Leider sind die gängigen Kataloge recht ungenau und wenig brauchbar zur Klassifizierung dieser spannenden USA-Marken.
Ich beginne einfach mal mit einer Serie über die semiklassischen USA-Dauermarken des "Bureau of Engraving and Printing", kurz BEP oder auch "Bureau"s genannt.
1894 übernahm das Bureau die Briefmarkenproduktion des USPS von der "American Bank Note Co.". Die kleinformatigen Motive wurden beibehalten. Lediglich die oberen Ecken wurden um dezent ornamentale Dreiecke ergänzt. Seitdem tragen die ersten Ausgaben der BEP unter Sammlern die Bezeichnung "Triangles".
Völlig unüblich für die damalige Zeit waren die Farben der BEP-Serien sehr konstant, obwohl die Kataloge sich heutzutage in den Farbbezeichnungen geradezu überschlagen, ohne preislich zu differenzieren.
Mein philatelistisches Augenmerk gilt seit jeher den unterschiedlichen Farbtönungen, und ich möchte hier an dieser Stelle in loser Folge ein Gefühl für die Vielfalt der Ausgaben wecken.
Zur Einstimmung: es gibt drei unterschiedliche Serien der ersten BEP-Marken:
1894) ohne Wasserzeichen - traditionelle Farben
1895) mit Wasserzeichen "USPS" doppellinig - traditionelle Farben
1898) mit Wasserzeichen "USPS" doppellinig - Weltpostvereinsfarben
Die 1895er Ausgabe war nur sehr kurz in Verwendung und ist eher als Variante der 1894er Auflage zu betrachten, da mehrere Werte beider Auflagen zeitgleich ausgegeben wurden und auch von denselben Platten mit denselben Farben gedruckt wurden. Die relative Seltenheit der 1895er Auflage wird in den Katalogen sträflich unterschätzt.
Der niedrigste Wert der Serie zu 1 Cent ist neben dem 2 Cent Wert einer der interessantesten, da er als einer von ganz wenigen offiziell in 3 verschiedenen Farben gedruckt wurde:
a) blau (von hell- bis schwarzblau - im Katalog auch als indigo bezeichnet)
b) ultramarin (von matt- bis dunkelultramarin), gelegentlich mit hohem Grauanteil, was den Michel veranlasst "grauultramarin" als Farbtönung zu benennen - in Wirklichkeit sind "mattultramarin" und "grauultramarin" identisch, bestenfalls mit minimal unterschiedlichen Sättigungsgraden.
c) grün (mit mehr oder weniger ausgeprägtem Gelbanteil). Das Ultramarin ist übrigens eher stark purpurlastig - sic! - soweit zu den Katalogen.
Wie bereits gesagt, sind die geläufigen Farbangaben und ihre Assoziationen z.B. im Michel Farbführer nahezu unbrauchbar. Deswegen beginne ich hier einfach einmal mit den Farbpaletten der 1 Cent und werde mit den anderen Wertstufen fortsetzen.
In der ersten Reihe die Blautöne von hell bis dunkel, in der zweiten Reihe die Ultramarintöne von matt bis "dunkel", in der dritten Reihe grün und "gelblichgrün".
Am häufigsten sind übrigens reines "blau" und "grün" - relativ selten ist "dunkelblau" und "mattultramarin".
Die amerikanischen Auktionslisten verzichten oft völlig zu Unrecht auf die Differenzierung zwischen "blau" und "ultramarin", handelt es sich doch um zwei unterschiedliche Auflagen mit getrennten Ausgabedaten:
blau - erste nachgewiesene Verwendung 18.10.1894
ultramarin - erste nachgewiesene Verwendung 11.11.1894
Die Farbe "blau" wurde 1895 mit der Wasserzeichenausgabe erneut aufgelegt. Die Hintergründe der Farbänderung sind unbekannt.
Last but not least - einen herzlichen Dank @Jochen Wanderer, der mich nachhaltig inspiriert hat, diesen Thread aufzusetzen (in der Hoffnung, dass der Thread lange leben möge und viele Interessenten findet). Jeder interessierte Leser ist nachdrücklich aufgefordert, sich aktiv einzubringen.
