Prüfer verkaufen auf ebay

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Fehldruck
    Registrierter Benutzer
    • 30.05.2004
    • 3826

    #46
    Weil eventuelle Manipulationen und Beeinflussungen schneller erkannt werden können und es den Ehrenkodex der Prüfer stärken würde.

    Es ist keine formal juristische Forderung- sondern mehr eine moralische. Zur Zeit wird eine ähnliche Debatte in Deutschland beim Fußball und in der Politik geführt.


    Meine Meinung ist eben, um es mal anders darzustellen:

    Ein Fußballschiedsrichter darf Fußballwetten abgeben, aber ab einem bestimmten Betrag müßte es meldepflichtig sein.

    Ein Politiker darf einen Nebenjob machen, aber er muß es dem Wähler offenlegen.

    Ein Briefmarkenprüfer darf selbstgeprüfte Marken gewerblich oder nichtgewerblich veräußern, muß es aber beim Verkaufsangebot mit angeben.


    Es ist schon manchmal komisch oder auch nicht, daß es manche Plattenfehler gibt und manche nicht. Komisch oder auch nicht ist es, daß manche Plattenfehler im Michel höher werten und manche nicht. usw.
    Das Offenlegen von Kreisläufen würde das Wort komisch im Satz streichen oder zumindest kleiner weren lassen. Vielleicht würde sich das Vertrauen in die gute Arbeit der Prüfer noch erhöhen.

    Das macht doch Sinn!

    Fehldruck

    Kommentar

    • Hangover
      Danzig und T+T
      • 05.09.2003
      • 644

      #47
      Zitat von R.Soecknick
      Wenn jetzt "hangover" behauptet, einen BPP-Prüfer zu kennen, der bewußt Fälschungen als echte Marken verkauft, kann er das sicherlich jederzeit zur Anzeige bringen. Sollte etwas daran wahr sein, bin ich mir sicher, daß die Staatsanwaltschaft promt reagieren wird ( und natürlich auch der BPP ).
      Herr Soecknick hat hierzu von mir eine ausführliche e-Mail erhalten. Fürs Forum nur soviel: Eine Strafanzeige in diesem Zusammenhang hat es gegeben, auch dem Vorstand des BPP ist die Geschichte bekannt. Ich halte diese Begebenheit allerdings für einen Einzelfall, der hoffentlich BPP-intern vernünftig geklärt wird.

      Für Transperenz und Ehrlichkeit bei ebay hielte ich es überhaupt für das Beste, wenn sich ALLE Verkäufer mit Namen und Adresse registrieren lassen müßten
      Das wäre in der Tat schön, aber wird wohl kaum Realität werden: Ebay geht es lediglich darum, Geld zu verdienen. Solche Maßnahmen würden aber Umsätze und Provisionen schmälern...

      Abgesehen davon gibt es auch dann noch die Möglichkeit, sich mit falschen Daten bei Ebay anzumelden. Man muss nur jemanden finden, der seine Adresse dafür hergibt.

      -Hangover

      Kommentar

      • Superkolbi
        der gestempelt-Sammler
        • 12.06.2003
        • 234

        #48
        Zitat von Fehldruck
        R.Soecknick -Willkommen im Forum!

        Müßten Prüfer selbstgeprüfte Artikel beim Verkauf auch so deklarieren und der Prüferbund würde dies kontrollieren, wäre eine Unsicherheit beim kaufenden Philatelisten besiegt.

        Was halten Sie davon? Da Ihre Kollegen offensichtlich alle so sorgfältig verfahren, könnte man doch auch generell so arbeiten.


        Fehldruck
        Hallo Fehldruck,

        ich halte davon nciht viel, denn wenn jemand gefälschtes, verfälschtes oder einfach falsch geprüftes veräussern möchte, muß er dies ja nicht unter sseinem Namen machen. Er kann dann "dubiose" Sachen über einem Strohmann verkaufen. Somit würde die ganze Sache nichts bringen.

        Ich habe schon einigemale bei BPP-Prüfern gekauft (u.a. Brunel, Ströh, Mayer etc.) und hatte niemals ein schlechtes Gefühl dabei.

