Ältester Stempel Deutschlands

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Stan
    SAMMELGEBIET POLEN
    • 15.06.2003
    • 705

    #16
    Hallo,

    vielen Dank für die "Aufklärung" wegen neuer Stil -- alter Stil; aber warum spricht Ihr nicht gleich vom Julianischen bzw. Georgianischen Kalender! Gleiches Problem gibe es auch im meinem Sammelgebiet: Ausgabe Nr. 1 1. bzw. 13. Januar 1860. Also alles klar Danke noch einmal!!!
    Wir lernen aus Erfahrung, daß die Menschen nichts aus Erfahrung lernen.

    (George Bernard Shaw Irischer Dramatiker, 1856-1950)


    Stan

    Kommentar

    • Bodo A.v.Kutzleben

      #17
      Wochtag

      Lieber Stan,

      bei den meisten Sammlern ist es überhaupt nicht wichtig, was für ein Kalender galt, aber wer z.B. wie ich sich auch mit der Vormarkenzeit (auch Vorphilatelie genannt) beschäftigt, dem ist es wichtig auch den Wochentag zu wissen.

      Z.B. gibt es von Thurn und Taxis aus den ersten Tagen der Markenzeit einen Stempel, den es in der Regel vom 1.1 + 2.1. + 3.1 + 5.1.1852 gibt. Vom 4.1.1852 liegt mir keiner vor. Wenn man/frau nun weiß, dass dieser 1.1.1852 ein Donnerstag war und somit der 4.1.1852 also ein Sonntag ist, so erklärt sich die Tatsache warum vermutlich es keine Abstempelung vom 4.1.1852 gibt.

      Auch wurde der Beginn von Gesetze oft auf einen Montag gelegt, die nicht mit z.B. dem 1. eines Monates zusammenfallen. Und da ist es oft interessant was das für Wochentage waren.

      Die Bezeichnungen "Alter- und Neuer Stil" ist halt ein wissenschaftlicher Ausdruck und den solte man/frau beibehalten. Es gibt natürlich noch andere Kalender z.B. den Römischen Kalender oder den Franz. Revolutionskalender.

      Alles in einem gesagt, wissenschaftliche Begriffe sind halt immer, überall, eindeutig.

      Wenn Du mehr über die Zeit wissen wilst, dann empfehle ich Dir das Buch der

      "Taschenbuch der Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit"

      von Hermann Grotefend, Auflage 13,

      Verlag Hahnsche Buchhandlung Hannover,

      ISBN 3-7752-5177-4. Der Preis ist so etwa € 16,00 - 18,00.

      Ein Buch, normalerweise für alle Philatelisten/innen die sich mit der Vormarkenzeit beschäftigen ein MUSS.

      Bodo

      PS: Ein herzliches DANKESCHÖN an BILL für die Einführungsdaten des Neuen Stils (Gregorianischer Kalender).
      Zuletzt geändert von Gast; 27.08.2003, 20:21.

      Kommentar

      • Claus Wentz

        #18
        Kalenderumstellung

        Liebe Sammlerfreunde,

        vielen Dank für die Beiträge. Ich meine, daß mit dem eingebrachten Wissen einzelner Sammlerfreunde bei etlichen Leuten eine Lücke in der richtigen Einordnung ihres Materials geschlossen wurde.

        Dennoch möchte ich zu der großen Liste von Bill etwas anmerken:
        Er schreibt, bzw. so steht es in seiner Liste, daß Rußland den Übergang vom Julianischen zum Gregorianischen Kalender 1918 vollzogen hat. Dieses kann, ausweislich mir vorliegenden Belegen, einfach nicht korrekt sein. Zumindest am 01.11.1924 war der Julianische Kalender in Moskau noch in Gebrauch. Man kann sich auch schwerlich vorstellen, daß, wenn er in der Hauptstadt gültig war, in anderen Gebieten des Landes der Gregorianische Kalender eingeführt worden sei.
        Siehe hierzu auch die Wüstenfeld-Mahler´schen Vergleichstabellen - Wiesbaden 1961.

        Ferner möchte ich noch bemerken, daß in vielen Ländern des arabischen Raumes, teilweise bis heute, neben dem Gregorianischen auch der Mohammedanische Kalender in Gebrauch ist, der sich auf das Todesjahr Mohammeds
        632 n.Chr. bezieht.

