BDPh auf Abwegen?

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  • TeeKay
    Registrierter Benutzer
    • 05.08.2003
    • 574

    #196
    Zitat von Hugo67
    Hier steckt ein gewisser Widerspruch, denn ebay, delcampe etc. zeigen doch in der Tat, dass es unverändert viele Sammler gibt, die auch bereit sind, recht erhebliche Beträge in Briefmarken zu stecken. Wenn das so bleibt, werden Erben auch in Zukunft mehr als nur einen Euro für einen postfrischen Posthornsatz erlösen können.
    Sehe ich anders. Erstens sehen wir bei eBay und Co. nur, dass es viele Sammler gibt. Wie alt die sind, sehen wir nicht. Auch nicht, wie viele es sind. Wir sehen nur, dass es Sammler gibt, die im Internet aktiv sind, während das für viele BDPh-Mitglieder nicht zu gelten scheint. Hier sind sie jedenfalls nicht. Es gibt also eine Basis für Sammler im Internet, die als Zielgruppe für Werbemaßnahmen des BDPh in Frage kommt.

    Zudem ist mit der Anzahl von Auktionen bei eBay und Co. nichts über die Kaufkraft und Zahlungsbereitschaft der dort aktiven Sammler gesagt. Meine Beobachtung ist, dass gängige Einzelmarken mit Michelnummer bei eBay gut verkauft werden können. Die Preise dafür liegen teils sogar über denen klassischer Auktionshäuser. Z.B. der Run auf Charlottenburger Versandstellenstempel ist m.M.n. bei eBay am ausgeprägtesten, was für mich Rückschlüsse auf die Art der dort aktiven Sammler zulässt. Wenn es etwas spezieller wird, dann liegen die Ergebnisse teils signifikant unter denen klassischer Auktionshäuser.

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    • Hugo67
      Registrierter Benutzer
      • 22.12.2011
      • 1077

      #197
      Zitat von TeeKay
      Sehe ich anders. Erstens sehen wir bei eBay und Co. nur, dass es viele Sammler gibt. Wie alt die sind, sehen wir nicht. Auch nicht, wie viele es sind. Wir sehen nur, dass es Sammler gibt, die im Internet aktiv sind, während das für viele BDPh-Mitglieder nicht zu gelten scheint. Hier sind sie jedenfalls nicht. Es gibt also eine Basis für Sammler im Internet, die als Zielgruppe für Werbemaßnahmen des BDPh in Frage kommt.

      Zudem ist mit der Anzahl von Auktionen bei eBay und Co. nichts über die Kaufkraft und Zahlungsbereitschaft der dort aktiven Sammler gesagt. Meine Beobachtung ist, dass gängige Einzelmarken mit Michelnummer bei eBay gut verkauft werden können. Die Preise dafür liegen teils sogar über denen klassischer Auktionshäuser. Z.B. der Run auf Charlottenburger Versandstellenstempel ist m.M.n. bei eBay am ausgeprägtesten, was für mich Rückschlüsse auf die Art der dort aktiven Sammler zulässt. Wenn es etwas spezieller wird, dann liegen die Ergebnisse teils signifikant unter denen klassischer Auktionshäuser.
      Zum Alter der Sammler habe ich mich nicht geäußert, (warum auch ?) von daher verstehe ich den Einwand nicht.
      Und wieso sollten diese Sammler, die wir beide für existent halten, nicht auch in Zukunft Marken, zB aus Erbmasse, kaufen ? Dass das Preisniveau nicht mehr dasjenige von 1980 sein wird, ist unbestritten.
      Dass die bei ebay/delcampe etc. aktive Käuferschaft interessant sei könnte als Stütze von BDPh-Vereinen, ist auch wahr, aber dann müsste sich der BDPh dieser Sammlerschaft öffnen. Dergleichen ist aktuell nicht zu sehen.
      Die Widerspruch zwischen den beiden Thesen
      a) heute seltene Marken sind bald unverkäuflich
      versus
      b) es gibt viele, die bei ebay etc. einkaufen
      ist von dieser Diskussion unabhängig.
      Zuletzt geändert von Hugo67; 10.12.2019, 20:32.