        Kommentar

        • MadMarv6781
          Greenhorn
          • 16.04.2004
          • 383

          #49
          @Superkolbi diese Argunmentation hinkt doch etwas. Klar kann man sich immer über Regeln und/oder Gesetze hinwegsetzten. Aber nur weil man es kann bedeutet das doch nicht, daß die Regeln und Gesetzte nicht trotzdem Sinn machen. Sonst könnten wir ja jede Straftat legalisieren. Wer braucht schon ein Strafgesetzbuch, man kann ja eh jedes Gesetz brechen.

          Kommentar

          • katze52
            Deutschland, Schweiz, T+T
            • 19.11.2003
            • 445

            #50
            Natürlich muss es auch jedem BPP-Prüfer erlaubt sein, Marken und Teile seiner Prüfsammlung zu verkaufen. Das eine schliesst das andere nicht aus!
            Ich fände es wünschenswert, wenn sich dabei die betreffenden Prüfer immer outen. So weiss jeder Interessent, mit wem er es zu tun hat. Schliesslich ist es kein Unterschied, ob ich von einem Mr. xy Marken geprüft Schlegel beispielsweise erwerbe, oder ob Herr Schlegel sie selbst anbietet.
            Als Bundesprüfer unterliegt er strengen Vorschriften, kann sich also "Unregelmässigkeiten" kaum erlauben. Ich stimme der Meinung zu, dass Prüfer, die auch als Verkäufer auftreten, diese selbst geprüfte Ware mindestens mit genauso strengen Masstäben beurteilen, als wäre es "nur" Prüfware für andere!
            Ob die Prüfware im Büro Schlegel nun immer mit gleichen Augen gesehen wird - das ist nun eine ganz andere Frage. Schliesslich gibt es auch dort "Meister" und "Lehrlinge". Man erzählt sich ja, Hans-Georg Schlegel wäre der "Kompetentere", während H.-Dieter schon mal nach "Tagesform" attestiert. Aber das nur nebenbei bemerkt...

            Grüsse
            Karl

            Kommentar

            • katze52
              Deutschland, Schweiz, T+T
              • 19.11.2003
              • 445

              #51
              Prüfbüro Schlegel

              Um allen Missverständissen vorzubeugen:

              mit meiner Aussage über das Prüfbüro Schlegel habe ich nur Meinungen wiedergegeben, die mir von Freunden und Bekannten zugetragen wurden. Inwieweit im Einzelfall aus dem gleichen Prüfbüro für die gleiche zu attestierende Ware unterschiedliche Meinungen und Signaturen abgegeben wurden , entzieht sich meiner Kenntnis. Tatsache ist, dass bei Schlegels nicht nur Hans-Dieter und Hans-Georg Schlegel attestieren, sondern auch Mitarbeiter des Büros. Das ergibt sich allein aus der Quantität der anfallenden Produkte!
              Über Ebay werden bundesdeutsche "Spitzensätze" (z.B. Marken aus dem Posthornsatz)mit "bestens geprüft Schlegel" angeboten, wo die Signatur aber erhöht angebracht wurde. Bei diesen Stücken ist optisch kein Mangel feststellbar. Auf Anfrage an den Anbieter wird mitgeteilt, dass diese Ware sehr wohl bestens geprüft ist, denn das Büro Schlegel teilt in diesem Falle nachträglich mit, dass die Ware "einwandfrei" sei!
              Welche Qualitätsstufen sich mit diesen Aussagen verbinden, kann ich nicht mehr beurteilen. Auf Grund meiner gelernten Infos muss das Prüfzeichen immer an die äussersten Zahnspitzen gesetzt werden, wenn "einwandfrei" zu attestieren ist. Aber vielleicht haben sich die Prüfordnungen auch geändert...

              Weiss jemand noch mehr?

              Beste Grüsse Karl

              Kommentar

              • Hangover
                Danzig und T+T
                • 05.09.2003
                • 644

                #52
                Zitat von katze52
                Auf Grund meiner gelernten Infos muss das Prüfzeichen immer an die äussersten Zahnspitzen gesetzt werden, wenn "einwandfrei" zu attestieren ist. Aber vielleicht haben sich die Prüfordnungen auch geändert...
                So sollte es zwar sein, aber auch Prüferhände sind mal zittrig, und dann kommt der Stempel eben einen halben oder ganzen Millimeter zu hoch. Ausschlaggebend ist doch die tatsächliche Erhaltung, nicht irgendein Stempelchen auf der Rückseite.