        Mit freundlichen Grüßen
        Claus Wentz

        Kommentar

        • Bill
          Registrierter Benutzer
          • 14.07.2003
          • 1135

          #19
          @Claus Wentz

          Hallo Claus,

          die Ausführungen zur Kalenderumstellung sind nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern entstammen einer hochinteressanten, wissenschaftlichen Arbeit über Kalender von Claus Tondering aus Dänemark.

          Die Arbeit (ganzes Buch) ist nachzulesen unter:



          Zum "downloaden" und "offline lesen":





          Gruß: Bill

          Kommentar

          • Bodo A.v.Kutzleben

            #20
            Trierer Stempel von 1713 gefunden

            Am Samstag habe ich bei einem Sammler aus Bayern den ältesten (festen) Stempel auf Brief von Deutschland gefunden. Der Brief wurde mit dem Stempel DE TREVES , Übersetzt in: VON TRIER abgestempelt. Der Brief ist vom Donnerstag, dem 16. März 1713 und der Stempel wird bei Peter Feuser im Stempelhandbuch Deutsche Vorphilatelie unter der Nummer 3601-1 geführt.

            Dieser Brief stellt eine PHILATELISTISCHE SENSATION dar.

            Das ist meiner Meinung der ÄLTESTE BEKANNTE (ORTS) STEMPEL von Deutschland nachweißbar auf einem DATIERTEN BRIEF aus der Vormarkenzeit.

            Ich hoffe, daß alles mit der Abbildung dieses Briefes klappt. Wenn nicht, so werde ich diese Briefabbildung an Sammlerfreund CURTIS senden und er wird mir sicherlich helfen. Vorab ein DANKESCHÖN dafür.

            Bodo

            PS: Die Abbildung des Briefes ist in schwarz-weiß, da ich nur eine Fotokopie von diesem Brief machen konnte.
            Zuletzt geändert von Gast; 21.10.2003, 21:08.

            Kommentar

            • rolfnr
              Heimatsammler Trier
              • 13.07.2003
              • 493

              #21
              Hallo Bodo
              In meinem Feuser Handbuch (zweite Auflage) ist dieser Stempel unter der Nummer 3606-1 mit 1715 datiert.

              Wenn möglich, hätte ich gerne eine Kopie von dem Beleg.
              Ist die Stempelfarbe rot oder schwarz?

              Die Kaiserliche Reichspostanstalt im Erzstift Trier soll gemäß Feuser 1672 gegründet worden sein. Eventuell gibt es sogar noch frühere Stempelbelege als der von 1713. Sensationell ist es schon, da kann ich Dir nur beipflichten.

              Vielleicht kannst Du den Sammler aus Bayern dazu motivieren, eine Kopie an Peter Feuser zu schicken, damit das Handbuch mit der nächsten Auflage geändert wird.

              Viele Grüße
              Rolf
              Heimatsammlung Trier

              Schon die Römer haben hier gut gelebt!

              Kommentar

              • curtis
                Administrator
                • 05.06.2003
                • 821

                #22
                Bitteschön
                Angehängte Dateien

                Kommentar

                • Bodo A.v.Kutzleben

                  #23
                  Schwarz

                  Lieber Rolf,

                  die Stempelfarbe ist SCHWARZ. Und was an diesem Falt-Brief besonders bemerkenswert ist, dass dieser Brief komplett einschl. des Textes erhalten geblieben ist.

                  Er ist deshalb "DATIERBAR" und somit eine kleine philatelistische Kostbarkeit.

                  Wir werden Peter Feuser eine Kopie zukommen lassen. Wenn Du mir unter meiner PN Deine Anschrift schickts, so werde ich Dir gerne eine Kopie mit Textinhalt zukommen lassen.

                  Bodo

                  PS: Hieran sieht man/frau, dass oft auch kleine Briefe philatelistische Kostbarkeiten darstellen können, wenn man/frau nur die Augen aufmacht.

                  Ein Dankeschön an Curtis für die Einblendung des Briefes. Es war mir trotz großen Bemühens nicht gelungen, den Brief hier im Forum zu veröffentlichen. Ich bin halt nur ein PHILATELIST und sonst ein COMPUTER-"IDIOT" .

                  Kommentar

                  • Bodo A.v.Kutzleben

                    #24
                    Preis für ältesten Stempel

                    Hallo an alle, AUFGEPASST !!!

                    Ich setzte hiermit an

                    den oder die

                    100,00 €

                    als Preis aus, der hier im Forum einen Brief mit einem noch ÄLTEREN Deutschen Orts-Stempel als das Datum vom 16. März 1713 VERÖFFENTLICHT.


