USA - Semiklassik

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  • Wanderer
    Registrierter Benutzer
    • 27.06.2007
    • 2274

    #61
    Jut jut = sehr jut

    Lieber Stefan, ein wunderbarer Anblick für Deine für uns präsentierte & sortierte & kommentierte Farbenreihe!

    Es gilt weiterhin das Motto: USA - so spannend
    Mit Sammlergruß & Glückauf
    Jochen A. Wanderer

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    • petzlaff
      Lieber Exoten als Bund
      • 15.02.2008
      • 2068

      #62
      Weiter geht's mit dem 8 Cent Triangle Wert.

      Relativ unspektakulär, wenn nicht die Farben wären.
      Wie bei allen Violett-Tönungen der USA Ausgaben gibt es unzählige Nuancen.
      Ich zeige hier nur drei davon, und diese drei stehen für die übliche Katalogzuordnung.

      Die Marke ist recht einfach zur entsprechenden Katalognummer zuzuordnen.
      Marken ohne Wasserzeichen stammen aus der 1894er Auflage, solche mit Wasserzeichen aus der 1895er Serie. Gedruckt wurden beide Auflagen von denselben Platten.

      Der 8 Cent Wert deckte primär die Zusatzfrankatur für Inlandseinschreiben. Einzelfrankaturen (4 Unzen) sind extrem selten. Zusatzfrankaturen zu 2 Cent Marken sind selten, da es auch eine 10 Cent Marke gab, die wesentlich häufiger für Einschreiben benutzt wurde. Dazu jedoch näheres am nächsten Wochenende.

      So - jetzt kommen diejenigen, die gut aufgepasst haben: die linke Marke ist ein "Banknote", keine "Triangle" (achtet auf die oberen Ecken). Der gezeigte Farbton ist auch auf den Triangles nachweisbar, aber ganz ganz ganz ganz selten.
      Angehängte Dateien
      Zuletzt geändert von petzlaff; 08.11.2008, 16:03.
      LG
      Stefan
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      • Holzland-Sammler
        Registrierter Benutzer
        • 20.11.2007
        • 875

        #63
        Frage an @petzlaff

        Warum/Woher stammt der Name "Banknote" (was bedeutet er philatelistisch) für die linke Marke?

        Entschuldigung für meine evtl. laienhafte Frage und Dank für die (bestimmt) ausführliche Antwort.

        Holzland-Sammler
        Wer sich von Brief- oder Fiskal-Marken bzw. Vorausentwertungen der USA trennen - oder seinen Bestand vervollständigen - möchte, kann mich per PN kontaktieren.

        Holzland-Sammler

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        • Lars Böttger
          www.arge-belux.de
          • 07.08.2003
          • 8417

          #64
          @holzland-sammler:

          Die Marken wurden u.a. von der "National Banknote Co." gedruckt, daher der Name. Wobei der Kontrakt inkl. Druckplatten während der Laufzeit der Serie an eine andere Druckerei ging. Da suchst Du Dich bei vielen Marken dumm und dusselig, um die jeweilige Druckerei zu identifizeren. Geheimzeichen hin oder her.

          Beste Sammlergrüsse!

          Lars
          www.bdph.de und www.arge-belux.de

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          • petzlaff
            Lieber Exoten als Bund
            • 15.02.2008
            • 2068

            #65
            Lieber Holzland,

            Im Sprachgebrauch haben sich für die amerikanischen Dauerserien gewisse Begriffe eingebürgert, die teils durch die herstellenden Druckereien als auch durch die Markendesigns bedingt sind.

