Nun ja, dieses Phänomen lässt sich auch bei Aktien gut nachvollziehen. Egal wann man kauft oder verkauft, die Bank gewinnt immer (fette Provisionen). Von daher würde ich eine Sammlung auch nicht via Auktion verwerten lassen.
Werterhaltend Sammeln
Einklappen
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Noch schlimmer
Bedeutet also, dass ich für meine für 10.000 € gekaufte Sammlung 15.000 € beim Verkauf erzielen muss, damit ich keinerlei Verlust erleide.
Es ging ja auch nicht um Gewinn, sondern lediglich um Werterhalt.
Daraus folgt :
man sammle z. B. Massenware wie BRD komplett postfrisch (mir ist die Diskussion Massenware <-> Posthorn bekannt), für die man auf Interauktion keine hohen Aufgelder zahlen muss und die dort auch verfügbar sind, weil diese dort wieder +/- 5 % wieder veräußerbar sind.
oder
mit keinem bzw. geringem Aufwand z.B. Briefzentrenstempel.
Z.B eine eine komplette, gestempelte Sammlung französische Zone incl Saar nach 45 kommt auf einen Katalogwert von ca. 35.000.
Dies geht also nicht werterhaltend zu sammeln, sondern nur aus Liebhaberei.Kommentar
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Was heißt eigentlich "werterhaltend" ?
Ein Beispiel:
Wer von 1980 bis 2000 alle BUND ETB über die Versandstelle bezogen hat, hat definitiv nicht werterhaltend gesammelt, sondern viel Geld kaputt gemacht.
Wer gestern ein Los mit allen ETB BUND von 1980 bis 2000 für 1,7 % Michel ersteigert hat, hat vermutlich sehr wohl werterhaltend gesammlt, da er das Los bei nächstbester Gelegenheit zu einem ähnlichen Ergebnis wieder verkaufen könnte.
Was sagt uns dieses beliebig multiplizierbare Beispiel ?
Um werterhaltend zu sammeln kommt es nicht darauf an ein besonders exklusives Sammelgebiet zu pflegen. Vielmehr ist es wichtig, dass für das was man kauft, man auch tatsächlich nur den Marktpreis bezahlt.
Im übrigen gelten auch hier die Gesetze die wir auf dem Aktienmarkt beobachten können.Kommentar
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@briefmarkensammler:
Im Gegensatz zum Aktienmarkt unterliegt der Briefmarkenmarkt anderen Gesetzen, die sich nur schwer greifen lassen. Insofern greift Dein Vergleich zu kurz. Die einzige ökonomische Theorie, die ich bezüglich der Wertentwicklung von Briefmarken für halbwegs sinnvoll halte, ist die von Robert Gross. Ansonsten gilt: Heute "Teuer und selten" hat prinzipell gute Chancen, auch morgen noch "teuer und selten" zu sein. Gut möglich, dass Du Deine für 1,7% gekauften ETBs morgen nur noch für 0,9% los wirst.
Andererseits haben die wenigsten Käufer von Aktien begriffen, wie diese Gesetze funktionieren. Damit haben wir doch eine Parallele zu den Briefmarken.
Beste Sammlergrüsse!
Larswww.bdph.de und www.arge-belux.deKommentar
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Ich sehe zwischen Aktien- und Briefmarkenmarkt nahezu 100%ige Paralellen. Der wesentlichste Unterschied ist, dass das erheblich grössere Umsatzvolumen für die allermeisten gehandelten Aktien die Bildung echte Marktpreise ermöglicht. Wenn eine bestimmte Marke nur zwei, dreimal im Jahr gehandelt wird, kann es keinen Marktpreis geben.Kommentar
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Ist Sammeln überhaupt noch ein Hobby ?
Nun kommt auch der Senf aus Neuss am Rhein.
Im den Thread lese ich immer von "Werterhaltung" und "Geld kaputt gemacht". Wenn es Euch nur darum geht, dann lasst das Sammeln gleich sein, bevor der letzte Nachwuchs abgeschreckt wird.
Alle Statistiken sagen, dass selbst klassische Briefmarken weniger Rendite bringen als z.B. Aktien. Also Sammeln aufhören, und am besten ein Aktiendepot im Internet eröffnen.