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      • Harald Krieg
        Ostafrikasammler
        • 27.06.2003
        • 4789

        #198
        Zitat von TeeKay
        Sehe ich anders. Erstens sehen wir bei eBay und Co. nur, dass es viele Sammler gibt. Wie alt die sind, sehen wir nicht. Auch nicht, wie viele es sind. Wir sehen nur, dass es Sammler gibt, die im Internet aktiv sind, während das für viele BDPh-Mitglieder nicht zu gelten scheint. Hier sind sie jedenfalls nicht. Es gibt also eine Basis für Sammler im Internet, die als Zielgruppe für Werbemaßnahmen des BDPh in Frage kommt.
        Zur Zahl der Sammler hat sich Sebastian Delcampe in Monaco geäußert. Er hat bei Delcampe über 1.3 aktive Accounts von Sammlern. Das sind natürlich Sammler aller möglichen Gebiete, nicht nur Briefmarken und aus vielen Ländern.

        Ansonsten stimme ich vollkommen zu, dass es im Internet eine große Basis von unorganisierten Sammlern gibt, die nicht einmal wissen, dass es so etwas wie Arbeitsgemeinschaften gibt (ob sie Ortsvereine kennen, kann ich nicht sagen). Ich verkaufe seit einigen Jahren die verfügbare Literatur meiner Arbeitsgemeinschaft bei eBay. Jeder Käufer bekommt mit der Lieferung ein Probeexemplar unserer Berichtshefte und einen Informationsflyer. Dazu weise ich alle Käufer mit der Versandbestätigung auf unsere Webpage hin. Viele dieser eBay-Käufer finden sich einige Zeit später unter den Namen unserer Neumitglieder wieder - fast alle davon werden von uns im BDPh angemeldet, da sie noch in keinem Verein Mitglied sind. Dieser Weg ist inzwischen der wichtigste für die Werbung von Neumitgliedern!

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        • Altsax
          Registrierter Benutzer
          • 22.02.2008
          • 1497

          #199
          Zur Information:

          Aktuell ist die in Bensheim verabschiedete Satzung noch nicht ins Vereinsregister eingetragen worden.

          Es gibt eine Reihe von Einsprüchen dagegen mit unterschiedlichen Argumenten.

          Die aus meiner Sicht schwerwiegendsten sind:

          a) In der Satzung ist nicht geregelt, auf welche Weise ein Einzelmitglied an die Adressen der für eine Antragstellung notwendigen 19 weiteren Einzelmitglieder kommen soll. Selbst wenn dazu datenschutzkonforme Lösungen gefunden werden sollten, obliegt es dem Vorstand, sie anzuwenden. Durch Nichtanwendung könnte er beispielsweise die von Einzelmitgliedern initiierte Einberufung einer a.o. Hauptversammlung verzögern oder blockieren.

          b) In der Satzung ist nicht geregelt, wie ein Einzelmitglied zur Hauptversammlung Anträge stellen kann, wenn die Gesamtzahl der Einzelmitglieder unter 20 fällt.

          Insofern ist nicht auszuschließen, daß die Satzung in dieser Form nicht eingetragen und anwendbar wird.

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          • Hugo67
            Registrierter Benutzer
            • 22.12.2011
            • 1077

            #200
            Es scheint aktuell neben den bereits erwähnten Fusionsgesprächen LV NRW/Mittelrhein auch weiter nördlich Gedankenspiele zu Zusammenschlüssen von Landesverbänden zu geben.

