Das war der Tauschtag in Donaueschingen

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  • Michael Lenke
    Administrator
    • 28.01.2006
    • 6915

    #16
    @Jurek
    Sieh das doch einfach locker. Man könnte jetzt natürlich einen neuen Kunstbegriff prägen, der die Veranstaltungen zu 100% genau eingrenzt. Nur verstehen wird das niemand.

    Tauschtag ist für mich so etwas wie ein Gattungsbegriff. Ein Verein bietet seinen Mitgliedern einen Tauschtag an, an dem - wenn der Tauschtag gut organisiert ist - viel mehr Tauschpartner als bei normalen Vereinstreffen anwesend sind. Wie bekomme ich aber viele Leute zu einem Tauschtag? Indem ich auch für ein attraktives Umfeld/einen Mehrwert sorge. Umfeld sind nun mal "private" und kommerzielle Händler. Die bieten mir durch aufbereitetes Material eine gute Möglichkeit für meine speziellen Interessen etwas zu finden. Ich bin doch schon froh, wenn ich die vielen Kästen durchsucht bekomme, die nur meine Gebiete betreffen. Wenn ein Anbieter eher unsortiert ist, lasse ich ihn aus und gehe vielleicht hin, wenn später noch Zeit ist.

    Das mit dem Eintritt ist meist historisch gewachsen. Bei manchen Tauschtagen ist es immer schon kostenlos gewesen, bei anderen wird traditionell ein kleiner Obolus von vereins-/verbandsfremden Besuchern genommen. Das hängt oft auch von den Räumlichkeiten und Aufwänden ab. Aus eigenen Mitteln hat kaum ein Verein genug Geld um große Tauschtage zu finanzieren.

    ml
    Wehr fähler findet, daf si behaltn.
    Die Krakauer Aufdrucke von Polen 1919 - mit Schlitzohrparade.
    Prüfer und Experte des Polnischen Philatelistenverbandes (PZF)

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    • Jurek
      DDR Spezial, bis MiNr.745
      • 28.09.2005
      • 2834

      #17
      Hallo Michael,
      ich denke, du hast sehr wohl verstanden was ich, KJ und etliche andere sonst auch außerhalb von hier damit gemeint haben …
      Ich sehe das nicht so verkrampft, wie du das vielleicht meinst. Es ist nur ein Gedanke dazu, nix weiter. Denn ich kann sowieso nichts daran ändern. So naiv bin ich nicht.
      Und so wie auch hier bei uns (A) nicht rein aus eigenen Mitteln gehandhabt wird, geschweige sowas überhaupt möglich wäre (wegen deinem letzten Satz), wäre für die Philatelie m. E. auch förderlich, wenn man (oft Erst-) Besucher nicht gleich zu Kassa bietet, wenn sie sich auch nur vorerst vor Ort so informieren wollen und vielleicht dann was kaufen würden.
      So fördert man meiner Meinung nach keinen Nachwuchs. DESWEGEN hierzu auch diese meine Gedanken, die ihr nicht befürworten braucht. Es ist nur ein Gedanke meinerseits.
      Gruß

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      • Skatbernd
        Registrierter Benutzer
        • 12.10.2011
        • 535

        #18
        Bei uns im Osten läuft DAS ähnlich.
        Ende Februar findet bspw. in Wittstock/ Dosse wieder der erste philatel. Event diesen Jahres statt.
        Es wird gegen Bares verk./ eingek. aber auch getauscht & bei meinem "Hunger" auf postfrische Thematik nicht zu knapp.
        Zum Tauschen gibt es Extra-Tische für gut 20 Sammler- da ist Bares tabu.
        Gruß SB

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        • uli
          Registrierter Benutzer
          • 26.12.2006
          • 398

          #19
          wäre für die Philatelie m. E. auch förderlich, wenn man (oft Erst-) Besucher nicht gleich zu Kassa bietet, wenn sie sich auch nur vorerst vor Ort so informieren wollen und vielleicht dann was kaufen würden.
          Ich möchte es etwas deutlicher ausdrücken: Wenn ich zu einer solchen Veranstaltung komme, Eintritt bezahle und dann fast nur Stände von Verkäufern vorfinde, denen es um Gewinn geht, dann fühle ich mich veräppelt. Wieso soll ich dafür Eintritt bezahlen, dass jemand anderes Geld mit mir macht? Wieso gehe ich überhaupt zu einer solchen Veranstaltung, wenn ich - so meine Erfahrung - die gleichen Stücke im Internet einfacher und billiger bekomme? Das wird so sicher nicht auf alle Sammler und Sammelgebiete zutreffen, aber ich bin überzeugt, dass das für die Mehrheit gilt.
          Gruß
          Uli

          Suche Berlin, Bund, und Ideen für neue Sammelgebiete
          Sind in eurer Sammlung Bund-Marken mit Stempel aus Düsseldorf? Tausche gegen gleiche Marke mit mindestens gleichwertigem Stempelabschlag plus "Dankeschön" oder fehlende Marken!

