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Wo liegt eigentlich die "Gefälligkeit" bei der Prüfung, wenn die billigere Type rauskommt? Neues Steuer-Spar--Modell, weil man einen geringeren Verkaufserlös erzielt oder wie??
Vielleicht hat ja auch die Ehefrau oder der Azubi geprüft... Oder Herr E. einen schlechten Tag gehabt. Darf aber trotzdem nicht passieren.
Hallo @hangover, vielen Dank für den Seitenhieb. Ich prüfe schon einmal etwas für meine Frau aber umgekehrt ist es nie.
Zur der Helgolandmarke mit Attest Eichele und den bisherigen Beiträgen, gibt es eine Menge mehr zu sagen.
1. Beiträge in dem Stil von "ich habe was entdeckt, findet ihr es auch", kenne ich aus dem Kindergarten. Ich habe genügend Kinder, ich weiß wovon ich spreche!
2. Zur Type der Marke. Der Haarknoten ist an der wichtigen Stelle überstempelt. So einfach kann man die Type, bei dieser konkreten Marke, am Haarknoten nicht erkennen.
Das macht jedoch nichts. Zur Erkennung der Type gibt es ein Indiz und unter Anderen, ein einfaches, 100% sicheres Erkennungszeichen.
Das Indiz: Die Marke Type I wurde von drei Platten gedruckt. Der Gründruck des Rahmens verschiebt sich meist zum Gründruck des Ovals in der Mitte. Type II wurde von nur zwei Platten[/B] gedruckt. Bei Type II steht der Gründruck des Ovals immer zentriert innerhalb der grünen Rahmens. Die roten Teile sind immer etwas zum Gründruck verschoben, bei Type I und Type II. Es geht nur um den Gründruck.
Das 100% Merkmal: bei Type I ist das Wort SCHILLING 11 mm breit (lang), bei Type II 11,5 mm. Es gibt noch mehr Unterschiede, der genannte reicht jedoch. Im Bild die untere Marke, das Wort SCHILLING länger als bei der oberen Marke, einer echten, gestempelten Type I. Die untere Marke ist aus dem beanstandeten Angebot. Das Attest Eichele ohne Wert. Die Marke ist eine echte 1 II (soweit man das nach dem kleinen Scan beurteilen kann), der Stempel kann nicht echt sein und ist auch als falsch zu erkennen. Alle Buchstaben weichen stark von originalen Vergleichstücken ab. Vorsicht: die Aussagen zu Nr. 1 Type II treffen auch auf die häufigen Neudrucke zu. Dort ist jedoch das Grün jedoch nie so bläulich wie bei den Originalen. Hier hilft nur Vergleichsmaterial.
Hier das Längenvergleichsbild:
Zum Stempel. Der Langstempel Typ II wurde erst von der Reichpost 1872 eingeführt und kommt auf den durchstochenen Ausgaben zu 1/2 und 1 Schilling nicht vor. Der Stempel muss falsch sein und ist auch tatsächlich falsch.
So sieht der echte Stempel aus:
und so die lächerliche Fälschung davon:
FALSCH: Stempelfarbe, Typen, Struktur der Farbpartikel, alles weicht brutalstmöglich ab
Viele Grüße
Zuletzt geändert von Juergen Kraft; 09.08.2006, 15:22.
... wurde die - Altpapierprüfstelle Lesab - ins Leben gerufen, die nun alles prüfte und für echt befand was angeliefert wurde ...
Wen wundert da das Attest für den falschen Stempel.
Mike
Wehr fähler findet, daf si behaltn.
Die Krakauer Aufdrucke von Polen 1919 - mit Schlitzohrparade.
Prüfer und Experte des Polnischen Philatelistenverbandes (PZF)
Vielen Dank für die 'Ausführungen'.
Zufälliger Weise besitze ich auch einen Lemberger.
Ob der Stempel richig oder falsch ist anhand dieser schlechten Abbildungen zu beurteilen ist mutig.
Hoffentlich macht Sie der Anbieter nicht schadensersatzpflichtig.
Vielen Dank für die 'Ausführungen'.
Zufälliger Weise besitze ich auch einen Lemberger.
Ob der Stempel richig oder falsch ist anhand dieser schlechten Abbildungen zu beurteilen ist mutig.
Hoffentlich macht Sie der Anbieter nicht schadensersatzpflichtig.
helgophil
Hallo lieber @helgophil,
ich weiß es doch und es steht ja auch wirklich im Lemberger so drin. Wenn man sich Zeit nimmt, reicht auch der schlechte Scan zur Beurteilung. Ich hatte mir aber einen besseren Scan schicken lassen (kam Heute) und auf diesen hin den Anbieter um Löschung des Artikels gebeten (vor 10 Minuten). Das wird er sicher in Kürze machen. Der Anbieter hat, entgegen meinen Rat, doch bei mir prüfen zu lassen, eben vieles zu Anderen geschickt. Er kann doch nun wirklich nichts für die Fehlprüfung. Er bietet fast nur noch geprüftes Material an. Bei nachvollziehbaren Fehlprüfungen zieht er auch Artikel zurück. Also, alles kein Problem. Zum Schadensersatz ist es doch ganz einfach. Die Prüfstelle Basel haftet für Fehlprüfungen. Soweit mir bekannt ist, wird auch wirklich gezahlt, was man nicht von jedem Prüfer sagen kann. Aus dieser Sicht sind die Baseler Atteste gar nicht so schlecht.
