BDPh auf Abwegen?
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Die zahllosen eBay-Auktionen zeigen, dass es deutlich mehr Sammler als BDPh-Mitglieder gibt.
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Wer nicht aus Sicht des Kunden denkt, sondern aus Sicht eines Kulturverbandes, der lauter 80-jährige Würdenträger umsorgen muss, wird keine neuen Kunden gewinnen. Die Erben der 80-jährigen Würdenträger werden dann auch für die "Doppelgold mit Bändchen und Zeitschrifterwähnung"-prämierten Ausstellungssammlungen der verstorbenen Würdenträger bald nichts mehr erlösen können. Der Glaube, heutiges hochpreisiges Material würde seinen Wert behalten, wenn in 30 Jahren 96% der heute organisierten Sammler tot sind, ist verrückt. Habe gerade erst im Nachverkauf einen Beleg mit 30% Untergebot ersteigert, der vor 20 Jahren nicht nur für den dreifachen Preis versteigert wurde, sondern zusammen mit zwei dutzend anderen sogar ein eigenes Buch gewidmet bekam. Was werden Erben mit solchem alten Zeug machen, wenn das bei eBay nur noch nen Euro bringt? Der Schund wird weggeworfen. Wir reden also nicht nur über eine finanzielle Dimension, sondern auch über den Erhalt von Kulturgut. Wer das schützen will, muss jetzt neue Kunden dafür begeistern.
Als Geldanlage taugen Briefmarken nichts, das ist nichts Neues. Aber weniger Wertverlust als am Neuen Markt darf man unverändert erwarten.Kommentar
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Das Problem ist nun, dass die Ankündigung, von einem "weißen Blatt Papier" zu starten und alles zur Disposition zu stellen zwangsläufig von vielen verdienten Mitgliedern als Bedrohung des Fortbestands ihrer eigenen Arbeit gesehen werden musste. So kann man vielleicht ein gewinnorientiertes Wirtschaftsunternehmen sanieren, aber keinen Kulturverband, in dem die meisten Aktiven ehrenamtlich arbeiten. Sie tun dies freiwillig und unentgeltlich, und wenn sie hören, dass der bisherige Einsatz erst einmal ignoriert wird, weil man mit einem "weißen Blatt Papier" startet, befinden sie sich in Opposition zu den Vorschlägen, noch bevor sie diese überhaupt kennen.
Alle Beteiligten, also auch die erfahrenen und erfolgreichen Landesverbandsvorsitzenden, waren davon überzeugt, daß man sich nur auf diese Weise gedanklich frei machen kann von vermeintlichen oder tatsächlichen "Sachzwängen". Einigkeit bestand auch darin, daß Zielgruppe sowohl die Sammler als Mitglieder und potentielle Mitglieder als auch potentielle Interessenten für die Philatelie sein müßten.
Nach intensiven und langen Diskussionen über div. Lösungsvorschläge kristallisierte sich heraus, daß die unmittelbare Mitgliedschaft der Zielgruppenangehörigen im Verband einschließlich einer demokratischen Mitwirkung am Verbandsgeschenen unerläßlich sei.
Als ebenso unerläßlich wurde angesehen, die Aktivitas der aktuellen Strukturen, also die Funktionsträger in Vereinen, Arbeitsgemeinschaften und Verbänden, in die Struktur einzubinden. Wer, wenn nicht sie, sollte denn den "Laden ins Laufen bringen". Daraus ergab sich zwingend, daß das vorgeschlagene Konzept sowohl innerhalb der Sammlerschaft als auch mit den aktiven Funktionsträgern diskutiert werden mußte. Je offener eine solche Diskussion geführt werden würde, um so mehr konnten sachliche Argumente durchdringen. Persönliche Eigeninteressen lassen sich besser in "Hinterzimmern" durchsetzen.
Solche Diskussionen müssen natürlich strukturiert und organisiert werden. Das Interesse einer breiten Sammlerschaft an solchen Fragen ist erfahrungsgemäß gering. Vielen Funktionsträgern fällt es, unabhängig von Eigeninteressen, schwer, über solch grundsätzliche Fragen nachzudenken.