          Es gibt immer Marken, die man tauschen kann!

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          • drmoeller_neuss
            Registrierter Benutzer
            • 19.01.2008
            • 999

            #20
            Zitat von Jurek
            Hallo Michael,
            ich denke, du hast sehr wohl verstanden was ich, KJ und etliche andere sonst auch außerhalb von hier damit gemeint haben …
            Ich sehe das nicht so verkrampft, wie du das vielleicht meinst. Es ist nur ein Gedanke dazu, nix weiter. Denn ich kann sowieso nichts daran ändern. So naiv bin ich nicht.
            Und so wie auch hier bei uns (A) nicht rein aus eigenen Mitteln gehandhabt wird, geschweige sowas überhaupt möglich wäre (wegen deinem letzten Satz), wäre für die Philatelie m. E. auch förderlich, wenn man (oft Erst-) Besucher nicht gleich zu Kassa bietet, wenn sie sich auch nur vorerst vor Ort so informieren wollen und vielleicht dann was kaufen würden.
            So fördert man meiner Meinung nach keinen Nachwuchs. DESWEGEN hierzu auch diese meine Gedanken, die ihr nicht befürworten braucht. Es ist nur ein Gedanke meinerseits.
            Gruß
            Jurek, ich kann Deine Gedanken nachvollziehen, und mir als Sammler wäre es auch am liebsten, wenn Tauschtage kein Eintritt kosten würden. Dafür könnte ich mir wieder zwei Belege mehr leisten.

            Aber zurück zur Realität. Ich bin in einem Verein in einer Landgemeinde mit einem halbwegs ausgeglichenem Haushalt. Da gibt es die Schule für den Tauschtag für ein "Vergelt's Gott", mit dem Versprechen, alles wieder sauber zu hinterlassen, in einem kleinen Ort kennt jeder jeden, und man bespricht sich mit dem Bürgermeister am Wochenende zu Hause im Wohnzimmer.
            In meinem Verein sind der Eintritt und Sammlertische frei, nur die grösseren Händler zahlen einen symbolischen Obulus für ihre Stände. Schöne heile Welt, nicht nur philatelistisch.

            Gehen wir zur durchschnittlichen Ruhrgebietsstadt: seit Jahren pleite und privatwirtschaftlich gesprochen: bankrott. Solche Städte stehen unter Haushaltsaufsicht, und der Landesrechnungshof wacht darüber, dass der letzte Cent dort herausgepresst wird, wo es noch möglich ist und der Bürger nicht ausweichen kann. Alles geht seinen behördlichen bürokratischen Gang.
            Dann kostet die Miete einer Schulaula schon einmal 600 EUR für einen Sonntag, dazu kommt der Hausmeister (100% Sonntagszuschlag) und die obligatorische Endreinigung, ob sie nun nötig ist oder nicht. Die meisten Vereine schliessen noch zusätzlich eine Veranstalterhaftpflichtversicherung ab, und im Winter können auch noch Extrakosten für Heizung anfallen. Für knapp 1000 EUR hat man dann eine leere Halle. Die Vereinsmitglieder können sich dann noch das Wochenende herumschlagen, um die Tische aufzustellen oder wieder abzubauen. Wenn der Altersdurchschnitt 70+ ist, muss auch hier der Verein fremde Leute bezahlen.
            Bei 400 zahlenden Besuchern und 2 EUR Eintritt sind noch nicht einmal die Unkosten herein, der Rest muss über Händlertische hereinkommen. Schliesslich will man ja das Tauschen fördern, und ein Sammlertisch darf nicht mehr als die symbolischen fünf Euro kosten. Die eigenen Vereinsmitglieder möchte man nicht verprellen, und die bekommen Eintritt und Tisch umsonst. Und die Einnahmen der vereinseigenen Cafeteria darf man auch nicht überschätzen: die meisten Sammler sind geizig und jammern schon, wenn die Tasse Kaffee 1 Euro kostet. Und die Butterstullen bringt man von zu Hause mit.