            Kommentar

            • Hugo67
              Registrierter Benutzer
              • 22.12.2011
              • 1077

              #201
              Im aktuellen Mitteilungsblatt des mitgliederstärksten LV wird vom dortigen Verbandsvorsitzenden das Problem Mitgliederschwund mal wieder thematisiert:


              Er wünscht sich dort, dass Ende dieses Jahres noch mehr als 5000 Mitglieder im LV sein mögen. Abgesehen von der Aufforderung, doch mehr Werbung für die Philatelie als Hobby zu machen, ist für mich kein Konzept zur Änderung der Misere erkennbar.
              Die ausführliche Mitgliederstatistik spricht Bände. Hochgerechnet werden es spätestens Ende 2021 weniger als 5000 sein.
              Als Ursachen werden genannt: Fehlender Nachwuchs und das Alter der Mitglieder. (Hinweis: hier gibt es einen Zusammenhang....)
              Warum die Jugend wegbleibt oder gar, wie dies zu ändern sein könnte, wird nicht thematisiert. Ich fürchte, dann wird sich auch nichts ändern.

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              • Jurek
                DDR Spezial, bis MiNr.745
                • 28.09.2005
                • 2834

                #202
                Warum die Jugend wegbleibt oder gar, wie dies zu ändern sein könnte, das ist so eine Sache.
                Prinzipiell warum die Jugend wegbleibt ist, weil die Zeiten und Generationen haben sich gänzlich verändert. Sehr viele interessanteren Ablenkungen sind seit früheren Zeiten heute dazugekommen, wo dann sammeln vor Sticks mit Fußballern, oder Bierdecken, Sahnedeckel und auch Briefmarken, das ist heute eher für die Opas und Omas, nicht aber für die Jugend!
                Für die Jugend sind die neuesten Smartphons, Spiele, Musik und andere Dinge viel interessanter.
                Sie wollen keine bunte Bildchen mehr sammeln. Wenn mal doch, dann für paar Wochen und dann landet das auf dem Dachboden für den späteren „Dachbodenfund“.
                Denn wenn die neueren Jahrgänge dann (Tatsache!) auch unter dem Nominalwert verkauft werden, dann mit wem wollen sie dann die gestempelte Neuware denn wie interessant tauschen oder als Sammlung aufbauen, welche dann welchen Wert hätte?
                Nur sammeln um des Sammelwillens, ohne möglichst kein oder viel Geld dafür auszugeben (welches man danach nie wieder sehen würde), dafür hat man keinen Reiz mehr.
                Es gibt doch keine Tauschtage mehr, einfach nix wirklich soo interessantes! Denn die so genannten „Tauschtage“ das sind doch keine Tauschtage sondern reinste Kauf- u. Verkaufsbasare! Und da weiß die Jugend mit ihrem Taschengeld was Besseres anzufangen!
                Briefmarkensammeln ist bei den meisten Jugendlichen also out und langweilig geworden! Das neue Zeug in nix wert, will man dann komplett was sammeln, dann kann oder will sich da keiner mehr was leisten mit welchen teuren Werten und Farben und Besonderheiten, welche morgen schon out sind! (z. B. http://www.paulundruscher.de/news.html. Selbst Hr. Dr. Burkhardt schreibt dazu: "Wer dafür 320 Euro bezahlt, sollte bestraft werden." u.v.a.m.)
                Was soll für die Jugend sooo interessant sein an bunte Bildchen sammeln, bei sonst sooo vielen Ablenkungen heute?
                Und wenn sich da eine von denen mehr drin vertiefen will, dann sind die Eltern dahinter und untersagen sich mit dem Zeug zu viel zu beschäftigen, da soll man doch lieber seine Nase in Schulbücher stecken…

                Die Post kämpft doch seit langem, wie sie Interessenten zum Kauf ihrer Erzeugnisse begeistern kann. Deswegen erfinden sie (wie z. B. auch in Österreich) solche m. E. als „Briefmarken/Blöcke“ Unsinnigkeiten wie die Porzellan- oder Glasmarke und anderes Zeug, was eigentlich postalisch nicht zulässig wäre, auch wegen Wiederverwendung! Denn diese DINGE haben keinen Wiederverwendungsschutz, wie z. B. auswaschbare UV-Beschichtung o. ä. Aber die Fälscher kennen UV-Stifte u. a., aber darüber darf ich hier nicht zu laut öffentlich und so…