Wenn Ihr den Wert Eurer Sammlung erhalten wollt, dann sorgt für Nachwuchs ! Wenn es keinen Nachwuchs mehr gibt, gibt es auch keine Käufer mehr für Eure Marken - einfache Marktgesetze von Angebot und Nachfrage.
Eine Bekannte von mir hat Ersttagsblätter abonniert - absolute Geldvernichtung. Aber die Frau hat Freude daran, und schaut sich ihre Sammlung gerne an.
Ich habe von meinem Opa eine grosse Deutschland-Sammlung geerbt, er hat so alles gekauft, was die Versandstelle an Kartonphilatelie geboten hat, Marken am Schalter abstempeln lassen etc. Er hat aber immer Spass an seiner Sammlung gehabt, und war sonst lebensfreudig und ist 93 Jahre alt geworden - für mich war sein Versandstellenabo die beste Investition !
Auch ich habe Geld vernichtet, und habe von einem DDR-Partner DDR-Marken bekommen, und habe die auch noch 1 M :1 DM getauscht. Meinen Tauschpartner habe ich jetzt gerade wieder getroffen, mit Briefmarken haben wir uns ganze 30 Min befasst, den Rest mit Radtouren, Besuch eines Volkfestes, einer Kahnfahrt im Spreewald etc.
Hin und wieder juckt es mich, und ich schicke Tauschsendungen in die weite Welt. Absolute Geldvernichtung - nur auf jede zweite bekomme ich Antwort. Aber umso grösser die Freude, wenn nach einem stressigen Tag in der Firma ein Brief aus Peschawar in Pakistan im Briefkasten liegt, gerade ein Drittel der darin befindlichen Marken war brauchbar, aber über den Umschlag habe ich mich sehr gefreut, und der Tag war gerettet.
Ansonsten mache ich auch viel Geld andersweitig kaputt, habe ich meiner Wohnung teuren Laminat liegen, den ich nach 15 Jahren herausreissen , und für dessen Entsorgung noch Geld bezahlen muss (wenigstens haben hier Briefmarken einen Vorteil: Der Altpapiercontainer ist noch umsonst). Ich kaufe meine Möbel neu und hole die nicht vom Sperrmüll, obwohl sie nach 20 Jahren dort landen - Wertverlust 100%. Ich esse das teure Lachsbrötchen, obwohl ich meinen Kalorienbedarf auch billiger decken kann . . .
Leute, Briefmarkensammeln ist Euer Hobby (ausser den wenigen hier mitlesenden Händlern). Gebt das Geld aus, was Ihr zur Verfügung habt und sammelt das, woran ihr Spass habt - und teilt die Freude mit Euren Mitsammlern und - menschen. Fangt gar nicht erst an zu rechnen, ob sich Euer Hobby finanziell lohnt. Das lohnt sich nicht, das Geld für die Kataloge, die Fahrtkosten, die Zeit, aber: Lebensfreude ist unbezahlbar, und auch Eure Erben haben lieber glückliche Menschen in der Verwandtschaft, als ein paar EURO mehr in der Erbmasse. Und falls es umgekehrt sein sollte, dann geht diesen Familienmitgliedern aus den Weg und gönnt Ihnen erst recht nicht Euer Erbe, sondern verlebt es - z.B. in Briefmarken.
P.s. Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich versuche auch günstig einzukaufen. Z.B. kaufe ich Albennachträge erst nach ein paar Jahren. Ich habe auch lieber Orginale als Fälschungen in meiner Sammlung. Ich halte aber den Aufwand in vernünftigen Grenzen, um noch Zeit für andere Sachen zu haben. Ich habe einige Stücke, die habe ich zu teuer gekauft, aber der Spass am Sammeln hat das mehr als wett gemacht.Kommentar
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@briefmarkensammler:
Den (Ertrags-)Wert einer Aktien kann ich berechnen, früher oder später wird sich der Kurs der Realität anpassen. Die Kunst liegt darin zu wissen, wie hoch der Wert ist und wie sich der Kurs kurzfristig bewegen wird. Eine Briefmarke hat keinen Ertragswert, nur einen Sammlerwert, der nicht über eine Börse festgestellt wird. Wie willst Du einen Sammelgegenstand mit einer Firma vergleichen?