            Man kann natürlich an dieser Stelle diskutieren, ob es auch eine Alternative zu öffentlichen Gebäuden gibt. Für das Geld bekommt man vielleicht auch Veranstaltungsräume in einem Geschäftshotel, die am Wochenende sowieso leer stehen. Statt Eintritt kauft sich jeder Besucher einen Verzehrbon, der in ein Kännchen Kaffee oder ein belegtes Brötchen einzulösen ist. Wer nicht mit der Kirche auf Kriegsfuss steht, kann dort auch anfragen. Der Klerus leidet auch unter klammen Kassen, und der Gemeindesaal wird schon mal gerne gegen eine grosszügige Spende an die Gemeinde aufgeschlossen.

            Ich finde eine gute Mischung aus Händlern und Privatleuten ideal. Die Händler sollten gut ausgewählt werden: Belegekisten und Groschenbüchern machen einfach Spass, und wecken die Entdeckerfreude. Privatsammler können das nicht in der Regel nicht bieten. Und als Sammler liegt es auch an einem selbst, ob man tauschen möchte oder nicht. Wenn ich tauschen möchte, verabrede ich mich bereits im Vorfeld mit Sammlerkollegen, die dann das entsprechende Material mitbringen.
            Zuletzt geändert von drmoeller_neuss; 24.01.2014, 10:30.

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            • Kontrollratjunkie
              Deutschland 1933 - 1949
              • 02.01.2007
              • 1267

              #21
              Zitat von uli
              Ich möchte es etwas deutlicher ausdrücken: Wenn ich zu einer solchen Veranstaltung komme, Eintritt bezahle und dann fast nur Stände von Verkäufern vorfinde, denen es um Gewinn geht, dann fühle ich mich veräppelt. Wieso soll ich dafür Eintritt bezahlen, dass jemand anderes Geld mit mir macht? Wieso gehe ich überhaupt zu einer solchen Veranstaltung, wenn ich - so meine Erfahrung - die gleichen Stücke im Internet einfacher und billiger bekomme? Das wird so sicher nicht auf alle Sammler und Sammelgebiete zutreffen, aber ich bin überzeugt, dass das für die Mehrheit gilt.
              Natürlich war mein Beitrag von gestern provokant und natürlich habe ich mit genau diesen Reaktionen gerechnet.
              Tauschtage, bei denen NUR getauscht wird und kein Bargeld fliesst dürfte es nicht geben, das ist mir auch klar. Aber die hier von einigen beschriebene Absolutheit kenne ich so nicht. Und ja, ich besuche regelmäßig Tauschtage, die ihren Namen auch noch verdienen. Die zusätzliche Anwesenheit von Händlern begrüße ich eindeutig, aber nur dafür fahre ich zu keinem Tauschtag und schleppe meine Albentaschen von Tisch zu Tisch. Und da gebe ich Ui recht, ich zahle keinen Eintritt, nur um dann weiteres Geld auszugeben. Dafür gibt es die großen Messen und das beliebte Internet. Dort ist es meistens entweder günstiger oder es gibt die größere Auswahl.
              Glücklicherweise gibt es noch genügend tauschwillige Sammler, mit denen es Freude macht, sich über die Bücher zu beugen.

              Gruß von altmodischen KJ, der auch schon größere Summen auf Tauschtagen lassen musste

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              • Skatbernd
                Registrierter Benutzer
                • 12.10.2011
                • 535

                #22
                Bei uns kostet der Eintritt 2 €, also fast geschenkt.
                Wer einen Tisch ( 17 €) nimmt-mache ich ausnahmsweise dort ´mal, zahlt keinen Eintritt mehr.
                Da spielt sich mMn. noch das wahre philatel. Leben ab, zumal wir dort immer mehrere am Tisch sind, sodaß einer immer am "Klön-Tisch" sein kann.
                Foren allein bringen garnichts- eher sogar das Gegenteil.

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                • friedibus
                  Registrierter Benutzer
                  • 29.09.2005
                  • 175

                  #23
                  Das hätte ich jetzt nicht gedacht, dass ich mit meinem Bild( Aufnahme kurz nach der Öffnung um 9 Uhr) über unseren Großtauschtag so eine rege Diskussion lostrete. Unseren Tauschtag gibt es schon sei 53 Jahren und ist langsam gewachsen. In diesen Jahren sind wir schon 6 mal umgezogen, da die Räumlichkeiten immer kleiner wurden. Seit Anbeginn der Tauschtage wird Eintritt erhoben. Am Anfang war es 1,- DM, heute sind es 1,50 EURO. Also in über 50 Jahren eine moderate Preiserhöhung. Händlertische kosteten damals 10,00 DM , heute 14 EURO. Dagegen sind die Kosten für die Räumlichkeiten enorm gestiegen. Kostete der Saal im Anfang 50 DM so sind wir heute locker und leicht bei 1000 EURO für die Rämlichkeiten incl. Strom u. Heizung. Natürlich gibt es auch Tische zum reinen Tausch. (Hinweiszettel Reiner Tauschtisch, bei Verkauf ist Tischgebühr fällig), wird auch so angenommen. Wie lange sich Tauschtage überhaupt noch halten, steht auf einem anderen Papier. Allein in unserer Region Südbaden, haben in den letzten Jahren 5 Tauschtage den Geist aufgegeben oder sind geschrumpft, siehe Freiburg.
                  Gruß
                  friedibus