                Jedenfalls mit z. B. KryptoStamps mit virtuellen Farben mit Geringstauflagen ab 5 Stück, und sonstigem Schmarren, will eben die Post selbst sogar Nichtphilatelisten und sonstige Spekulanten dazu begeistern…
                Heuer will wider bei diesen „Kriptostamps“-Erfolg die österr. Post die Crypto 2.0 rausbringen. Dieses Plastik kann man nicht mit normalen Poststempel dauerhaft abstempeln, aber da hebelt die Post lieber die Postbestimmungen aus, als dass sie darauf verzichten würde auf ihren Geschäft – für welchen sie alles tut. Selbst auch wegen der Zahlen (mehr Geschäft trotz Wiederverwendungen).

                Jede Institution versucht Geschäfte zu machen.
                Selbst auch mit 0,5g so genannten „Münzen“ aus reinstem Gold zu 40 Euro … (auch wenn derzeit der Goldwert wegen Corona-Virus stark nach oben gestiegen ist).

                Jedenfalls mit was will man den bei dem was da passiert, wirklich die Jugend denn begeistern? Das hat schon lange nix mehr mit klassischer Philatelie für Jugend zu tun, und die Katalogwerte sind bloße Täuschungen und haben als solche nix mit der Realität zu tun!
                Das ist reinste Augenwischerei. Selbst MICHEL konnte mir vor Jahren die Preisangaben in ihren Katalogen nicht erklären. Denn dieses Märchen vom Superhändler in Zentrallage u.s.w., das ist doch Schmarren!

                Ich habe versucht hier was mit dem Plastik-Mikroskop und anderen Dingen (auch selbst der Methode die Farbunterschiede mit dem Scanner – was auch für die forschende Jugend interessant sein könnte) also für JEDERMANN und Jugendlichen vorzustellen, aber weil das nicht Profigenug ist und so…

                Für das neue Zeug können sich nur welche Leute begeistern, welche was Besonderes für sich darin sehen (Hepburn, Crypto ab 5 Stk u. ä.), so verkommt das nur auf Handelswerte der früheren Jahre oder echte Besonderheiten der Neuzeit. Ansonsten jeder der sich allgemein informiert, will das neue Abo-Zeug nicht so gern, weil man kann nur daran verlieren… Und die Jugend bleibt auf der Strecke! Denn mit welchen dann jahrelangen Philatelisten wird die groß wie tauschen können die Massenware? Wer nimmt sich wirklich Zeit für sie und begleitet sie?
                Bei dem was daraus wurde, klar dass da immer weniger dafür zu begeistern sind - auch bei den alten Hasen, die möglichst ihr Zeug noch wie gut abstoßen wollen, bevor das noch weiter den Anhang runterrollt.
                Und dabei soll Jugend gewonnen werden?

                Das sind zwar keine Mutmachenden Gedanken für Nachwuchsphilatelisten, aber eher die traurigen Hintergründe, welche nicht immer offen benannt werden…

                Trotzdem ein schönes WE!
                Zuletzt geändert von Jurek; 29.02.2020, 08:35.

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                • Briefmarkentor
                  Registrierter Benutzer
                  • 03.02.2011
                  • 793

                  #203
                  Wenn es den Vereinen schon nicht gelingt, existierende Sammler zwischen 20 und 50 Jahren für das Vereinsleben zu begeistern, ist das Nachwuchsproblem wohl noch das geringste Problem. Und wie immer finde ich es merkwürdig, dass bereits existierende Vereinsmitglieder keine Verantwortung übernehmen wollen. Glauben die selber nicht mehr an den Sinn ihres Vereines?
                  https://www.dropbox.com/scl/fo/831un...=79qk9baf&dl=0

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                  • Hugo67
                    Registrierter Benutzer
                    • 22.12.2011
                    • 1077