@dr müller neuss:
Jeder soll nach seiner Facon glücklich werden. Aber hinterher nicht jammern, dass er Geld rausgeschmissen hat. Wenn ich zehntausende von Euros in meinen Spass investiere, dann sollte ich mir vorher im klaren darüber sein, ob und wieviel ich davon wiedersehen möchte.
Beste Sammlergrüsse!
Larswww.bdph.de und www.arge-belux.deKommentar
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@briefmarkensammler:
Den (Ertrags-)Wert einer Aktien kann ich berechnen, früher oder später wird sich der Kurs der Realität anpassen. Die Kunst liegt darin zu wissen, wie hoch der Wert ist und wie sich der Kurs kurzfristig bewegen wird. Eine Briefmarke hat keinen Ertragswert, nur einen Sammlerwert, der nicht über eine Börse festgestellt wird. Wie willst Du einen Sammelgegenstand mit einer Firma vergleichen?
Mir geht es weniger um die Vergleichbarkeit von Briefmarken und Aktien als probate Anlageform, als um die Vergleichbarkeit der jeweiligen Marktmechanismen.
Eine Aktie hat einen "fairen Wert", der sich maßgeblich an der Ertragskraft des hinter der Aktie stehenden Unternehmens bemisst.
Eine Briefmarke hat wie Du zurecht bemerkst nur einen Sammlerwert. Beide finden ihren "fairen Wert" an der Schnittstelle der Angebots- und Nachfragekurve. Voraussetzung für die Ermittlung eines "fairen Preises" ist allerdings immer ein gewisses Handelsvolumen. Ohne entsprechende Volumina zeigen sowohl Aktien als auch Briefmarken starke Schwankungen. Genau hier ist die Aktie im Vorteil, die oftmals zu Hunderttausenden in nur wenigen Minuten gehandelt wird.Zuletzt geändert von Briefmarkensammler; 23.06.2008, 13:02.Kommentar
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Das "Unternehmen", welches den Wertverlauf der sog. "Aktie des kleinen Mannes" verantwortet ist niemand anderes als die Sammlerschaft selbst.
Und da haben wir das grundlegende Paradigma: die eBay- und "Geiz-ist-geil" Schnäppchen-Mentalität, die die Wertentwicklung nachhaltig zerstört hat und auch weiterhin geeignet ist, die "Anleger" von weiteren "Anlagen" abzuhalten, sprich: das Hobby schlichtweg zu vernichten.
LG
StefanKommentar
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Das Hobby wird eher durch die völlig überalterte und zurückgehende Sammlerschaft bedroht als durch die Schaffung eines globalen, jedem zugänglichen Marktplatzes. Bei mir gibt es im Umkreis von 50 km keinen Briefmarkenladen. Ohne das Internet würde ich vielleicht 2-3 im Jahr Neuerwerbungen tätigen.
Zu den Sammlern: Vor ein paar Monaten traf ich einen mir bekannten Sammler und sprach ihn an, ob sich für mich ein Kommen zu den Treffen des örtlichen Vereins lohnen könnte. Er schüttelte den Kopf mit den Worten: Das sind nur alte Leute. Er selbst hat die 70 auch lange überschritten.
Wie man so junge Menschen für Philatelie begeistern will, ist mir ein Rätsel. Gleichzeitig wird dann über sinkende bzw. nicht mehr vorhandene Nachfrage geschimpft.Kommentar
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@Deutschlandsammler: Ist ist es so schwer mal in einem Verein vorbeizuschauen? Egal wie alt die Sammler dort sind, wenn die Jungen den Verein scheuen, kann man auch nicht von den Alten schöne Stücke erwerben oder lernenDer Kommentar eines Einzelnen schreckt Dich ab? Ich kam mit 14! das erste Mal in unseren Verein und war geschockt über den Altersdurchschnitt, doch nur in den ersten Minuten. Inzwischen weiß ich den Verein zu schätzen, wozu brauche ich Fachgeschäfte in der Nähe? Es gibt Börsen, Flohmärkte, Tauschtage, Tauschpartner usw. Eigeninitiative ist gefragt. Den Spruch mit den nur noch alten Sammlern und dem Niedergang gabs schon vor 90 Jahren in der philatelistischen Literatur.
Gruß,
AndreasKommentar
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