebnis kommt. Soll alles schon passiert sein.

                    Dunkel und hell, ist mit Sicherheit bei den Pieck-Marken MiNr. 251 unterscheidbar. Siehe nachstehend, die vier Marken in oberster Reihe erachte ich als sehr dunkel, die anderen als heller. Gut, die vierte Marke in zweiter Reihe scheint einen Tick blauer zu sein, als die anderen. Die Farbgebung ist aber in linker oberer Ecke durch das Stempelfett deutlich verändert, ob es sich hier überhaupt um einen originalen Farbton handelt, kann ich im Moment nicht abschließend beurteilen. Das war es dann aber auch schon, was ich zu meinen Marken sagen kann. Jurek hat den Originalscan mit 16,2 MB Größe per email von mir gesendet bekommen. Lassen wir uns überraschen, wie seine Analyse ausfällt.

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Name: 251_010_1200PxlBreite.jpg
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ID: 266875

                    Beste Grüße
                    Markus

                    Kommentar

                    • Jurek
                      DDR Spezial, bis MiNr.745
                      • 28.09.2005
                      • 2834

                      #11
                      Ja, da sind nur 2 Farben, die "a" die erste 4 Briefmarken und die "b" alle anderen (auch wenn das im MICHEL nicht mehr drinnen steht).

                      Kommentar

                      • Markus Pichl

                        #12
                        Zitat von Jurek
                        Ja, da sind nur 2 Farben, die "a" die erste 4 Briefmarken und die "b" alle anderen (auch wenn das im MICHEL nicht mehr drinnen steht).
                        Hallo Jurek,

                        die beiden postfrischen Viererblocks lagen Herrn Paul meinerseits im Jahre 2011 zur Prüfung vor und schon damals wurde auf eine Unterscheidung nach a- und b-Farbe seinerseits verzichtet, obwohl im Jahre 2011 die Katalogisierung noch a- und b-Farbe hergab.

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Name: 251_011_1200PxlBreite.jpg
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ID: 266876

                        Die Katalogisierung sah damals aber vor, dass die Marken in a-Farbe aus 1. Auflage und die Marken in b-Farbe aus 2. Auflage stammen.

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Name: 251-Michel-2011_001_1500Pxl.jpg
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ID: 266877

                        Von den vier Marken in erster Reihe stammen aber nur die ersten zwei Marken aus 1. Auflage. Die dritte und vierte Marke aus einer späteren und wenn Du Dir den 16,2 MB Scan genügend vergrößerst, dann wirst Du auch einen kleinen Unterschied in der Farbtiefe zwischen 1/2. und 3/4. Marke erkennen.

                        Das ist das von mir bereits im anderen Thema beschriebene Problem, welches sich bei ultramarinen Farbtönungen ergibt. Dr. Carsten Burkhardt hat es nach meiner Meinung richtig erkannt und beschrieben.

                        Beste Grüße
                        Markus

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                        • Markus Pichl

                          #13
                          Hallo,

                          augenscheinlich stammt doch nur die erste Marke in erster Reihe aus der 1. Auflage. Bei der zweiten Marke sitzt der Stempel über der entscheidenden Stelle, die zwar dort auch eine Unterbrechung zeigt, aber nicht so breit wie bei der ersten Marke und die Inschriften sind für die erste Auflage zu fett.

                          Vom Farbauftrag passen die zweite und vierte Marke in erster Reihe zusammen. Die dritte Marke zeigt unter UV eine hellere Reaktion, als die anderen drei Marken, eigentlich schon vergleichbar zu denen in der zweiten Reihe. Jedoch die Marken in zweiter Reihe durchweg mit einer abermals neuen Druckplatte hergestellt wurden.

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Name: 251_013-1.jpg
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ID: 266883

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                          Die erste Marke in erster Reihe wirkt auch unter UV blauer, als die anderen drei Marken in selbiger. So wie bereits im Scan ersichtlich.