                    #204
                    Zitat von Jurek
                    Warum die Jugend wegbleibt oder gar, wie dies zu ändern sein könnte, das ist so eine Sache.
                    Prinzipiell warum die Jugend wegbleibt ist, weil die Zeiten und Generationen haben sich gänzlich verändert. Sehr viele interessanteren Ablenkungen sind seit früheren Zeiten heute dazugekommen, wo dann sammeln vor Sticks mit Fußballern, oder Bierdecken, Sahnedeckel und auch Briefmarken, das ist heute eher für die Opas und Omas, nicht aber für die Jugend!
                    Der Begriff Jugend ist für einen Verband im fortgeschrittenen Vergreisungsstadium (Durchschnitssalter vieler Vereine > 65) relativ zu betrachten, die Altersstruktur würde schon durch neue Mitglieder zwischen 45 und 65 Jahren deutlich verjüngt.

                    Was mich einfach wundert, ist, und dafür reicht ein Blick auf die Mitgliederentwicklung auf S. 17 dieses Berichts, dass der massive Mitglieder- und Vereinsschwund seit deutlich mehr als zehn Jahren ungebrochen anhält und unternommen wird..... nichts !

                    Ein Standpunkt mag sein, dass hier nichts mehr zu retten ist und die BDPh-Titanic daher mit voller Kraft weiter in Richtung Eisberg gesteuert wird und man am besten die letzten verbleibenden Momente noch mit ausschweifenden NAPOSTA-Partys auf dem Zwischendeck ausfüllt.

                    Dann sollten die Verantwortlichen dies aber auch so klar zum Ausdruck bringen und schon einmal zB den ungefähren Zeitpunkt, wann der letzte der Licht ausmachen wird, hochrechnen.

                    Wenn man den BDPh retten wollte, müsste man neue Wege ausprobieren. Dies ist derzeit aber kein Thema mehr.

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                    • Altsax
                      Registrierter Benutzer
                      • 22.02.2008
                      • 1497

                      #205
                      Zitat von Hugo67
                      Der Begriff Jugend ist für einen Verband im fortgeschrittenen Vergreisungsstadium (Durchschnitssalter vieler Vereine > 65) relativ zu betrachten, die Altersstruktur würde schon durch neue Mitglieder zwischen 45 und 65 Jahren deutlich verjüngt.

                      Was mich einfach wundert, ist, und dafür reicht ein Blick auf die Mitgliederentwicklung auf S. 17 dieses Berichts, dass der massive Mitglieder- und Vereinsschwund seit deutlich mehr als zehn Jahren ungebrochen anhält und unternommen wird..... nichts !

                      Ein Standpunkt mag sein, dass hier nichts mehr zu retten ist und die BDPh-Titanic daher mit voller Kraft weiter in Richtung Eisberg gesteuert wird und man am besten die letzten verbleibenden Momente noch mit ausschweifenden NAPOSTA-Partys auf dem Zwischendeck ausfüllt.

                      Dann sollten die Verantwortlichen dies aber auch so klar zum Ausdruck bringen und schon einmal zB den ungefähren Zeitpunkt, wann der letzte der Licht ausmachen wird, hochrechnen.

                      Wenn man den BDPh retten wollte, müsste man neue Wege ausprobieren. Dies ist derzeit aber kein Thema mehr.
                      Dem kann man nur zustimmen.

                      Charakteristisch für das Denken der Verantwortlichen in den Verbänden (und oft auch den Vereinen) ist doch die im verlinkten Verbandsblatt des LV Südwest enthaltende Meinung des dortigen Vorsitzenden, der gleichzeitig auch dem Verwaltungsrat vorsteht.

                      Er ruft zu mehr Werbung auf.

                      Man muß nicht Marketing studiert haben um zu wissen, daß Werbung nichts bringt, wenn das beworbene Produkt nicht den Anforderungen der Zielgruppe entspricht!

                      Jede Institution, selbst die altehrwürdige Katholische Kirche, macht sich irgendwann überflüssig, wenn sie sich nicht den Interessen und Anforderungen ihren (auch potentiellen) Mitglieder anpaßt.