            Der Reihe nach ab 1869 sind das:

            1) "Pictorals" (Serie 1869) - benannt nach dem Design
            2) "large Banknotes" (Serien 1870-88) - benannt nach den herstellenden Druckereien (National Banknote Company, Continental Banknote Company, American Banknote Company - Abkürzungen NBN, CBN, ABN)
            3) "small Banknotes" (Serie 1890-93) gedruckt bei ABN (das ist die Ausgabe, die ich zitiert habe)
            4) "Triangles" (Serien 1894-1903) - gedruckt bei BEP (Bureau of Engraving & Printing) - auch "Bureau Serie 1" genannt - hier finden sich im Gegensatz zu den sonst bildgleichen "small Banknotes" Dreiecke in den oberen Ecken.
            5) "Bureau Serie 2" - 1902-03
            6) "Bureau Serie 3" - 1908-21 (auch "FW" = Franklin/Washington genannt)
            7) "Bureau Serie 4" - 1922-32
            8) "Bureau Serie 5" - 1938-54 (wegen der Präsidentenportaits auch verballhornend "Prexies" genannt)
            9) "Bureau Serie 6" - 1954-73 ("Liberty" - dazu gehört auch die 8c/Pershing von 1961)
            10) "Prominent Americans" - 1965-81
            11) "Flags" - 1968-heute
            12) "Americana" - 1975-81
            13) "Great Americans" - 1980-98
            14) "Transportation" - 1981-95 (Rollenmarken)
            15) "Flora & Fauna" - 1990-heute
            16) "Landscapes & National Symbols" - 1995-heute

            Alle weiteren Freimarken-Ausgaben, insbesondere der neuesten Zeit stellen sich nicht als Serie dar.
            Zuletzt geändert von petzlaff; 09.11.2008, 13:06.
            LG
            Stefan
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            • Holzland-Sammler
              Registrierter Benutzer
              • 20.11.2007
              • 875

              #66
              @ deckelmouk

              Danke für die Antwort. Die Sortier-Problematik "mit den vielen gleich/ähnlich aussehenden Marken" hatte ich für einsame Wintertage zurück gelegt und deshalb diese Seiten im Michel auch immer überblättert. Alles gefunden!

              Holzland-Sammler
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              Holzland-Sammler

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              • Holzland-Sammler
                Registrierter Benutzer
                • 20.11.2007
                • 875

                #67
                @ petzlaff

                Ich hoffe ich verletze keine Urheberrechte. Deine ausführlichen Erläuterungen (wie auch schon einige andere) erlaube ich mir auszudrucken. Solche Informationen haben ja schon "Katalogcharakter"!!!

                Danke

                Holzland-Sammler
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                • petzlaff
                  Lieber Exoten als Bund
                  • 15.02.2008
                  • 2068

                  #68
                  @holzland

                  ... kein Problem mit dem Ausdrucken.

                  Lars hat recht: beim Sortieren kann man sich manchmal wirklich die Haare raufen, den Wolf holen oder sonst was, aber ein gutes Stück Erfahrung macht die Sache etwas einfacher.

                  ich habe die letzte Nacht auch damit verbracht, einen schönen neuerstandenen Tütenposten "large Banknotes" zu sortieren. Pro Marke, insbesondere bei den Werten zu 2, 3, 6 und 10 Cent benötige ich manches Mal bis zu 10 Minuten pro Marke. Die anderen Werte sind einfacher einzuordnen - leider auch seltener. Am schwierigsten sind die 15c und 30c der "large Banknotes".
                  Zuletzt geändert von petzlaff; 09.11.2008, 13:44.
                  LG
                  Stefan
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                  • petzlaff
                    Lieber Exoten als Bund
                    • 15.02.2008
                    • 2068

                    #69
                    Weiter mit den Triangles

                    "moin" aus dem tief verschneiten Norden

                    Der 10c Wert der "Triangle"-Serie (wir erinnern uns: Bureau-Serie 1) war eine Vielzweckmarke, umso erstaunlicher, dass sie nicht einmal die Auflgenhöhe von 200 Millionen erreichte.

