Ich sammel seit 25 Jahren Deutsche Sammelgebiete (Schwerpunkt DR 1872-1945) und bekomme durch tauschen / zukaufen durchaus an andere "bessere" Marken die ich (wie ich es auch mit meine Schätzchen) gerne zu Prüfer schicke.
Meine Erfahrungen sind dabei sehr unterschiedlich:
Die Prüfdauer liegt allgemein betrachtet zwischen 2 Wochen und 6 Monaten. Die Durchschnittsdauer ist ca 6 Wochen.
Die Prüfungen an sich fallen extrem unterschiedlich aus:
Bayern: Diese Marken (vorzugsweise Periode Anfang der Inflation) habe ich nach Absprache zu Herrn Helbig geschickt. Ich habe nach 7 Wochen noch keine Rückmeldung von ihm erhalten. Anzumerken ist an dieser Stelle seine Fachkenntnis: Er hat unter anderem ein Handbuch "Stempelfälschungen auf Bayerischen Briefmarken 1912-1920" herausgegeben (ISBN 992723009X)
Brustschilde: Ich habe meine Prüfsendungen nach Absprache an die Prüfer Sommer und Krug gesandt - die Bearbeitung erfolgte stets prompt und detailliert (vor allen Dingen sehr gute Qualitätsbeschreibungen!)
Reichspost 1875-1900: Diese Marken habe ich zu Herrn Wiegand geschickt. Der Prüfer besitzt offensichtlich eine gute Referenzsammlung zur Farbbestimmung sowie der CP-Fehler. Gut finde ich die PLF-Bestimmung der ARGE "Krone-Adler" durch den Prüfer (für mich macht es wenig Sinn für vielleicht 15 CP-Fehler die entsprechende Literatur zu besorgen) - weniger gut ist die Papiedickenmessung; dort kann ich die Kriterien wann das Papier "x" oder "y" ist kaum nachvollziehen. Besonders gut gefällt mir die sehr freundliche und zuverlässige Bearbeitung von Reklamationen (zB PLF übersehen, kostenlose Ergänzung der Signierung). Sehr gut gefällt mir auch der Handzettel womit der Prüfer seine Signierpraktikten darlegt (ob und wie welches Prüfzeichen angebracht wird).
Germania Reichspost, 2. und 3. Ausgabe: Diese Marken habe ich zu Herrn Oechsner geschickt. Positiv ist die Farb- und Qualitätsprüfung dieses Prüfers. Die Prüfzeiten sind - wohl aufgrund seines Prüfumfangs - mit durchschnittlich 4 Monaten weit über dem Durchschnitt. Für bekannte (Stamm-)Prüfkunden ausgesprochen unangenehm ist das Verlangen der Prüfentgelte per Vorkasse - bei der Auflistung der einzelnen Rechnungsposten ist es nicht möglich herauszufinden für welche Marke welche Kosten enstanden sind (Auflistung erfolgt in 50-Cent-Zähleinheiten für Marken wofür keine 2 Euro Mindestentgelt in Rechnung zu stellen sind - für mich Sammler kaum nachvollziehbar). Auch werden die "billigen" Marken werden nach der Bezahlung in einer Pergamintüte den "besseren" beigelegt und so zugesandt so daß der Einreicher erheblichen administrativen Aufwand hat die 20 Euro Mindestgebühr "zusammenzustellen". Sinnvoller wäre es wenn der Prüfer die Marken so in den Steckkarten steckt wie er sie bekommen hat.
DR INFLA: Ich habe bisher Prüfsendungen an Weinbuch und Fleiner gesandt. Die durchschnittliche Bearbeitungszeit von jeweils 30 Marken betrug dabei zwischen 2 und 4 Wochen. Aus nahelegenden Gründen (wohl weniger Refenzmaterial mit bayrischen Abstempelungen vorhanden) gibt es manchmal Probleme Abstempelungen aus bayrischen Orten auf deren Echtheit zu prüfen (dann erfolgt weder eine Echt noch Falsch-Signierung) - Hier hat sich jedoch ein Versuch gelohnt die betroffene Marke an einen zweiten INFLA-Prüfer zu schicken. Lobend zu erwähnen ist die Ergänzung von vorhandenen Prüfsignaturen (ich sammel die Rosettenausgaben Parallelerscheinungen speziell) - sie erfolgten stets kostenfrei.