Mit großem Interesse verfolge ich seit Wochen die Diskussion im Forum. Bei manchem blicke ich nicht so ganz durch, um ehrlich zu sein. Mein Sammelgebiet sind die Besetzungsausgaben des Ersten Weltkriegs. Vor kurzem fand sich bei ebay folgendes Angebot:
„Etappengebiet West Mi Nr. 3b, gestempelt. Luxusstück! Fotoattestkopie für ehemaligen Viererblock (folgt Name des Prüfers, den ich hier weggelassen habe) BPP. Michel 240,-- EUR.“
Auf der Rückseite der Marke befand sich kein Prüferstempel. Auf mein Schreiben hat der Verkäufer sein Angebot zurückgezogen. Dieser Fall ist erledigt.
Von jenen Viererblöcken sind mir mehrere bekannt. Sie tragen den Stempel der
Postüberwachungsstelle 33 vom 11.11.1918. Auch zu einem Viererblock liegt mir ein Prüferattest vor, welches hinsichtlich der Formulierung mit dem Prüfattest zu der „Einzelmarke“ des Viererblocks identisch ist. Der entscheidende Satz des Prüferattestes lautet: „Der Stempel stammt vom originalen Stempelgerät, die zeitgerechte Entwertung ist jedoch nicht nachweisbar“.
Es geht mir nicht darum, irgendwelche Prüfer, den BPP oder irgendwelche Verkäufer zu beschuldigen, sondern um Folgendes:
Handelt es sich um eine Gefälligkeitsentwertung? Handelt es sich um eine nachträgliche Entwertung? Wie ist der Stempel zu beurteilen angesichts folgender Tatsachen:
1. Am 11.11.1918, 12 Uhr trat der Waffenstillstand in Kraft.
2. Gent, Sitz der Postprüfungsstelle 33, lag seit 3.11.1918 in der Kampfzone.
3. Gefälligkeitsentwertungen waren durch verschiedene Amtsblattverfügungen und Feldposterlasse verboten.
Hierzu liegen mir amtliche Nachweise vor.
Man könnte zu folgenden Auffassungen kommen
a) Stempel echt, Datum echt
b) Stempel echt, aber Gefälligkeit
c) Stempel falsch
Auch für das Sammelgebiet der Besetzungsausgaben soll künftig eine Rubrik Gefälligkeitsentwertungen im Michel erscheinen (sog. schraffierter Kreis).
Durch Fakten ist nicht gesichert: Dass der Stempel der Postprüfungsstempel 33 entwendet wurde. Dass kein (!) Postverkehr am 11.11.1918 stattfand. Letzteres aufgrund der Umkehr der Beweislast.
Da, anknüpfend an die Diskussion München 17 und wie mir vom Sammelgebiet Danzig bekannt, Prüfer zum Ausdruck bringen „nicht nachweisbar“, schlussfolgere ich, dass die Prüfung sich nicht auf vorliegende Dinge, also darauf beziehen, was echt ist. Die Folge davon scheint zu sein, dass sich die Beweislage verschiebt.
Aufgrund der Häufigkeit, mit der dieses Abstempelungsdatum vorkommt, muss ich wohl davon ausgehen, dass die Menschen am 11.11.1918 bis mittags nichts anderes zu tun hatten, als noch schnell Briefe usw. bei der Post aufzugeben usw.
So was nun? Bin echt ratlos, wie angesichts der Diskussionslage vorgegangen werden soll.
Nochmals: Ich beschuldige niemand.
Schöne Grüße
Björn Krüger
Aus der Losbeschreibung: "Die Marke ist nicht geprüft, gehen Sie also lieber von einer Fälschung aus." Komplettiert durch die Angabe eines hypothetischen Katalogwertes.
Was mich daran auf die Palme bringt - weiss der Verkäufer es nicht genauer, oder will er es nicht genauer wissen? Oder anders gefragt: Inkompetenz oder XXX? Beides sind keine Ruhmesblätter für ein Auktionshaus.
-Hangover
Zuletzt geändert von Lars Böttger; 10.08.2006, 21:20.
Grund: Behauptung ist strafrechtlich relevant.
Wenn ich bei einer Marke mit einem potentiellen Michelwert von 10000 Euronen auch nur den leisesten Hauch einer Wahrscheinlichkeit der Echtheit verspüren würde, dann würde ich sie prüfen lassen um einen entspr. Erlös erzielen zu können.
Nur wenn ich ziemlich sicher bin, dass eine Prüfung negativ ausgeht, stelle ich sie so rein wie sie reingestellt wurde.
Fazit:
Der Verkäufer verkauft sie nicht als echt! Jeder Bieter bietet unter der genannten Konstellation wissentlich auf eine Fälschung. Warum auch immer. (Lieber eine Fälschung für 20 € im Album als einen weißen Fleck für ein unbezahlbares Original frei halten.)
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