                    Die häufigsten Verwendungen waren:

                    a) 2 Unzen Brief Ausland
                    b) 1 Unze Einschreiben Inland (inkl. Einschreibgebühr von 8c)
                    c) Zusatzfrankatur (10c) für Einschreiben Ausland

                    Ursprünglich gabe es den Wert in verschiedenen, teilweise fließend ineinander übergehenden Grün-Nuancen, wobei das deutliche Gelbgrün sehr selten ist. Mit der Umstellung auf Postvereinsfarben im Jahr 1898 wurden Verwechslungen mit der neuen 1c Franklin in Grün durch eine Farbänderung zu Braun verhindert. Hätte man diese Änderung nicht durchgeführt, wäre der USPS ein hoher Schaden durch unbeabsichtigte oder betrügerische Verwechslungen ins Haus gestanden.

                    Bei den 1898er Marken gibt es drei sehr deutlich voneinander zu unterscheidende Farben: braun, gelbbraun und orangebraun (s. Scan).
                    Auf den Druckplatten, Zeichnungsvarianten und Wasserzeichenstellungen komme ich im nächsten Beitrag zu sprechen.

                    Bis dahin: Schnee schaufeln !
                    Angehängte Dateien
                    Zuletzt geändert von petzlaff; 22.11.2008, 09:55.
                    LG
                    Stefan
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                    • Wanderer
                      Registrierter Benutzer
                      • 27.06.2007
                      • 2274

                      #70
                      Nochmals Danke

                      lieber Stefan für Deine ausführliche Hintergrundinformationen, die so in keinem Katalog zu finden sind. Es ist eine wirkliche Hilfe , die hoffentlich auch die nachfolgenden Leser zu schätzen wissen

                      LG Jochen
                      Mit Sammlergruß & Glückauf
                      Jochen A. Wanderer

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                      • petzlaff
                        Lieber Exoten als Bund
                        • 15.02.2008
                        • 2068

                        #71
                        Lieber Jochen, Danke für die Blumen - schön dass hier bei uns USA-Fans so eine nette und verständnisvolle Sprache Gepflogenheit ist - sollte überall so sein

                        Wie versprochen, hier die Ergänzung zum 10c Posting.

                        Den 10c Triangle Wert gibt es in 2 Typen:

                        Type 1) grün und braun: hier hier geht die Rocaillen-Verzierung um die linke Wertziffer nicht in die Kopfmedaillonverzierung hinein (Scan 1 und 2 von links)

                        Typ 2) gelb/orangebraune Töne: hier überlagert das Oval um die Wertziffer das Medaillon (Scan 3)

                        Type 1 wurde von denselben Platten (soweit ich bisher feststellen konnte) von denselben Platten gedruckt.

                        Type 2 wurde von neuen Platten gedruckt, wobei diese Ausgabe die bei weitem häufigste und leider meist am schlechtesten erhaltene ist.

                        Alle grünen 10c Marken haben ein kopfstehendes Wasserzeichen, die braunen kommen mit stehendem und liegendem Wasserzeichen vor. Eine genaue Auflagenverteilung zwischen liegenden und stehenden WZ ist mir leider nicht bekannt - die mit liegendem Wasserzeichen sind aber wohl "extrem selten", wenn man den -.- Bewertungen in den Katalogen glauben will.

                        Ich vermute einfach nur, dass die liegenden WZ bisher nicht statistisch erfasst wurden und deshalb keine Bewertung möglich ist (dem Scott ist die Wasserzeichenstellung eh egal, obwohl sie ein Hinweis auf das Druckbogenformat, nicht das Schalterbogenformat ist). Zehn Prozent meiner eigenen 1898er 10c Bestände sind mit liegendem Wasserzeichen.

                        ES TAUT" !!!!!!
                        Angehängte Dateien
                        LG
                        Stefan
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                        • petzlaff
                          Lieber Exoten als Bund
                          • 15.02.2008
                          • 2068

                          #72
                          Da ich gerade noch ein wenig Zeit habe ...

                          ... auch (sozusagen als Wort zum Sonntag) der 15 Cent Wert.