DR Weimar und 3. Reich: Diese Marken habe ich zu Oechsner und Schlegel geschickt. Auffallend ist bei beiden Prüfern die lange Prüfdauer. Auch habe ich bei sämtlichen Prüfsendungen den Eindruck daß dieses Prüfgebiet bei gestempelten Marken stiefmütterlich behandelt wird. Ich habe eine Marke mit dem Hinweis zurückbekommen daß es bei der Hindenburg-Ebert-Dauerserie keine Plattenfehler gäbe (Das kann ich mir wirklich nicht vorstellen - sollte mal eine Spezialsammlung dazu aufbauen ...*eigene Anmerkung) - eine andere Marke mit klarem Plattenfehler "I" geht ebenfalls nochmal zum Prüfer. Sehr gut ist bei beiden Prüfern die Erkennung von entfalzten Marken. Auf der Essener Messe hatte ich darüber hinaus die Möglichkeit dem Herrn Schlegel gestempelte Hitler-3RM-Marken vorzulegen und mir nicht nur die Abstempelungen beurteilen zu lassen sondern auch generelle Hinweise betreffend dieser Ausgabe zu bekommen (ein dickes DANKE!)
Danzig: Diese Marken habe ich zu Herrn Oechsner geschickt. Die besseren Flugpost-Marken hatten die Abstempelung "Danzig 1 X". Der Prüfer konnte diesen Stempel wie ich nicht einordnen (ich kann es wirklich nicht beurteilen ob dieser Stempel fraglich ist - kann es an anderer Stelle mal zum Thema machen - daher geht meine Frage in die Richtung wer der beste Prüfer von Danzig-Marken ist).
Mit anderen Sammelgebiete bzw. den dann zuständigen Prüfern habe ich keine Erfahrungen - hier bin ich an euren Erfahrungen sehr interessiert.
Freundliche Grüße aus dem stürmischen Paderborn
Ingo Diekmann
Meine Erfahrungen sind dabei sehr unterschiedlich:
Die Prüfdauer liegt allgemein betrachtet zwischen 2 Wochen und 6 Monaten. Die Durchschnittsdauer ist ca 6 Wochen.
Die Prüfungen an sich fallen extrem unterschiedlich aus:
Bayern: Diese Marken (vorzugsweise Periode Anfang der Inflation) habe ich nach Absprache zu Herrn Helbig geschickt. Ich habe nach 7 Wochen noch keine Rückmeldung von ihm erhalten. Anzumerken ist an dieser Stelle seine Fachkenntnis: Er hat unter anderem ein Handbuch "Stempelfälschungen auf Bayerischen Briefmarken 1912-1920" herausgegeben (ISBN 992723009X)
Brustschilde: Ich habe meine Prüfsendungen nach Absprache an die Prüfer Sommer und Krug gesandt - die Bearbeitung erfolgte stets prompt und detailliert (vor allen Dingen sehr gute Qualitätsbeschreibungen!)
Reichspost 1875-1900: Diese Marken habe ich zu Herrn Wiegand geschickt. Der Prüfer besitzt offensichtlich eine gute Referenzsammlung zur Farbbestimmung sowie der CP-Fehler. Gut finde ich die PLF-Bestimmung der ARGE "Krone-Adler" durch den Prüfer (für mich macht es wenig Sinn für vielleicht 15 CP-Fehler die entsprechende Literatur zu besorgen) - weniger gut ist die Papiedickenmessung; dort kann ich die Kriterien wann das Papier "x" oder "y" ist kaum nachvollziehen. Besonders gut gefällt mir die sehr freundliche und zuverlässige Bearbeitung von Reklamationen (zB PLF übersehen, kostenlose Ergänzung der Signierung). Sehr gut gefällt mir auch der Handzettel womit der Prüfer seine Signierpraktikten darlegt (ob und wie welches Prüfzeichen angebracht wird).