                      Solange die Gedanken der Funktionsträger lediglich um ihre eigenen Interessen an den Mitgliederzahlen und dem Erhalt ihrer jeweiligen Positionen kreisen, und nicht an den Bedürfnissen der Sammler orientiert sind, wird sich nichts ändern.

                      Gute Vorschläge gibt es genug, teilweise sogar in der "Philatelie" veröffentlicht.

                      Ganz offensichtlich muß erst die normative Kraft des Faktischen in Gestalt von dramatischem Mangel an finanzieller Ausstattung ein Umdenken erzwingen. Ob dann noch genügend Zeit für strukturelle Änderungen bleibt, darf zumindest bezweifelt werden.

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                      • Jurek
                        DDR Spezial, bis MiNr.745
                        • 28.09.2005
                        • 2834

                        #206
                        Aber auch für die ältere Generation 45+. Da gibt es nicht mehr viel, für was die meisten davon sich begeistern könnten, was die Post jedes Jahr so rausbringt.
                        Denn für etwas ernsthafte Philatelie braucht man schon ausreichend Zeit. Und da denkt man eher an das Pensionsalter…
                        Und diese Zeit will kaum einer jetzt schon in was investieren, was nicht so gefragt ist.
                        Auch da gibt es viel zu viele andere interessantere und wichtigere Dinge im Leben, als welche Länder zu sammeln und die Schränke damit voll zu stopfen, und dann?
                        Geschäft macht damit (in allermeisten Fällen) keiner. Und was nicht so gefragt ist, und man nicht gerade mal ein ewiger Junggeselle ist, da ist einfach die Zeit dafür zu schade.

                        Heutige Deutsche Ausgaben sind meinst nur Odr.-Bildchen, und keine Kunstwerke mehr.
                        Das Besondere an diesen ist der UV-aktive-Überdruck und Weiß-Sicherheitsdruck, aber sonst, was haben heutige Briefmarken noch für besondere Stücke zu bieten?

                        Sowas wie StTdr von Hand, das gibt es noch in irgendwelchen östlichen Ländern oder so, aber nicht mehr in Deutschland, oder?
                        Und Österreich hat früher oft richtige Kunstwerke rausgebracht, welche man gerne im Original sich anschaute und bewunderte, und welche sehr viel mühselige und präzise Handarbeit als Kunsthandwerk darstellte…
                        Heute druckt Österreich (seit 2011 – „Turmbau zur Babel“) zwar auch ab und wann in StTdr., aber völlig anders als früher! Das wird als Kombinationsdruck bezeichnet und das Briefmarkenmotiv wird zu Gänze mit Motiv in Odr. gedruckt. Und am Computer sitzt einer, der in wenigen Stunden die vorgegebenen Motive teils nur nachzeichnet, und dann übernimmt der Laser die Stahlgravur. Alles innerhalb eines Arbeitstages erledigt.

                        Ich selber habe auch schon mal Spaßhalber eine Druckplatte mit Laseranlage hergestellt. Das sind also Sachen, welche man heute sogar als Privatperson in relativ kurzer Zeit fertigt, ohne welchen großen oder schwierigen Aufwand.
                        Heute ist vieles möglich, und da beschäftigen sich eben viele Leute lieber mit was anderem – spannenderem – in ihrer knapp bemessenen Freizeit, als mit Briefmarkensammeln.
                        Soll es bei der stressigen Zeit wem wirklich verwundern, wenn manche Sammler sich von ihrem Engagement im Phila-Verein verabschieden?
                        Mit WAS soll heute Philatelie denn reizen?
                        Die alten Sachen aus 50ger zurück, das hat noch gewissen Reiz, aber schon lange nicht mehr so für alle…

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                        • Hugo67
                          Registrierter Benutzer
                          • 22.12.2011
                          • 1077

                          #207
                          Zitat von Jurek
                          Aber auch für die ältere Generation 45+. Da gibt es nicht mehr viel, für was die meisten davon sich begeistern könnten, was die Post jedes Jahr so rausbringt.
                          Denn für etwas ernsthafte Philatelie braucht man schon ausreichend Zeit. Und da denkt man eher an das Pensionsalter…
                          Und diese Zeit will kaum einer jetzt schon in was investieren, was nicht so gefragt ist.
                          Auch da gibt es viel zu viele andere interessantere und wichtigere Dinge im Leben, als welche Länder zu sammeln und die Schränke damit voll zu stopfen, und dann?
                          Geschäft macht damit (in allermeisten Fällen) keiner. Und was nicht so gefragt ist, und man nicht gerade mal ein ewiger Junggeselle ist, da ist einfach die Zeit dafür zu schade.