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Name: 251-UV_1200Pxl.jpg
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ID: 266885

                          Je nach dem wie viele Kriterien man zur Unterscheidung von Druckfarben setzt, wird man mit einer genügenden Materialmenge wahrscheinlich nach den verschiedenen Auflagen, die auch mit verschiedenen Druckplatten verbunden sind, und nach einer gewissen Anzahl von Farbtönungen bzw. Schattierungen einteilen können. Ob das bei diesen Massenauflagen wirklich einen Sinn ergibt und in der Praxis für einen Prüfer umsetzbar ist, steht dann widerum auf einem anderen Blatt.

                          Wie aber schon in dem anderen Thema (Teil 3 der Reihe von Ben) von mir erwähnt, sind in ungebrauchter Erhaltung die Marken der zweiten Auflage am seltensten. Was sich über das geringe Marktaufkommen von DZ 2 deutlich verifiziert. Ebenso ist unverständlich für mich, warum im Jahre 2011 die damalige und häufiger vorkommende b-Variante, von der es noch ganze Bogen gibt, am höchsten bewertet war.

                          In der drucktechnischen Reihenfolge wird vermutlich die dritte Marke in erster Reihe an zweiter Stelle stehen, dann folgen die zweite und vierte Marke und zum Schluß die Marken aus zweiter Reihe.

                          Beste Grüße
                          Markus
                          Zuletzt geändert von Gast; 27.03.2019, 08:36.

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                          • Jurek
                            DDR Spezial, bis MiNr.745
                            • 28.09.2005
                            • 2834

                            #14
                            Hallo Markus,

                            augenscheinlich stammt doch nur die erste Marke in erster Reihe aus der 1. Auflage. Bei der zweiten Marke sitzt der Stempel über der entscheidenden Stelle, die zwar dort auch eine Unterbrechung zeigt, aber nicht so breit wie bei der ersten Marke und die Inschriften sind für die erste Auflage zu fett.
                            Da wird m. E. was verwechselt. (?) Es gibt mehrere Auflagen aber nur zwei Druckplatten...

                            Und es geht nicht um Farbtöne (wo du die m. E. hier als "Farben" ansprichst?), sondern um wirklich unterscheidbare Farben.
                            Bei deinen Briefmarken gibt es (m. E.) nur zwei Farben. Keine 3 oder mehr.

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                            Unter UV jede Schattierung und auch Teil-/Weißverfärbungen etc. (bei gebrauchten Ausgaben), gibt es vieles und alles Mögliche! Aber das ist m. E. hier unbedeutend.

                            meint, Jurek

                            Kommentar

                            • Markus Pichl

                              #15
                              Hallo Jurek,

                              Blau nimmt im sichtbaren Farbspektrum nur einen schmalen Bereich ein.

                              Blaue Farbtöne, die auf höheren Wellenlängen liegen, gehen Richtung Grün und solche, die auf niedrigeren Wellenlängen liegen, gehen Richtung Violett. In welche Richtung sie gehen, drückt sich dann auch über die Farbwinkel im HSV-Farbraum aus.

                              Von einer anderen Farbe können wir dann sprechen, wenn aufgrund stark variierender Wellenlängen auch wirklich eine Einteilung nach zwei Farbgruppen möglich ist.

                              Egal ob ich die Messwerte von Dr. Carsten Burkhardt zugrunde lege, diese in eine bestimmte Einteilung bringe oder ob ich meine Messwerte nehme und sie in eine andere, feinere Einteilung lege, kommt es immer wieder auf selbiges heraus, dass es sich um eine Farbe handelt, die sich in verschiedenen Tönungen bzw. Schattierungen zeigt.

                              Farbe definiert sich nicht durch eine bestimmte Sättigung oder Helligkeit sondern über die Wellenlänge.

                              Die verschiedenen UV-Reaktionen, beruhen aufgrund einer unterschiedlichen Farbmischung, die des Weiteren mit einem unterschiedlichen Farbauftrag verbunden ist. Dies zeigt sich auch in dem von Dir erstellten Bild. Den hellsten Orangeton zeigt die erste Marke, die dritte fällt aus der Reihe, ihr Orangeton ist viel kräftiger, die zweite und vierte Marken sind vergleichbar. Dein Bild zeigt also exakt das auf, was ich zuvor beschrieben habe.

                              Beste Grüße
                              Markus

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