Zu welchem Prüfer schickt ihr eure Marken?

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  • i.diekmann
    Registrierter Benutzer
    • 29.06.2006
    • 3

    #1

    Zu welchem Prüfer schickt ihr eure Marken?

    Ich sammel seit 25 Jahren Deutsche Sammelgebiete (Schwerpunkt DR 1872-1945) und bekomme durch tauschen / zukaufen durchaus an andere "bessere" Marken die ich (wie ich es auch mit meine Schätzchen) gerne zu Prüfer schicke.

    Meine Erfahrungen sind dabei sehr unterschiedlich:

    Die Prüfdauer liegt allgemein betrachtet zwischen 2 Wochen und 6 Monaten. Die Durchschnittsdauer ist ca 6 Wochen.

    Die Prüfungen an sich fallen extrem unterschiedlich aus:

    Bayern: Diese Marken (vorzugsweise Periode Anfang der Inflation) habe ich nach Absprache zu Herrn Helbig geschickt. Ich habe nach 7 Wochen noch keine Rückmeldung von ihm erhalten. Anzumerken ist an dieser Stelle seine Fachkenntnis: Er hat unter anderem ein Handbuch "Stempelfälschungen auf Bayerischen Briefmarken 1912-1920" herausgegeben (ISBN 992723009X)

    Brustschilde: Ich habe meine Prüfsendungen nach Absprache an die Prüfer Sommer und Krug gesandt - die Bearbeitung erfolgte stets prompt und detailliert (vor allen Dingen sehr gute Qualitätsbeschreibungen!)

    Reichspost 1875-1900: Diese Marken habe ich zu Herrn Wiegand geschickt. Der Prüfer besitzt offensichtlich eine gute Referenzsammlung zur Farbbestimmung sowie der CP-Fehler. Gut finde ich die PLF-Bestimmung der ARGE "Krone-Adler" durch den Prüfer (für mich macht es wenig Sinn für vielleicht 15 CP-Fehler die entsprechende Literatur zu besorgen) - weniger gut ist die Papiedickenmessung; dort kann ich die Kriterien wann das Papier "x" oder "y" ist kaum nachvollziehen. Besonders gut gefällt mir die sehr freundliche und zuverlässige Bearbeitung von Reklamationen (zB PLF übersehen, kostenlose Ergänzung der Signierung). Sehr gut gefällt mir auch der Handzettel womit der Prüfer seine Signierpraktikten darlegt (ob und wie welches Prüfzeichen angebracht wird).

    Germania Reichspost, 2. und 3. Ausgabe: Diese Marken habe ich zu Herrn Oechsner geschickt. Positiv ist die Farb- und Qualitätsprüfung dieses Prüfers. Die Prüfzeiten sind - wohl aufgrund seines Prüfumfangs - mit durchschnittlich 4 Monaten weit über dem Durchschnitt. Für bekannte (Stamm-)Prüfkunden ausgesprochen unangenehm ist das Verlangen der Prüfentgelte per Vorkasse - bei der Auflistung der einzelnen Rechnungsposten ist es nicht möglich herauszufinden für welche Marke welche Kosten enstanden sind (Auflistung erfolgt in 50-Cent-Zähleinheiten für Marken wofür keine 2 Euro Mindestentgelt in Rechnung zu stellen sind - für mich Sammler kaum nachvollziehbar). Auch werden die "billigen" Marken werden nach der Bezahlung in einer Pergamintüte den "besseren" beigelegt und so zugesandt so daß der Einreicher erheblichen administrativen Aufwand hat die 20 Euro Mindestgebühr "zusammenzustellen". Sinnvoller wäre es wenn der Prüfer die Marken so in den Steckkarten steckt wie er sie bekommen hat.