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                  • Harald Krieg
                    Ostafrikasammler
                    • 27.06.2003
                    • 4789

                    #24
                    Tauschen funktioniert doch eigentlich nur für Alle-Welt Sammler oder zumindest wenn fast die ganze Welt gesammelt wird und für Leute die ein neues Gebiet beginnen, aber schon viel Material herumliegen haben.

                    Anfänger haben doch eh kaum Tauschmaterial und wer fortgeschritten ist, findet das fehlende Material auch kaum im Tausch gegen seine Dubletten.

                    Ansonsten gibt es natürlich auch noch die Leute die im Tausch postfrische Marken der letzten 10 Jahre gegen gestempelte oder ungültige Ware suchen. Dabei wird der "Tauschpartner" aber wesentlich schlechter gestellt, als wenn er das Material gleich zu einem fairen Preis kaufen würde.

                    Ich habe als Schüler und Student jahrelang ausschließlich getauscht - aber fast immer nur unter Zuhilfenahme des Tauschmittels Geld. Was ich nicht gebraucht habe habe ich verkauft und damit gekauft was ich brauchte. Jeder Pfennig wurde dabei notiert um sicherzustellen, dass ich kein Geld welches ich zum Leben brauchte in Briefmarken fließt, aber auch kein "Briefmarkengeld" für anderes ausgegeben wurde. Für mich war dieses Geld nie "echtes Geld" sondern immer nur das Tauschmittel.

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                    • Jurek
                      DDR Spezial, bis MiNr.745
                      • 28.09.2005
                      • 2834

                      #25
                      Hallo drmoeller_neuss,

                      ich kann zwar Ihre Argumente durchaus nachvollziehen. Wie die der anderen Mitschreiber soweit auch (wie ich meine). Aber ähnlich dieser zuvor vom Ulli und jetzt auch noch von KJ, sollte aus meiner Sicht was zur Förderung der Philatelie auch dahingehend gemacht werden (nur als Gedanke, nicht Forderung von mir zu [miss]verstehen), indem man auch organisatorisch schafft gerade die Neulinge/Interessenten, die sich das ansehen möchten, gratis dazu einzuladen. Und nicht dass gleich von vorne herein schon überall abkassiert wird. Auch wenn es nur um einen „symbolischen“ Beitrag geht, weil auch das ist keine gute Einladung.
                      Das ist zumindest bei den Veranstaltungen, bzw. „Großtauschtagen“, die ich hier in Österreich besuchte (auch nicht minder groß wie auf der Abbildung), möglich gewesen. Wie haben die das wohl gemacht?
                      Wenn man das nicht schaffen kann (aus egal noch welchen Gründen), dann kann man perspektivisch für die Zukunft gesehen eh bald „zusperren“. Dieses Hobby wird dann als Veranstaltung immer weniger leistbar. Oder nicht?
                      Dann kann man sich nachher gar im Keller oder Privatwohnungen von Sammlern in kleineren Grüppchen versammeln… Zumal dann immer weniger Nachwuchs da ist und eben die Senioren noch auf ihren „Schätzen“ sitzen bleiben, für die dann nachher niemand mehr auch noch nach bezahltem Eintritt (für die man 2 Belege bekäme) kaufen will.
                      Klar, das scheint hier Gerede um „Mücken“ zu sein, aber das ist nun mal auch Psychologie, die bei vielen entsprechend wirkt.

                      (Auch wieder hier der letzte Absatz, betrifft eigentlich nicht das Problem, welches ich ansprechen wollte. Da ging es mir nur um passendere Namengebung und nichts anderes.
                      Als ich schrieb: „Was hat das mit TAUSCH-Tagen zutun?“ – meinte ich damit auch den Namen, nicht den Hintergrund dazu. = Auch keine Forderung von mir!).

                      Dank und Gruß
                      Zuletzt geändert von Jurek; 24.01.2014, 12:37.

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