Dieses Phänomen ist nicht neu, und nicht auf die Philatelie beschränkt. In der Physik nennt man es die "Trägheit der Masse", die deren schnelle Bewegung verhindert. Um Bewegung zu erzeugen, bedarf es einer entsprechend großen Kraft. Sie kann nur vom BDPh-Vorstand kommen.Kommentar
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Manchmal sind Metaphern übrigens auch verräterisch. Wer hinsichtlich der BDPh-Mitglieder, die für den Fortbestand ihrer mühevoll aufgebauten Strukturen streiten, von einer "Trägheit der Masse" spricht, hält sich selbst ja offenkundig einer "dynamischen Elite" für zugehörig. Und wer so spricht, sollte sich nicht wundern, wenn man ihm nicht folgt.Zuletzt geändert von umdhlebe; 08.12.2019, 20:01.Kommentar
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Diese Auffassung, dass eine richtige Weichenstellung nur vom Vorstand kommen könne, unterstellt, dass altgediente Funktionäre über ein privilegiertes Wissen verfügten. Das steht der von mir dargelegten Ansicht diametral entgegen, denn ich behaupte, dass es sehr unterschiedliche Bedürfnisse von Philatelisten gibt, die keineswegs alle im Vorstand repräsentiert sind, und dass eine schwierige Verbandsreform nur gelingen kann wenn man die Vertreterinnen und Vertreter dieser Bedürfnis in ihrer Vielfalt direkt einbindet und der Gesamtheit dieser Interessen Vorrang von spezifischen Partikularinteressen gibt. Des Weiteren habe ich ausgeführt, dass eine solche Interessenbestimmung jedweder Reform der Strukturen vorhergehen muss, weil man sonst unweigerlich die Opposition ehrenamtlich aktiver Mitglieder hervorruft. Quod erat demonstrandum.
Genau deshalb sollte das vorgeschlagene Konzept ja anschließend in aller Breite diskutiert werden. Dabei bestand selbstverständlich die Gelegenheit, alle Interessen zu behandeln.
Manchmal sind Metaphern übrigens auch verräterisch. Wer hinsichtlich der BDPh-Mitglieder, die für den Fortbestand ihrer mühevoll aufgebauten Strukturen streiten, von einer "Trägheit der Masse" spricht, hält sich selbst ja offenkundig einer "dynamischen Elite" für zugehörig. Und wer so spricht, sollte sich nicht wundern, wenn man ihm nicht folgt.
Daß Basisdemokratie im Sinne einer gleichberechtigten Mitwirkung einer großen Anzahl Beteiligter am Entscheidungsprozeß ohne dessen vorherige Strukturierung über eine Zusammenfassung von Vorschlägen nicht funktioniert, habe ich bereits vor Jahrzehnten in Studentenparlamenten kennengelernt.
In einer Demokratie besteht die ureigene Aufgabe gewählter Führungspersönlichkeiten im Unterbreiten von Vorschlägen, über die anschließend diskutiert und abgestimmt wird. Nicht anders war die Behandlung des Vorschlags der vom BDPh-Vorstand eingesetzten Strukturkommission von dieser gedacht.
Anstatt über das Procedere zu streiten, wäre es besser gewesen, über den Vorschlag selbst zu sprechen. Auch das kenne ich aus der studentischen "Basisdemokratie": Statt über Sachfragen wird ellenlang über Verfahrensfragen diskutiert.Kommentar
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Dafür, dass Sie zu meinem Vorschlag noch mit keiner einzigen Silbe Stellung bezogen haben, ein sehr selbstgefälliges Statement.Kommentar
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Mal etwas Luft aus der Diskussion nehmen und meinen Voshclag schreiben.
Und wenn man nicht mehr weiter weiß, gründet man einen Arbeitskreis..., nein, ganz so sehe ich es nicht, aber etwas Struktur in das Geschehen zu bringen wäre schon recht gut.
In meinen Augen war die Strukturkommission ja nicht schlecht, ich befürchte aber dass man da den 2. Schritt vor dem 1. machte, außer ich habe was übersehen/überlesen.
Bevor man sich über Strukturänderungen unterhalt muss man erst mal festlegen wer sich an den Diskussionen beteiligen soll bzw wer dafür notwendig ist.
Die Leute die es nun machten sind sicher nicht schlecht und kompetent, man hätte aber auch die LV Vorsitzenden, zumindest die welche den Großteil der BDPh Mitglieder haben, mit ins Boot holen müssen.