    DR INFLA: Ich habe bisher Prüfsendungen an Weinbuch und Fleiner gesandt. Die durchschnittliche Bearbeitungszeit von jeweils 30 Marken betrug dabei zwischen 2 und 4 Wochen. Aus nahelegenden Gründen (wohl weniger Refenzmaterial mit bayrischen Abstempelungen vorhanden) gibt es manchmal Probleme Abstempelungen aus bayrischen Orten auf deren Echtheit zu prüfen (dann erfolgt weder eine Echt noch Falsch-Signierung) - Hier hat sich jedoch ein Versuch gelohnt die betroffene Marke an einen zweiten INFLA-Prüfer zu schicken. Lobend zu erwähnen ist die Ergänzung von vorhandenen Prüfsignaturen (ich sammel die Rosettenausgaben Parallelerscheinungen speziell) - sie erfolgten stets kostenfrei.

    DR Weimar und 3. Reich: Diese Marken habe ich zu Oechsner und Schlegel geschickt. Auffallend ist bei beiden Prüfern die lange Prüfdauer. Auch habe ich bei sämtlichen Prüfsendungen den Eindruck daß dieses Prüfgebiet bei gestempelten Marken stiefmütterlich behandelt wird. Ich habe eine Marke mit dem Hinweis zurückbekommen daß es bei der Hindenburg-Ebert-Dauerserie keine Plattenfehler gäbe (Das kann ich mir wirklich nicht vorstellen - sollte mal eine Spezialsammlung dazu aufbauen ...*eigene Anmerkung) - eine andere Marke mit klarem Plattenfehler "I" geht ebenfalls nochmal zum Prüfer. Sehr gut ist bei beiden Prüfern die Erkennung von entfalzten Marken. Auf der Essener Messe hatte ich darüber hinaus die Möglichkeit dem Herrn Schlegel gestempelte Hitler-3RM-Marken vorzulegen und mir nicht nur die Abstempelungen beurteilen zu lassen sondern auch generelle Hinweise betreffend dieser Ausgabe zu bekommen (ein dickes DANKE!)

    Danzig: Diese Marken habe ich zu Herrn Oechsner geschickt. Die besseren Flugpost-Marken hatten die Abstempelung "Danzig 1 X". Der Prüfer konnte diesen Stempel wie ich nicht einordnen (ich kann es wirklich nicht beurteilen ob dieser Stempel fraglich ist - kann es an anderer Stelle mal zum Thema machen - daher geht meine Frage in die Richtung wer der beste Prüfer von Danzig-Marken ist).

    Mit anderen Sammelgebiete bzw. den dann zuständigen Prüfern habe ich keine Erfahrungen - hier bin ich an euren Erfahrungen sehr interessiert.

    Freundliche Grüße aus dem stürmischen Paderborn

    Ingo Diekmann
  • Hangover
    Danzig und T+T
    • 05.09.2003
    • 644

    #2
    Zitat von i.diekmann
    Die besseren Flugpost-Marken hatten die Abstempelung "Danzig 1 X". Der Prüfer konnte diesen Stempel wie ich nicht einordnen (ich kann es wirklich nicht beurteilen ob dieser Stempel fraglich ist - kann es an anderer Stelle mal zum Thema machen - daher geht meine Frage in die Richtung wer der beste Prüfer von Danzig-Marken ist).
    Zu Danzig 1 x - dieser Stempel kommt in der Infla-Zeit zwar auch auf echten Belegen vor, ist aber a) massenhaft auf losem Material vorhanden und b) auch in Einzelfällen als rückdatiert nachweisbar. Aus diesem Grund wird der 1 x nur auf sicher gelaufenen Belegen geprüft. "Alt"prüfungen auf losen Marken oder solchen auf Unterlage ("Briefstück") sollte man skeptisch gegenüber stehen.

    Ferner gibt es vom Danzig 1 x auch noch Fälschungen, die durch Stempelfarbe/-Feinstruktur usw. auffallen.

    Zur Prüferwahl bei Danzig: Meine Favoriten sind Soecknick und Tworek. Gründe, Einschätzungen zur Kompetenz usw. möchte ich nicht öffentlich breittreten. Dafür gibts dann PNs

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    • Michael Lenke
      Administrator
      • 28.01.2006
      • 6915

      #3
      @hangover
      Der Danzig 1 x taucht in der Liste im MB 213 der Arge nicht auf, habe ich da was übersehen?