Ich beginne einfach mal mit einer Serie über die semiklassischen USA-Dauermarken des "Bureau of Engraving and Printing", kurz BEP oder auch "Bureau"s genannt.
1894 übernahm das Bureau die Briefmarkenproduktion des USPS von der "American Bank Note Co.". Die kleinformatigen Motive wurden beibehalten. Lediglich die oberen Ecken wurden um dezent ornamentale Dreiecke ergänzt. Seitdem tragen die ersten Ausgaben der BEP unter Sammlern die Bezeichnung "Triangles".
Völlig unüblich für die damalige Zeit waren die Farben der BEP-Serien sehr konstant, obwohl die Kataloge sich heutzutage in den Farbbezeichnungen geradezu überschlagen, ohne preislich zu differenzieren.
Mein philatelistisches Augenmerk gilt seit jeher den unterschiedlichen Farbtönungen, und ich möchte hier an dieser Stelle in loser Folge ein Gefühl für die Vielfalt der Ausgaben wecken.
Zur Einstimmung: es gibt drei unterschiedliche Serien der ersten BEP-Marken:
1894) ohne Wasserzeichen - traditionelle Farben
1895) mit Wasserzeichen "USPS" doppellinig - traditionelle Farben
1898) mit Wasserzeichen "USPS" doppellinig - Weltpostvereinsfarben
Die 1895er Ausgabe war nur sehr kurz in Verwendung und ist eher als Variante der 1894er Auflage zu betrachten, da mehrere Werte beider Auflagen zeitgleich ausgegeben wurden und auch von denselben Platten mit denselben Farben gedruckt wurden. Die relative Seltenheit der 1895er Auflage wird in den Katalogen sträflich unterschätzt.
Der niedrigste Wert der Serie zu 1 Cent ist neben dem 2 Cent Wert einer der interessantesten, da er als einer von ganz wenigen offiziell in 3 verschiedenen Farben gedruckt wurde:
a) blau (von hell- bis schwarzblau - im Katalog auch als indigo bezeichnet)
b) ultramarin (von matt- bis dunkelultramarin), gelegentlich mit hohem Grauanteil, was den Michel veranlasst "grauultramarin" als Farbtönung zu benennen - in Wirklichkeit sind "mattultramarin" und "grauultramarin" identisch, bestenfalls mit minimal unterschiedlichen Sättigungsgraden.
c) grün (mit mehr oder weniger ausgeprägtem Gelbanteil). Das Ultramarin ist übrigens eher stark purpurlastig - sic! - soweit zu den Katalogen.
Wie bereits gesagt, sind die geläufigen Farbangaben und ihre Assoziationen z.B. im Michel Farbführer nahezu unbrauchbar. Deswegen beginne ich hier einfach einmal mit den Farbpaletten der 1 Cent und werde mit den anderen Wertstufen fortsetzen.
In der ersten Reihe die Blautöne von hell bis dunkel, in der zweiten Reihe die Ultramarintöne von matt bis "dunkel", in der dritten Reihe grün und "gelblichgrün".
Am häufigsten sind übrigens reines "blau" und "grün" - relativ selten ist "dunkelblau" und "mattultramarin".
Die amerikanischen Auktionslisten verzichten oft völlig zu Unrecht auf die Differenzierung zwischen "blau" und "ultramarin", handelt es sich doch um zwei unterschiedliche Auflagen mit getrennten Ausgabedaten:
blau - erste nachgewiesene Verwendung 18.10.1894
ultramarin - erste nachgewiesene Verwendung 11.11.1894
Die Farbe "blau" wurde 1895 mit der Wasserzeichenausgabe erneut aufgelegt. Die Hintergründe der Farbänderung sind unbekannt.
Last but not least - einen herzlichen Dank @Jochen Wanderer, der mich nachhaltig inspiriert hat, diesen Thread aufzusetzen (in der Hoffnung, dass der Thread lange leben möge und viele Interessenten findet). Jeder interessierte Leser ist nachdrücklich aufgefordert, sich aktiv einzubringen.
Kommentar