Mit dieser erweiterten Kommission hätte man dann sicher was konstruktives zusammen bekommen da auch die LV Vorsitzenden der Überzeugung sind das was gemacht werden muss, auch wenn die Vorstellungen zu "was" sicher auseinander gehen.
Die in dieser, nennen wir es mal erweiterten Strukturkommission, erarbeiteten Vorschläge kann man dann dem BDPh Vorstand vorlegen. Eine Absegnung durch die Mitglieder des BDPh, seien Direktmitglieder oder Mitglieder über einen LV sehe ich nicht als notwendig an, dazu sind die LV Vorstände eigentlich legitimiert das zu entscheiden.Mitglied bei:
BDPh, DASV, APS, RPSL (FRSPL), SG-Lateinamerika, India Study Circle, FG Indien, AROS, NTPSC, ONEPS, COPAPHIL etc...
Sammelgebiete:- Tibet
- Nepal, Klassische Ausgaben
- Irak, Eisenbahnmarken 1928-1942
- Irak, Zwangszuschlagsmarken der Hochwasserhilfe 1967
- Overland Mail Baghdad - Haifa
- SCADTA, die provisorischen Einschreibmarken der Ausgabe 1921 & 1923
- Kolumbien, Halbamtliche Ausgaben (Correos Semi Officiales)
Kommentar
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Nur zur Erinnerung: In dieser Kommission, die ihren Entwurf einstimmig verabschiedet hat, war ein LV-Vorsitzender eines der mitgliederstärkeren LV, vertreten. Nur ist Herr Müller offenbar weniger reformavers als andere LV-Vorsitzende. Dass die Landesverbände nicht vertreten waren, stimmt schlichtweg nicht.Kommentar
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Nur zur Erinnerung: In dieser Kommission, die ihren Entwurf einstimmig verabschiedet hat, war ein LV-Vorsitzender eines der mitgliederstärkeren LV, vertreten. Nur ist Herr Müller offenbar weniger reformavers als andere LV-Vorsitzende. Dass die Landesverbände nicht vertreten waren, stimmt schlichtweg nicht.Mitglied bei:
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Ebenso wie ein Direktmitglied die Interessen aller Direktmitglieder in solchen Gremien vertritt, ergo lautet die Antwort: Ja, wenn der BDPh-Vorstand einen Vertreter der LV für solche eine Kommission benennt, so vertritt dieser in dieser Kommission die Interessen aller LV. Nur in dieser Kommission, wohlgemerkt.Kommentar
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Vertreten in der Strukturkommission waren:
Herr Witkowski als Mitglied des BDPh-Vorstandes
Herr Müller als Landesverbandsvorsitzender NRW und vormaliger Vorsitzender des Verwaltungsrates
Herr Dr. Schult als Landesverbandsvorsitzender Nordost (vormals Berlin -Brandenburg) und stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrates
Herr Weiß als ehemaliger und langjähriger Vorsitzender des Landesverbandes NRW
Herr Schaile, Landesverbandsvorsitzender Südwest und Vorsitzender des Verwaltungsrates war ebenfalls eingeladen, schlug aber statt seiner mit Herrn Häsler einen aktiven Vereinsvorsitzenden vor
Ich selbst als Einzelmitglied und langjähriges Vorstandsmitglied in einer Arbeitsgemeinschaft (wie übrigens auch andere Kommissionsmitglieder es sind oder waren)
Vielleicht entschärft diese Zusammensetzung ein wenig die Diskussion darüber, ob auch die Interessen von Verbänden, Vereinen und Arbeitsgemeinschaften berücksichtigt worden sind.
Von Kopfzahl und "Kaliber" her waren jedenfalls die Landesverbandsvorsitzenden stark vertreten. Daß der Vorsitzende des Verwaltungsrates eine abwartende Position vorzog, dürfte taktische Gründe gehabt haben.Kommentar
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@altsax,
Danke für die Infos..., dann waren die LV's ja schon relativ gut vertreten, ich hätte mir aber dann schon gewünscht/vorstellen können dass man auch die anderen mitgliederstarken Verbände wie:
LV Bayerischer Philatelisten-Vereine e.V. , 4.300 Mitglieder in rund 160 Vereinen,
Philatelisten-Verband Nordost e.V. , 2.500 Mitglieder in 92 Vereinen,
und
Verband der Philatelisten-Vereine von Hessen, Rhein-Main-Nahe e.V. , 2.500 Mitglieder in mehr als 80 Vereinen
mit ins Boot geholt hätte da dann die Mehrzahl der organsierten Sammler über deren Vertreter dabei gewesen wären. Ob man dann nicht auch alle anderen LV's hätte einladen können so mal dahin gestellt.