                          Heutige Deutsche Ausgaben sind meinst nur Odr.-Bildchen, und keine Kunstwerke mehr.
                          Das Besondere an diesen ist der UV-aktive-Überdruck und Weiß-Sicherheitsdruck, aber sonst, was haben heutige Briefmarken noch für besondere Stücke zu bieten?

                          Sowas wie StTdr von Hand, das gibt es noch in irgendwelchen östlichen Ländern oder so, aber nicht mehr in Deutschland, oder?
                          Und Österreich hat früher oft richtige Kunstwerke rausgebracht, welche man gerne im Original sich anschaute und bewunderte, und welche sehr viel mühselige und präzise Handarbeit als Kunsthandwerk darstellte…
                          Heute druckt Österreich (seit 2011 – „Turmbau zur Babel“) zwar auch ab und wann in StTdr., aber völlig anders als früher! Das wird als Kombinationsdruck bezeichnet und das Briefmarkenmotiv wird zu Gänze mit Motiv in Odr. gedruckt. Und am Computer sitzt einer, der in wenigen Stunden die vorgegebenen Motive teils nur nachzeichnet, und dann übernimmt der Laser die Stahlgravur. Alles innerhalb eines Arbeitstages erledigt.

                          Ich selber habe auch schon mal Spaßhalber eine Druckplatte mit Laseranlage hergestellt. Das sind also Sachen, welche man heute sogar als Privatperson in relativ kurzer Zeit fertigt, ohne welchen großen oder schwierigen Aufwand.
                          Heute ist vieles möglich, und da beschäftigen sich eben viele Leute lieber mit was anderem – spannenderem – in ihrer knapp bemessenen Freizeit, als mit Briefmarkensammeln.
                          Soll es bei der stressigen Zeit wem wirklich verwundern, wenn manche Sammler sich von ihrem Engagement im Phila-Verein verabschieden?
                          Mit WAS soll heute Philatelie denn reizen?
                          Die alten Sachen aus 50ger zurück, das hat noch gewissen Reiz, aber schon lange nicht mehr so für alle…
                          Dass die Ausgabepolitik der Deutschen Post seit langen Jahren eine Katastrophe ersten Ranges ist, ist zwar richtig, aber zum Glück besteht Philatelie nicht nur im Abonnieren bei der Versandstelle....
                          Es wird ja auch weiter gesammelt, nur eben kaum mehr im herkömmlichen Verein. Man braucht sich nur ebay und delcampe anzusehen, um zu verstehen, dass dort ein sehr reger Handel (weltweit) stattfindet.
                          Auch beispielsweise die Zahl der online-Shops bei philasearch nimmt nach meinem Eindruck eher zu. Die Zahl der Briefmarkenhändler in den Innenstädten ist gleichzeitig stark rückläufig.

                          Wie mir ein als Selbstständiger (nicht im Bereich des Briefmarkenhandels) tätiger Bekannter einmal sagte: Entweder geht man mit der Zeit, oder man geht mit der Zeit.

                          Es ist klar, welchen Weg der BDPh derzeit geht. Aber warum ?

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                          • Briefmarkentor
                            Registrierter Benutzer
                            • 03.02.2011
                            • 793

                            #208
                            Zitat von Hugo67
                            Aber warum ?
                            Vielleicht weil man begriffen hat, das die einzig verbliebene Dienstleistung, die man als einziger anbieten kann, nur noch das nicht digitale Ausstellungswesen ist.