                Kommentar

                • katze52
                  Deutschland, Schweiz, T+T
                  • 19.11.2003
                  • 445

                  #53
                  Hangover...


                  aber genau dieses "Zettelchen" ist es nun mal, was die holde Sammlerschar, zum Teil auch mit voller Berechtigung, sehen will. Die Handels-Preise für Standardware Deutschland mit Prüfsiegel sind nun mal bedeutend höher. In Zeiten der Jagd nach Geld und "Werten" gibt es unzählige dunkle Gestalten, die uns Philatelisten an die Geldbörse wollen. Meist schützt davor ein kompetentes Prüferurteil und wie ich persönlich als gestempelt-Sammler sagen muss, die Toleranz zu nicht 1000%-ig schönem Material, Stempel usw. (warum nicht auch ein Teil-Wellenstempel?). Letzlich muss jeder für sich entscheiden.

                  Gruss

                  Karl

                  Kommentar

                  • Andreas Schlegel
                    Registrierter Benutzer
                    • 01.02.2005
                    • 1

                    #54
                    Prüfer verkaufen auf ebay

                    Durch die Schulferien in Berlin und ein damit verbundener Urlaub ist es mir jetzt erst möglich, an der Diskussion teilzunehmen. Dieses Thema, ob Prüfer auch handeln sollten, beschäftigt die Gemüter seit jeher. Es ist unbestritten, dass die bedeutendsten Prüfer, wie z.B. Heinrich Köhler, aus dem Handel kamen. Sie sind ganz nah am Marktgeschehen und bekommen sehr schnell mit, was 'hinter den Kulissen' geschieht. Durch die Menge an Informationen und Material, was ihnen von morgens bis abends durch die Hände geht, besitzen sie einen grossen Erfahrungsschatz. Ich denke, man kann dies nur positiv sehen.

                    Skeptikern sei gesagt, wenn man etwas unterstellen möchte, dass es sicherlich andere Wege gibt, Sammler zu übervorteilen, als dies unter dem eigenen Namen zu machen. Das betrifft sowohl gewerbliche als auch private Händler.

                    Zu meiner Situation ist folgendes zu sagen - mein Vater, Hans-Georg Schlegel, gründete 1947 seinen Briefmarkenhandel; 1964 übernahm er das Ladengeschäft am Kurfürstendamm in Berlin. 1971 wurde er auf Grund seiner Erfahrung und auf Drängen des Händlerverbandes und des Prüferbundes Prüfer. In dieser Tradition führe ich das Geschäft seit 1985 weiter. Neben dem Ladengeschäft betreibe ich auch einen Versandhandel und kann mich den neuen Verkaufsmedien, wie z.B. Ebay, nicht verschliessen.

                    Weder meinem Vater noch mir ist diesbezüglich in dieser langen Zeit nie etwas Negatives nachgesagt worden.

                    Es ist doch abwegig, dass der Prüfer seine eigene Ware kulanter prüfen könnte. Ist es doch so, dass diese Prüfungen unter besonderer Beobachtung stehen und es einen riesigen Aufschrei geben würde, sollten solche Machenschaften festgestellt werden. Nicht nur die Fremdware, besonders gerade die Eigenware muss dem Prüfergebnis entsprechen, wenn man seinen guten Ruf nicht aufs Spiel setzen möchte.

                    In meinem diskutierten Fall handelt es sich um zwei komplette Bogensätze Posthorn. Gibt es etwas interessanteres? Die Bogen wurden aufgeteilt; warum sollte ich diese vermutlich einmalige Gelegenheit verheimlichen und nicht unter meinem Namen der breiten Öffentlichkeit anbieten? Ich hoffe, mit meinen Informationen das Thema etwas aufgeklärt zu haben.

                    Mit freundlichen Grüßen

                    Andreas Schlegel

                    Kommentar

                    • Alfred Bulenz
                      Registrierter Benutzer
                      • 12.06.2003
                      • 954

                      #55
                      Dann begrüssen wir hier einen weiteren Prüfer im Forum - den wir hoffentlich öfter begrüssen dürfen!
                      ...wir bringens rüber

                      Kommentar

                      • MadMarv6781
                        Greenhorn
                        • 16.04.2004
                        • 383

                        #56
                        Mir steigen immer die Tränen in die Augen, wenn Einheiten gleich welcher Art zerrupft werden :-(
                        Und wenn es dann noch ganze Bögen sind, oder noch schlimmer zerrupfte Einheiten Infla im Block geprüft, wo aus einem schönen Vollstempel ein kleines, nichtssagendes Stempelfragment gemacht wird ...