Ich bleibe bei meiner Meinung dass ALLE LV's beteiligt werden müssen.
Nachtrag: Mir ist auch klar dass es schwieriger wird was zu diskutieren wenn die Teilnehmerzahl groß ist..., man hätte die anderen aber zumindest einladen oder bitten können sich mit den anderen eingeladen LVs kurzzuschließen so dass die Eingeladenen als Vertreter der Nicht-eingeladenen fungieren.Mitglied bei:
BDPh, DASV, APS, RPSL (FRSPL), SG-Lateinamerika, India Study Circle, FG Indien, AROS, NTPSC, ONEPS, COPAPHIL etc...
Sammelgebiete:- Tibet
- Nepal, Klassische Ausgaben
- Irak, Eisenbahnmarken 1928-1942
- Irak, Zwangszuschlagsmarken der Hochwasserhilfe 1967
- Overland Mail Baghdad - Haifa
- SCADTA, die provisorischen Einschreibmarken der Ausgabe 1921 & 1923
- Kolumbien, Halbamtliche Ausgaben (Correos Semi Officiales)
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Danke für die Infos..., dann waren die LV's ja schon relativ gut vertreten, ich hätte mir aber dann schon gewünscht/vorstellen können dass man auch die anderen mitgliederstarken Verbände wie:
LV Bayerischer Philatelisten-Vereine e.V. , 4.300 Mitglieder in rund 160 Vereinen,
Philatelisten-Verband Nordost e.V. , 2.500 Mitglieder in 92 Vereinen,
und
Verband der Philatelisten-Vereine von Hessen, Rhein-Main-Nahe e.V. , 2.500 Mitglieder in mehr als 80 Vereinen
mit ins Boot geholt hätte da dann die Mehrzahl der organsierten Sammler über deren Vertreter dabei gewesen wären. Ob man dann nicht auch alle anderen LV's hätte einladen können so mal dahin gestellt.
Ich bleibe bei meiner Meinung dass ALLE LV's beteiligt werden müssen.
Nachtrag: Mir ist auch klar dass es schwieriger wird was zu diskutieren wenn die Teilnehmerzahl groß ist..., man hätte die anderen aber zumindest einladen oder bitten können sich mit den anderen eingeladen LVs kurzzuschließen so dass die Eingeladenen als Vertreter der Nicht-eingeladenen fungieren.
Nach meinem persönlichen Eindruck bei der Arbeit in der Kommission spielte bei der Wahl der übrigen Mitglieder vor allem deren Offenheit gegenüber Neuerungen eine wesentliche Rolle.
Die Vorsitzenden der beiden genannten Landesverbände sind bekanntlich in dieser Hinsicht bisher nicht aufgefallen.Zuletzt geändert von Altsax; 10.12.2019, 13:17.Kommentar
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Nach meinem persönlichen Eindruck bei der Arbeit in der Kommission spielte bei der Wahl der übrigen Mitglieder vor allem deren Offenheit gegenüber Neuerungen eine wesentliche Rolle.
Die Vorsitzenden der beiden genannten Landesverbände sind bekanntlich in dieser Hinsicht bisher nicht aufgefallen.
Wenn man Andersdenkende ausgrenzt löst man keine Probleme sondern schafft neue.Mitglied bei:
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In meinem beruflichen Leben hatte ich mit sehr vielen Leuten zu tun die anderer Meinung waren als ich, die bei der Problemlösung aber auszugrenzen ist in meinen Augen der völlig falsche Weg. Ein Konsens kann nur mit ALLEN Betroffenen gefunden werden und Andersdenkende gehören einfach dazu.
Wenn man Andersdenkende ausgrenzt löst man keine Probleme sondern schafft neue.
Wer aber schon das Ziel infrage stellt, also die Notwendigkeit einer grundlegenden Erneuerung bestreitet, wird konstruktiv nichts zu einer Diskussion über Konzepte beitragen.Kommentar
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