                            In allen anderen Bereichen hat das Internet die Sammler unabhängiger gemacht, in der Beschaffung von Material und Informationen, im Verkauf/Tausch und im Austausch zwischen den Sammlern inklusive der Organisation von regelmäßigen Tauschtagen.
                            https://www.dropbox.com/scl/fo/831un...=79qk9baf&dl=0

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                            • Altsax
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                              • 22.02.2008
                              • 1497

                              #209
                              Zitat von Briefmarkentor
                              Vielleicht weil man begriffen hat, das die einzig verbliebene Dienstleistung, die man als einziger anbieten kann, nur noch das nicht digitale Ausstellungswesen ist.

                              In allen anderen Bereichen hat das Internet die Sammler unabhängiger gemacht, in der Beschaffung von Material und Informationen, im Verkauf/Tausch und im Austausch zwischen den Sammlern inklusive der Organisation von regelmäßigen Tauschtagen.
                              Das trifft in dieser Absolutheit nicht zu.

                              Das Ausstellungswesen interessiert nur einen geringen Teil der BDPh-Mitglieder. Bindeglied für die weitaus meisten ist die Verbandszeitschrift "Philatelie". Die Vereine sind dann für Neulinge uninteressant, wenn sie zu Stammtischen degeneriert sind, bei deren Zusammenkünften Philatelie nur noch eine untergeordnete Rolle spielt. Wer regelmäßig an auswärtigen Vereinsabenden teilnimmt, kann bestätigen, daß es durchaus Vereine gibt, denen es gelingt, diese Treffen so interessant und vielfältig zu gestalten, daß sowohl Teilnehmerzahl als auch Neuzugänge im Verein mehr als zufriedenstellend hoch sind.

                              Das vielzitierte Internet hat zweifellos viele früher nützliche Dienstleistungen der Vereine entbehrlich gemacht. Daß der persönliche Kontakt mit Gleichgesinnten nach wie vor das Interesse vieler auch jüngerer Sammler findet, beweisen nicht nur gut besuchte Vereinsabende, sondern auch überregionale Treffen der Arbeitsgemeinschaften, für deren Teilnahme Anreisen von hunderten von Kilometern Länge in Kauf genommen werden.

                              Das Internet ist zweifellos ein nützliches Instrument für den Sammler, ersetzt aber nicht den persönlichen Kontakt.

                              Phantasielose Funktionäre nutzen es als wohlfeile Ausrede für die Auswirkungen eigenen Beharrungsvermögens.

                              Sie schreckt auch das bekannte Bonmot nicht, daß diejenigen mit der Zeit gehen, die nicht mit der Zeit gehen, weil sie mit einer gewissen Berechtigung vermuten können, daß der Kollaps des Systems erst dann eintritt, wenn sie selbst es längst verlassen haben.

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                              • Hugo67
                                Registrierter Benutzer
                                • 22.12.2011
                                • 1077

                                #210
                                Zitat von Altsax

                                Das Ausstellungswesen interessiert nur einen geringen Teil der BDPh-Mitglieder.
                                Wie sehr dies zutrifft, kann man in der aktuellen Mitgliederzeitschrift des LV Mittelrhein nachlesen:

                                Dieser LV vertritt ca. 1500 Mitglieder, von denen ziemlich genau 1%, nämlich 16, aktuell einen Ausstellerpass besitzen. (nachzulesen auf S. 5 des Berichts)

                                Auch zur Illustration des Niedergangs der Mitgliederzahlen finden sich zahlreiche Zahlen in diesem Bericht. Neben dem mittlerweile als normal empfundenen jährlichen Rückgang der Mitgliederzahl um mehr als 5 % findet sich auch der wenig optimistisch stimmende Umstand, dass das Durchschnittsalter der Neumitglieder bei 58 Jahren liegt.
                                Trotz der Bemühungen zur Neumitgliedergewinnung gelang es genau 2 von 50 Vereinen dieses LV, ihre Mitgliederzahl 2019 zu erhöhen.
                                Zuletzt geändert von Hugo67; 13.03.2020, 19:50.

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