                    Der Brief muss mit Inhalt genau DATIERBAR sein. Der Preis ist deshalb, damit sich auch die SUCHEREI lohnt und man/frau auch mal hier im Forum was gewinnen kann. Der Preis gilt so lange, bis ein noch älterer Stempel gefunden ist und wenn es Jahre dauert.

                    Bodo

                    PS: Dann sucht man/frau schön .
                    Zuletzt geändert von Gast; 07.11.2003, 14:36.

                    Kommentar

                    • Bodo A.v.Kutzleben

                      #25
                      100,00 Euro suchen immer noch neuen Besitzer/in

                      Damit es nicht VERGESSEN wird: Die 100,00 Euro suchen immer noch einen neuen Besitzer/in für die Mitteilung nach dem ältesten, nachweisbaren "DEUTSCHEN STEMPEL" . Er muß älter sein als vom 16. März 1713.

                      Bodo

                      PS: Na, dann sucht man/frau schön.

                      Kommentar

                      • SaschJohn

                        #26
                        Hey Bodo gelten auch Kopien aus Katalogen oder nur echte Briefe

                        Kommentar

                        • Bodo A.v.Kutzleben

                          #27
                          Kopienen von echten Briefen

                          Bodo

                          PS: Natürlich muß bei dem Brief der Inhalt mit dabei sein, sonst kann man/frau (den Brief) ihn nicht DATIEREN.

                          Kommentar

                          • 1867
                            Registrierter Benutzer
                            • 19.03.2004
                            • 2054

                            #28
                            Zwar nix neues, aber mächtig alt.
                            Ich habe mal in alten Arbeiten gesucht und folgendes gefunden :


                            ....

                            Die ersten Poststempel der Welt, Bishop Mark genannt, gehen auf Henry Bishop zurück, der von 1605 - 1691
                            lebte und von 1660 bis 1663 das Amt des Generalpostmeisters von England inne hatte. Dieses Amt wurde zu
                            damaliger Zeit verpachtet (wahrscheinlich meistbietend) und Bishop zahlte 21.500 Pfund dafür.
                            Er rief 1661 die Stempel ins Leben (Frühestes bekanntes Datum als Ankunftsstempel in London 19.April 1661.
                            Derselbe auf 2 Briefen aus Cumberland bzw. Bristol.), um eine bessere Kontrolle über die Laufzeiten der Post
                            zu bekommen.

                            ....


                            Abbildungen habe ich dazu leider keine finden können, aber ich habe ja auch noch nicht alles durchsucht
                            ... Literatur spricht viele Bände ...

                            Kommentar

                            • 1867
                              Registrierter Benutzer
                              • 19.03.2004
                              • 2054

                              #29
                              und noch etwas darüber aus dem Guinness Buch :

                              ....

                              Eine Ankündigung in der Aprilnummer des Mercurius Publicus von 1661 hebt hervor :
                              "Ein Stempel wurde erfunden, der auf jeden Brief getan wird und den Tag des Monats anzeigt, an dem jeder
                              Brief in das Amt gekommen, so daß kein Briefträger von Postamt zu Postamt es wagen wird, einen Brief
                              zurückzuhalten, was vormals üblich gewesen."

                              ....



                              no comment
                              ... Literatur spricht viele Bände ...

                              Kommentar

                              • Lars Böttger
                                www.arge-belux.de
                                • 07.08.2003
                                • 8417

                                #30
                                Bishop-Mark

                                Die Stempel wurden eingeführt, weil sich die Empfänger beschwert hatten, dass die Briefe ungebührlich lange unterwegs seien. Mit diesem Stempel konnte man dann die tatsächliche Laufzeit nachweisen. Noch drei Anmerkungen:

                                1. Die Bishop-Marks waren bis Anfang des 19. Jhdts. im Einsatz

                                2. Die Post wurde im 17. Jhdt. aus ganz England zentral über London geleitet. Hat den Laufzeiten nicht geholfen. M.W. wurden erst im 18. Jhdt. sogenannte "Cross-Posts" eingerichtet und damit die Wege erheblich verringert.

                                3. Für Privatleute wurde die englische Post erst Ende des 16./Anfang des 17. Jhdts geöffnet, davor war der Postdienst dem König und der Regierung vorbehalten. Daneben gab es noch mehrere Kaufmannsvereinigungen, die einen unabhängigen Postdienst betrieben.

                                Beste Sammlergrüsse!

                                Lars
                                www.bdph.de und www.arge-belux.de

                                Kommentar

                                Lädt...