                        Aber anders ist es für einen Normalsterblichen wohl auch nicht finanzierbar. Gehört zwar nur periphär hierhin, aber ich wollt es doch loswerden. Ich glaube da denken viele anders als ich. Ich sehe da immer ein (evtl. einmaliges) Stück Philatelie den Bach runtergehn. War da doch letztin der komplette Bogen der Michel Nr. I DDR (1984-nicht zur Ausgabe gelangt) ... für immer verloren, weil in einzelne Marken zerteilt und quer über den Globus verstreut.
                        Aber ich versteh ja auch die entsprechenden Händler, die davon leben und nix davon haben ein einmaliges Stück im Schrank zu haben und es nicht verkaufen zu können, weil der Preis astronomisch wäre bzw. der Einzelverkauf einen höheren Erlös bringt.

                        Kommentar

                        • Lars Böttger
                          www.arge-belux.de
                          • 07.08.2003
                          • 8417

                          #57
                          @andreas schlegel:

                          Willkommen im Forum und vielen Dank für Ihre ausführliche Stellungnahme!

                          @madmarv:

                          Seit dem ich den "Heidenheim-Fund" in Sindelfingen bewundert habe, fällt es mir schwer, so eine Zerteilung zu bedauern. In der neuen Philatelie ist darüber auch ein Artikel.

                          Beste Sammlergrüsse!

                          Lars
                          www.bdph.de und www.arge-belux.de

                          Kommentar

                          • MadMarv6781
                            Greenhorn
                            • 16.04.2004
                            • 383

                            #58
                            Ich muß unbedingt mal dem BDPh beitreten. Ich krieg die Philatelie nicht :-(

                            "Heidenheim-Fund"? Ist das das "Lager" von postfrischen Posthorn Bögen? Wie weit wird so ein Fund die Preise drücken? Wirklich in relevanten Größenordnungen? Ich mein, unser Umzug steht zwar gerade an ... aber einen Heiermann würd ich schon lockermachen für einen postfrischen Eckrandviereblock Posthornsatz

                            Kommentar

                            • Hangover
                              Danzig und T+T
                              • 05.09.2003
                              • 644

                              #59
                              Zitat von MadMarv6781
                              "Heidenheim-Fund"? Ist das das "Lager" von postfrischen Posthorn Bögen? Wie weit wird so ein Fund die Preise drücken? Wirklich in relevanten Größenordnungen?
                              Genau der Fund ist das. Bund Fruehwerte bogenweise (und auch noch diverses III.-Reich-Material). Wenn man sich vergegenwaertigt, dass das Zeugs eh schon "Massenware" ist (postfrische Posthornsaetze lassen sich, genug Geld vorausgesetzt, jederzeit dutzendweise finden) und der Kreis der Sammler immer kleiner wird, kann es fuer die Preise dieser Marken nur eine Richtung geben. Runter.

                              Ansonsten gebe ich Dir Recht - es sollte zumindest der letzte Bogen jeder Marke erhalten bleiben, gibt ja genug Ausgaben, von denen kaum noch nennenswertes Material in Bogen oder hinreichend grossen Einheiten erhalten geblieben ist (z.B. einige Brustschilde, Oberschlesien 30-40). Bloss kann auch nicht alles im Museum landen und jeder Nachlass wird frueher oder spaeter so verkauft, wie es der Markt ermoeglicht...

                              -Hangover

                              Kommentar

                              • Fehldruck
                                Registrierter Benutzer
                                • 30.05.2004
                                • 3826

                                #60
                                Hallo Herr Schlegel,

                                schön , daß das Forum voller wird und immer mehr Prüfer sich zu Wort melden.

                                @madmarv die Philatelie ist schon den BDPh Beitrag wert.

                                @hang es ist schon Massenware, aber für die Masse der Sammler immernoch nicht bezahlbar.Mal sehen, wenn die Fracht aus Amerika eintrifft.

                                Hat jemand. erkennbar mehr Posthorn postfrisch Satz-Angebote nach Information über den Verkauf dieses Riesenbestandes, mitbekommen?

                                Es ist schon beeindruckendwas nach so vielen Jahren möglich ist.

                                Fehldruck

                                Kommentar

                                Lädt...