Germania Reichspost, 2. und 3. Ausgabe: Diese Marken habe ich zu Herrn Oechsner geschickt. Positiv ist die Farb- und Qualitätsprüfung dieses Prüfers. Die Prüfzeiten sind - wohl aufgrund seines Prüfumfangs - mit durchschnittlich 4 Monaten weit über dem Durchschnitt. Für bekannte (Stamm-)Prüfkunden ausgesprochen unangenehm ist das Verlangen der Prüfentgelte per Vorkasse - bei der Auflistung der einzelnen Rechnungsposten ist es nicht möglich herauszufinden für welche Marke welche Kosten enstanden sind (Auflistung erfolgt in 50-Cent-Zähleinheiten für Marken wofür keine 2 Euro Mindestentgelt in Rechnung zu stellen sind - für mich Sammler kaum nachvollziehbar). Auch werden die "billigen" Marken werden nach der Bezahlung in einer Pergamintüte den "besseren" beigelegt und so zugesandt so daß der Einreicher erheblichen administrativen Aufwand hat die 20 Euro Mindestgebühr "zusammenzustellen". Sinnvoller wäre es wenn der Prüfer die Marken so in den Steckkarten steckt wie er sie bekommen hat.
DR INFLA: Ich habe bisher Prüfsendungen an Weinbuch und Fleiner gesandt. Die durchschnittliche Bearbeitungszeit von jeweils 30 Marken betrug dabei zwischen 2 und 4 Wochen. Aus nahelegenden Gründen (wohl weniger Refenzmaterial mit bayrischen Abstempelungen vorhanden) gibt es manchmal Probleme Abstempelungen aus bayrischen Orten auf deren Echtheit zu prüfen (dann erfolgt weder eine Echt noch Falsch-Signierung) - Hier hat sich jedoch ein Versuch gelohnt die betroffene Marke an einen zweiten INFLA-Prüfer zu schicken. Lobend zu erwähnen ist die Ergänzung von vorhandenen Prüfsignaturen (ich sammel die Rosettenausgaben Parallelerscheinungen speziell) - sie erfolgten stets kostenfrei.
DR Weimar und 3. Reich: Diese Marken habe ich zu Oechsner und Schlegel geschickt. Auffallend ist bei beiden Prüfern die lange Prüfdauer. Auch habe ich bei sämtlichen Prüfsendungen den Eindruck daß dieses Prüfgebiet bei gestempelten Marken stiefmütterlich behandelt wird. Ich habe eine Marke mit dem Hinweis zurückbekommen daß es bei der Hindenburg-Ebert-Dauerserie keine Plattenfehler gäbe (Das kann ich mir wirklich nicht vorstellen - sollte mal eine Spezialsammlung dazu aufbauen ...*eigene Anmerkung) - eine andere Marke mit klarem Plattenfehler "I" geht ebenfalls nochmal zum Prüfer. Sehr gut ist bei beiden Prüfern die Erkennung von entfalzten Marken. Auf der Essener Messe hatte ich darüber hinaus die Möglichkeit dem Herrn Schlegel gestempelte Hitler-3RM-Marken vorzulegen und mir nicht nur die Abstempelungen beurteilen zu lassen sondern auch generelle Hinweise betreffend dieser Ausgabe zu bekommen (ein dickes DANKE!)
Danzig: Diese Marken habe ich zu Herrn Oechsner geschickt. Die besseren Flugpost-Marken hatten die Abstempelung "Danzig 1 X". Der Prüfer konnte diesen Stempel wie ich nicht einordnen (ich kann es wirklich nicht beurteilen ob dieser Stempel fraglich ist - kann es an anderer Stelle mal zum Thema machen - daher geht meine Frage in die Richtung wer der beste Prüfer von Danzig-Marken ist).
Mit anderen Sammelgebiete bzw. den dann zuständigen Prüfern habe ich keine Erfahrungen - hier bin ich an euren Erfahrungen sehr interessiert.
Freundliche Grüße aus dem stürmischen Paderborn
Ingo Diekmann
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