                          Auch diese Marke mit dem Konterfei des Politikers Henry Clay (1777-1852) ist ein Wert mit mehrenen Vewendungsmöglichkeiten:

                          a) 3 Unzen Auslandsbrief
                          b) 1 Unze Auslandseinschreiben (inkl. Einschreibgebühr 10c)

                          Die Gesamtauflage betrug ca. 25 Millionen Stück, die von nur wenigen Platten gedruckt wurden, wobei die Druckplatten für alle Varianten benutzt wurden. Die früheste mir bekannte Platte ist die BEP #52, von der auch der Wert in der indigo-Farbvariante stammt.

                          Auf Briefen kommt die Marke fast nur als Einzelfrankatur vor. Die Verwendungsart b) ist dabei am häufigsten. Meines Erachtens sind die Katalogbewertungen für Briefe total überhöht.

                          Die Marke gibt es wieder mit oder ohne Wasserzeichen, letzteres immer liegend. Mit der Ausgabe von 1898 wurde die Farbe von blau in olivgrün gewechselt, was ebenso wie bem 10c Daniel Webster-Wert nur indirekt mit den Farbbestimmungen des Weltpostvereins zu tun hatte: Durch die Farbänderung der 5c Marke auf UPU-Standard (blau für normalen Auslandsbrief) bestand die Gefahr, dass Briefe gemäß Verwendungszweck a) eine blaue 5c statt 15c Frankatur erhielten, was pro Brief einen Verlust für die USPS von 10c bedeutet hätte. Häufig kann man lesen, dass die Farbänderung "betrügerische Verwechslungen" mit dem ebenfalls blauen 2 Dollar Wert "Madison" verhindern sollte. Dies ist aber in den Bereich der Verschwörungstheorien zu verweisen: die 2$ Madison durfte niemals an Privatperonen verkauft werden, sondern wurde immer nur direkt am Postschalter vom vereidigten Beamten verklebt. Privatbesitz von ungebrauchten Marken ab 1 Dollar Nennwert stand sogar unter Strafe (ähnlich wie bei den zeitgleichen Zeitungsmarken).

                          Sehr clever wählte man für die Farbänderung einen völlig neuen Grünton, der auch eine Verwechslung mit dem in Grün geänderten 1c Wert von vornherein ausschloß.
                          Angehängte Dateien
                          Zuletzt geändert von petzlaff; 23.11.2008, 08:36.
                          LG
                          Stefan
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                          • Wanderer
                            Registrierter Benutzer
                            • 27.06.2007
                            • 2274

                            #73
                            Blau-Töne

                            Lieber Stefan, habe Deine Hintergrund-Informationen wieder mit großer Aufmerksamkeit gelesen.
                            Die Blautöne sind zum Verwechseln ähnlich - zumindest auf den kleinen größenreduzierten Scans
                            Mit Sammlergruß & Glückauf
                            Jochen A. Wanderer

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                            • petzlaff
                              Lieber Exoten als Bund
                              • 15.02.2008
                              • 2068

                              #74
                              Lieber Jochen,

                              du hast recht - die normale Farbe ist das "dunkelblau".
                              Das "blau" ist fast identisch mit der Farbe der 5c, also ein leuchtender Farbton mit einem leichten Graustich, während das "indigo" eher ein "blauschwarz" ist. Leider haben sich die Farbbezeichnungen in den Katalogen eingebürgert.

                              Die beiden letztgenannten Farben der 1894/1895er Ausgaben sind sehr selten, aber gerade deswegen erwähnenswert.

                              Bei der olivgrünen Marke ist der helle Farbton am häufigsten. Die dunklen Farben sind ebenfalls als selten einzustufen.
                              LG
                              Stefan
                              _________________________
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                              • petzlaff
                                Lieber Exoten als Bund
                                • 15.02.2008
                                • 2068

                                #75
                                Gelegentlich gibt es ....

                                ... sogar bei eBay Sternstunden:

                                (der Aufdruckwinkel der 2c erscheint mir besonders interessant zu sein)
                                Angehängte Dateien
                                LG
                                Stefan
                                _________________________
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