      Mike
      Wehr fähler findet, daf si behaltn.
      Die Krakauer Aufdrucke von Polen 1919 - mit Schlitzohrparade.
      Prüfer und Experte des Polnischen Philatelistenverbandes (PZF)

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      • Hangover
        Danzig und T+T
        • 05.09.2003
        • 644

        #4
        Zitat von Aleks
        @hangover
        Der Danzig 1 x taucht in der Liste im MB 213 der Arge nicht auf, habe ich da was übersehen?
        In der Diskussion im Rundschreiben 213 geht es nicht um Falschstempel an sich, sondern vor allem um im Kontext der "postalischen Korrektheit" fragwürdige Abstempelungen und das was bei der Prüfung daraus wird. Die Aufstellungen und Beispiele enthalten dementsprechend nur einen Ausschnitt aus der Stempelproblematik.

        Die letzte "offizielle" Liste, was an Stempeln von Danzig als echt, falsch, oder nur auf Beleg als echt angesehen wird, ist von Herrn Kniep (ex BPP) aus dem Jahre 1990, im Artikel von Herrn Klein auch als Quelle angegeben. In dieser Liste ist der D 1 x als nur auf Belegen prüfwürdig aufgeführt.

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        • Michael Lenke
          Administrator
          • 28.01.2006
          • 6915

          #5
          Dann bin ich ja froh, nicht Danzig zu sammeln. Meine Infla-Belege werde ich hoffentlich irgendwann abstoßen.

          In Polen ist glücklicherweise nur die 1 und 2 Mill. gestempelt kritisch.

          Mike
          Wehr fähler findet, daf si behaltn.
          Die Krakauer Aufdrucke von Polen 1919 - mit Schlitzohrparade.
          Prüfer und Experte des Polnischen Philatelistenverbandes (PZF)

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          • tessera
            Registrierter Benutzer
            • 31.12.2006
            • 16

            #6
            Prüfdauer und Prüfer

            Hallo Ingo,
            ich sammle hauptsächlich Dt. Kolonien und sende
            so jede drei Monate etwas zu einem Bundesprüfer.
            Ich muss sagen, dass ich bisher sehr zufrieden bin.
            Ich habe unterschiedliche Prüfer ausprobiert:
            Jäschke-Lantelme, Brekenfeld und Pauligk(der aber nicht mehr
            prüfen darf- zu alt).
            Es hat immer maximal vier Wochen gedauert.

            Vielleicht solltest du dein Sammelgebiet auf dt. Kolonien erweitern,
            sind im Moment günstig zu bekommen.

            Viele Grüße aus Dortmund
            Michael

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            • mike111
              Registrierter Benutzer
              • 12.10.2004
              • 76

              #7
              Hallo Freunde,

              ich sammle Bund/Berlin Westzonen und Dt. Reich, habe daher meist nur mit 3 Prüfern zu tun:

              Dr. Oechsner: in meinen Augen prima, Dauer 2 bis 3 Wochen. Verlangt seine Gebühr immer per Vorkasse

              Andreas Schlegel: Dauer zwischen 1 und 8 Wochen, je nachdem, wie es bei ihm aussieht (Auslastung).

              Hans-Dieter Schlegel: von der Prüfzeit her das reine Grauen.... meine letzte Prüfsendung hat 7 Monate gedauert - ihr könnt euch vorstellen, dass ich nicht saubere Ware bei Händlern und Auktionshäusern nicht mehr reklamieren konnte... grummel. Die Sendungen davor haben auch immen 3 bis 4 Monate gedauert.
              Leider sind bei Bund/Berlin die Schlegels die einigste Adresse (ab und an schicke ich auch was Berlin zu Frau Eliades)

              Viele Grüße
              Mike

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              • Michael Lenke
                Administrator
                • 28.01.2006
                • 6915

                #8
                Wenn ein Prüfer nicht mehr zeitnah prüfen kann, oder von seiner Haus-Arge nicht sehr geschätzt ist, dann habe ich ein Problem mit dem Prüfer. Was hilft mir eine Prüfung, wenn die Reklamationsfrist Monate verstrichen ist? Kaum ein Verkäufer wir sich auf Zeit einlassen...

                Irgendwas stimmt da nicht...

                Mike
                Wehr fähler findet, daf si behaltn.
                Die Krakauer Aufdrucke von Polen 1919 - mit Schlitzohrparade.
                Prüfer und Experte des Polnischen Philatelistenverbandes (PZF)

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                • *MGS*
                  DDR und Preussen
                  • 30.10.2003
                  • 328

                  #9
                  Also ich muß hier wohl mal eine Lanze für D- Schlegel brechen...

                  meine Prüfsendungen haben inkl. Versand je 6 Wochen gedauert, nun gut es waren nicht viele Marken und meist Standardware

                  Ansonsten sammle ich hauptsächlich DDR und da schicke ich alles zu Schönherr, dauert immer so 4 Wochen und auch so bin sehr zufrieden.

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                  • Claus Wentz

                    #10
                    Luxemburg-Prüfer?

                    Wer prüft denn Luxemburg? In der BPP-Liste kann ich nichts finden. Kann jemand einen Tip geben? Besten Dank im voraus und einen

                    schönen Sonntag
                    Claus Wentz

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                    • mur
                      Registrierter Benutzer
                      • 22.07.2005
                      • 914

                      #11
                      @claus wentz: Ich glaube, daß es für Luxemburg z.Z. keinen Prüfer gibt. Ich habe aber auch gehört, daß da jemand ist, der sich auf das Prüfgebiet vorbereitet.
                      Mit Sammlergruß mur

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                      • Max und Moritz
                        Registrierter Benutzer
                        • 04.05.2006
                        • 363

                        #12
                        In meinen Augen der absolute Rekordhalter:

                        Robert Brunel (Prüfgebiete: Dt. Bes. WK II, Sudetenland)

                        Prüfsendung abgeschickt am 11.01.07 per Postexpress.
                        Rücksendung mit zwei Fotoattesten erhalten letzten Samstag am 13.01.2007.

                        es geht also auch anders.

                        Schlegel (Egal, ob A. oder D.) wird mit den Prüfzeiten immer schlimmer. Noch vor einem Jahr war Durchschnitt der Prüfdauer eineinhalb Monate. Meine drei letzten Prüfsendungen haben alle 3einhalb bis 4 Monate gebraucht.
                        Da gehen natürlich Reklamationsfristen den Bach runter. Daher rufe ich nach Erwerb bei Auktionshäusern immer sofort an und lasse mir genügend Prüffrist einräumen. Ist das Auktionshaus seriös, ist das auch kein Problem.

                        Bei Ebay ist die Sache etwas koplizierter, da nach 3 Monaten alles gelöscht wird. Da hift bei hochwertigen Sachen nur abspeichern.

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                        • Claus Wentz

                          #13
                          Meine Erfahrungen im vergangenen Jahr:

                          Stegmüller = 2 Wochen, Krug = 2 W., Meyer = 2 W., H.-D. Schlegel = 4 Monate, Geigle = 2-3 W., Ströh = 2 W.

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                          • Lacplesis
                            Russland bis 1923
                            • 17.11.2006
                            • 495

                            #14
                            Meine Erfahrungen:

                            Hovest (Russland) - innerhalb 1 Woche.
                            Schwenson (Finnland) - innerhalb 1 Woche.

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                            • tessera
                              Registrierter Benutzer
                              • 31.12.2006
                              • 16

                              #15
                              Prüfdauer

                              Hallo mike111,

                              wie lange dauert die Prüfung von Berlinmarken denn
                              bei Frau Eliades?

                              Vielen Dank
                              Gruß
                              Michael

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